Wunderstoff Kork erobert die Kunst
02.05.2012
Kunst & Kultur
Um die Jahrtausendwende von Kritikern noch als stinkendes Stück Baumrinde für das wertekonservative Weinmilieu totgesagt, bildet der Einzug des Korks in Mode, Design, Kunst und Popkultur den vorläufigen Höhepunkt eines rapiden Imagewandels. Die neue Broschüre »Invasion Kork« stellt interessante Entwicklungen in diesem Bereich vor - von Mosaik-Weltrekordhalter Saimir Strati über den jungen Designer Kevin Goupil bis zu Superstar Lady Gaga.
Download Invasion Kork (http://www.natuerlichkork.de/fileadmin/Content/Downloads/PDF/KorkKunst.pdf)
»Ich strebe nach dem Unmöglichen« sagt der albanische Künstler Saimir Strati. Mit sechs seiner gewaltigen Mosaik-Arbeiten ist er im Guinness Buch der Rekorde aufgeführt. Mit dem Korkenmosaik an der Fassade des Tiraner Sheraton Hotels verherrlicht er das mediterrane Lebensgefühl und eine Kultur der Freundschaft.
Die Found-Object-Künstlerin Jan Elftmann hingegen setzt sich mit Kunst aus Korken für Recycling ein: »Wir können nicht fortfahren, Ressourcen zu verschwenden und alles neu zu kaufen. Darum arbeite ich mit gefundenen Materialien, denen ich einen neuen Sinn gebe«.
Für den belgischen Designer Kevin Goupil geht es um eine ironische Geste: Er versinnbildlicht in einem aus Kork gefertigten Weltkriegshelm die Abkehr von einer Ökonomie, die Krieg gegen die Natur führt, und bietet seine Produkt als Fahrradhelm an.
Der holländische Haute-Couture-Designer Jan Taminiau seinerseits möchte mit dem Material Kork die Frage stellen, »was passiert, wenn wir die Natur erweitern, so wie wir es beim Klonen oder in der plastischen Chirurgie tun«. Zum Einsatz kommt seine Arbeit in Lady Gagas Hitclip "You and I".
Die Grundlage für die Neubesetzung des Korks mit Themen der Kunst hat die Herstellerindustrie in den letzten zehn Jahren durch Reformen und Investitionen von rund 400 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung geschaffen. So konnte nicht nur die Fehlerquote beim Kernprodukt Weinkorken (rund 3/4 der Umsätze) gegen Null reduziert werden, sondern auch als Baustoff bei Autos, Flugzeuglandebahnen und als Hightech-Hitzeschild in der Raumfahrt macht Kork immer häufiger von sich reden. Das altbackene Image hat der Naturstoff abgelegt.
Zumal das von Bäumen geerntete Material im Kontrast zu den kohlenstofflastigen Klimaschädlingen Plastik und Aluminium für einen ausgewogenen Umgang mit der Natur steht: Naturschutzorganisationen wie WWF und NABU setzen sich seit Jahren im Konzert mit der Korkindustrie für Erhalt und Aufforstung des mediterranen Korkeichenwalds ein - immerhin das artenreichste Biotop Europas. So gilt die Korkindustrie heute als vorbildliche grüne Industrie.
Die fruchtbare Begegnung von Mensch und Umwelt ist auch eine Ursache für das Interesse der Kunst: Nicht nur durch seine Schönheit und Eignung als Werkstoff und seine ökologische Nachhaltigkeit, sondern auch in seiner vieldeutigen Rolle als Schnittstelle zwischen Natur und Kultur ist Kork prädestiniert für Fragen der Kunst.
http://www.kork.de
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