Das größte ökumenische Kirchenfest in Südhessen wächst weiter
07.06.2011
Kunst & Kultur
Unter dem Motto "Menschen treffen. Gott begegnen." steht in diesem Jahr das größte ökumenische Kirchenfest Südhessens, die Nacht der Kirchen in Darmstadt. Am Freitag, 17. Juni, öffnen pünktlich um 19 Uhr insgesamt 45 Kirchen und Einrichtungen ihre Türen - so viele, wie noch nie in der fünfjährigen Geschichte der Veranstaltung. Bis nach Mitternacht verspricht das Kirchenfest in Darmstadt und Nieder-Beerbach ein vielfältiges Programm, bei dem wohl jeder auf seine Kosten kommt. Mit 15.000 Besuchern rechnet der Veranstalter, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ACK Darmstadt, in diesem Jahr - 13.800 Besucher waren es bei der letzten Nacht der Kirchen 2009.
"Die Menschen der ganzen Stadt und des Umlandes haben in den teilnehmenden Kirchen wieder eine Vielzahl von Treffpunkten", heißt es im Vorwort zum Programm der Kirchennacht unter der Verantwortung des ACK-Vorsitzenden Rainer Platzek. Die Nacht sei "ein großes Fest der Begegnung in und an den Kirchen". Der ACK geht es mit der Kirchennacht auch darum, Kirche in der Gesellschaft sichtbar und erfahrbar zu machen.
Mehrere hundert Mitwirkende
Von klassischen und alternativen Gottesdiensten über Gospel und Taizé, Orgel- und Kammerkonzerte, Literatur und Theater bis hin zu Vorträgen, Diskussionen, Meditation und Entspannung reicht der Bogen der Ideen, an dem mehrere hundert haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter aus rund 50 kirchlichen Organisationen mitgewirkt haben. Kinder kommen in den bunten Programmangebot ebenso auf ihre Kosten wie Singles, Gruppen oder Paare - für alle ist etwas dabei. Im Stadtteil Eberstadt bietet der Ökumenische Arbeitskreis ein gebündeltes Programm in der Pfarrkirche St. Josef, zu dem sechs Gemeinden und der CVJM beitragen.
Kirchenhopping oder Verweilen
Das nur sehr selten zu hörende "Große Geläut" aller Glocken kündigt die Darmstädter Kirchennacht um 18.50 Uhr an. Pünktlich um 19 Uhr beginnen in den Kirchen und Einrichtungen die Darbietungen. Eine zentrale Veranstaltung - das ist typisch für die Darmstädter Kirchennacht - gibt es nicht. "Jeder ist eingeladen, sich aus dem großen Angebot das herauszusuchen, was seinen Vorstellungen entspricht", ermuntern die beiden Projektleiter Anita Gimbel-Blänkle und Bernd Lülsdorf. Ob nur ein Veranstaltungsort besucht wird oder die Nacht zum Kirchenhopping einlädt, bleibt jedem überlassen. Nachtschwärmern empfiehlt sich allerdings, das Programm genau zu lesen, denn nicht alle Teilnehmer halten ihre Angebote bis 1 Uhr, dem offiziellen Ende der Kirchennacht, aufrecht. Dagegen sind die Chancen groß, mit einem Gute-Nacht-Segen nach Hause geleitet zu werden, mit dem viele Teilnehmer ihr Programm beschließen.
Programmheft und Internet
Über das Programm der Darmstädter Kirchennacht können sich Interessierte in gedruckter Form (Heft im DIN-lang-Format) und im Internet unter http://www.nacht-der-kirchen-in-darmstadt.de informieren. Für die Wege zwischen den Veranstaltungsorten empfiehlt sich das RMV-Nacht-der-Kirchen-Ticket, das zum Preis von 2,70 Euro ab 13 Uhr bis Betriebsschluss im Tarifgebiet 40 Gültigkeit hat. Programmheft und RMV-Ticket sind bei den Teilnehmern und im ökumenischen Kirchenladen Kirche & Co., Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt, Tel. 06151 296415, zu haben.
Angebot erfüllt Erwartungen
Durchschnittlich 2,3 Veranstaltungsorte haben die Kirchenbummler bei der letzten Darmstädter Kirchennacht im Jahr 2009 aufgesucht (2006: 2,7 / 2007: 2,2). Ganz offensichtlich erfüllt die Kirchennacht die Bedürfnisse der Besucher, denn wie in den vergangenen Jahren war auch 2009 die Zustimmung sehr groß - 88,4% der Besucher gaben an, ihre Erwartungen seien erfüllt worden (2006: 82,3% / 2007: 89,3%). Den größten Ansturm verzeichnen die Veranstalter zwischen 21 und 23 Uhr, auf diese zwei Stunden verteilen sich 44% der Besucher. Nach Mitternacht zeigen nur noch 5% der Kirchenbummler Interesse an den Darbietungen. Die für den Veranstalter bedeutsame Gretchenfrage "Waren Sie in diesem Jahr schon zu einem Gottesdienst in einer Kirche?" beantworteten beim letzten Mal 29% der Besucher mit "nein" (2006: 24,3% / 2007: 30%), was dem Veranstalter zeigt, dass die niederschwellige Kirchennacht auch Menschen anzieht, die normalerweise weniger oder keinen Bezug zur Kirche haben.
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