Corbijn-Ausstellung bringt Monschau Besucherrekord
29.07.2011
Kunst & Kultur
StädteRegion Aachen. Am vergangenen Samstag (23. Juli) fand die Vernissage statt und schon heute wurde der 1.000ste Besucher im Monschauer Kunst- und Kulturzentrum der StädteRegion Aachen gezählt. Die Ausstellung von rund 30 Fotographien des bekannten niederländischen Fotographen und Regisseurs Anton Corbijn schickt sich an, alle Rekorde zu brechen.
"Im KUK Monschau zählen wir pro Jahr im Durchschnitt 15.000 Besucher, also knapp 300 pro Woche", so die KUK-Leiterin und Kulturbeauftragte der StädteRegion, Dr. Nina Mika-Helfmeier. "Ich bin stolz, dass es uns gelungen ist, einen so bedeutenden Künstler wie Anton Corbijn für Monschau zu gewinnen. Der absolute Rekordbesuch schon in der ersten Woche spricht für sich."
Ein ganz besonderes Highlight konnte die Kulturbeauftragte jetzt auch noch verkünden: "Anton Corbijn wird höchstpersönlich am 30. August nach Monschau ins KUK kommen und dort für eine Signier-stunde zur Verfügung stehen. Am gleichen Tag planen wir auch noch eine Filmvorführung von "control´ mit Anton Corbijn," so Dr. Mika Helfmeier. Details dazu werden noch zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Er hat sie alle vor die Kamera bekommen, die Stones, U2, Bon Jovi, Johnny Cash, David Bowie oder Luciano Pavarotti. Mit seinen Schwarz-Weiß-Porträts hat der Niederländer Anton Corbijn den Ikonen der Pop- und Rockmusik aber auch anderen Prominenten ein Stückchen Unsterblichkeit geschenkt. Auch ungezählte Plattencover tragen seine Handschrift, darunter "The Joshus Tree" von U2 oder "Violator" von Depeche Mode sowie von Alben von Herbert Grönemeyer. Außerdem führte der 55jährige Regie bei vielen Musikvideos von Depeche Mode über Metallica, die Rainbirds bis zu Herbert Grönemeyer. 2007 eroberte er mit "Control", der Film-Biografie von Ian Curtis, dem Sänger der englischen Band Joy Division auch die große Leinwand. Noch bis zum bis 3. Oktober sind jetzt rund 30 Porträts von Anton Corbijn im KUK der StädteRegion Aachen in Monschau zu sehen.
Geboren in den 50iger Jahren auf einer Insel in den Niederlanden, sehnte sich Anton Corbijn nach Aufregung, die ihn von außerhalb der Insel durch Rundfunk (Musik) und Fernsehen erreichte. Er entwickelte ein großes Interesse an Musik und der Gebrauch einer Kamera ermöglichte ihm, sich dieser Welt anzunähern. Seine ersten Fotografien entstanden bei einem lokalen Auftritt in Groningen. Irgendwann später war er mutig genug, an den Garderobentüren zu klopfen, um Porträts der Musiker zu machen. So wurde die Liebe zur Fotografie geboren.
Die Werke, die im KUK ausgestellt werden, lassen sich in vier Kategorien einteilen:
1. Faumoz / (Berühmt)
70iger und 80iger Jahre
Die frühen Werke sind schwarz-weiß, geschossen in einem fast dokumentarischen Stil mit einer 35mm Kamera. Oft zeigen sie den Menschen und seine Umwelt und weisen wenig bis gar keine Zeichen von Anordnung/Richtung auf. Die Fotografierten sind immer Musiker - seine erste Liebe war das logische Thema für seine Fotos.
2. STAR TRAK
90iger Jahre
Diese Fotos, gemacht mit einer 6x6 Kamera, sind zwar schwarz-weiß aber gedruckt mit einem Lith-Entwickler, um den Abzügen sowohl einen schwarzen als auch einen braunen Ton zu geben. Anton verbrachte Zeit in Kalifornien, um in mehr Sonnenlicht fotografieren zu können und auch, um andere Motive zu finden. Da er als Fotograf berühmter wurde, schaffte er es, mehr Menschen vor die Kamera zu bekommen unter anderem Frank Sinatra, Willi-am Burroughs, Clint Eastwood sowie viele Musiker. Die Fotos sind mehr als Porträts, weniger dokumentarisch im Stil, oft mit Requisiten. Manche Bilder sind gestellter als früher, dies hat mit seinen ersten Versuchen mit der Regiearbeit in Musikvideos zu tun.
3. STILL LIVES / STILLLEBEN*
'97-'99
Als Reaktion zur Zeitschrift "Hello" sowie die Tatsache, dass die Geheimnisse aus dem Leben von Leuten, die ihn interessieren, verschwanden, entschied sich Anton, eine Serie aufgestellter Bilder zu kreieren, geschossen in einem Paparazzi-Stil mit Blitz, um eine neue künstliche Realität zu schaffen. Diese Bilder ähneln Produktionsaufnahmen von nicht-existierenden Filmen. Die Bilder sind mit besonderem Filter auf buntes Papier gedruckt, geschossen mit einem schwarz-weiß Polaroid-Film. Sie sollen aussehen wie die ausgewaschenen Farben älterer Spielfilmposter in sonnigen Gegenden. Die Motive sind hauptsächlich Schauspieler und einige Musiker. Es ist Antons erste Konzeptkunst.
a. somebody, strijen, holland/ a.jemand, strijen, holland*
'01-'02
Auf der Suche nach einer Erklärung für seine eigene Obsession - Musik - ging Anton nach Strijen, seinem Geburtsort, um zu sehen, woher dieses Interesse stammen könnte. In den Selbstporträts, die er erschuf, verkörperte er tote Musiker, die er entweder noch mochte oder früher gemocht hatte. So erschuf er Bilder, die sowohl von seiner Besessenheit von der Musik handeln, als auch von der seiner Eltern von dem Leben nach dem Tod. Anton Corbijn Senior war der evangelische Pfarrer des Dorfes. Diese Bilder haben die weitere Funktion, die Umgebung seiner Jugend zu zeigen und wie sie die Komposition seiner frühen Werke möglicherweise beeinflusst hat.
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