Schutzpotenziale für alle Verkehrsteilnehmer nutzen
27.06.2013
Logistik & Transport
(NL/2391732040) Wolfenbüttel, im Juni 2013 Wahrscheinlich jedem Autofahrer ist es schon mal passiert: Beim Abbiegen an der Kreuzung ein kurzer Blick in den Außenspiegel und man bremst scharf ab. Denn beinahe hätte man den Radfahrer oder Fußgänger übersehen, der sich neben dem Fahrzeug befand. Gründe sind neben Übermüdung oder Unaufmerksamkeit der allseits bekannte Tote Winkel. Insbesondere Lkws sind häufig in Unfälle an Kreuzungen involviert. Um diesen Gefahrensituationen vorzubeugen hat der Automobilzulieferer Ficosa ein neues System entwickelt, das neben einer Rundumsicht um das Gefährt sogar umweltfreundlich agiert. Die Zukunft der Rückspiegel sind intelligente Kameras, welche die Verkehrsteilnehmer exakt erkennen können. Die Sicherheit im Straßenverkehr wird dadurch bedeutend erhöht. Zudem wird durch die kleineren Abmaße des Systems der Luftwiderstand bei der Fahrt minimiert und damit der CO2-Ausstoß gesenkt, was der Umwelt zugute kommt, erklärt Jörn Klingemann, Geschäftsführer der Ficosa International GmbH.
Rund 30 Prozent der Unfälle mit Lkws finden beim Abbiegen statt, denn die in der Nähe befindlichen Verkehrsteilnehmer werden schlichtweg übersehen. Erschwerend dazu verlaufen diese Unfälle meist tödlich, so Georg Otto Geduld, Managing Director (CEO), der zu Ficosa gehörenden ADASENS Automotive GmbH. Die bedenkliche Statistik unterstreicht auch der ADAC: Innerhalb geschlossener Ortschaften verzeichnete der ADAC Deutschland im Jahr 2011 die meisten Verkehrsunfälle. Der Grund: in diesem Umfeld treffen alle Verkehrsteilnahmearten aufeinander Konfliktsituationen häufen sich. Die Folge: Fast drei Viertel aller polizeilich erfassten Unfälle und mehr als zwei Drittel (2011: 68,7 %) aller Unfälle mit Personenschaden waren innerorts zu verzeichnen. An 2,3 Prozent aller Unfälle im Innerortsbereich mit Personenschaden waren Lkws und schwache Verkehrsteilnehmer wie Fahrradfahrer und Fußgänger beteiligt.
Fertige Ideen in die Tat umsetzen
Um diese Gefahrenherde zu verringern haben die Automobilhersteller bereits reagiert: Neue Rückspiegelsysteme mit erweiterten Sichtfeldern sollen vor Kollisionen mit Passanten im Straßenverkehr schützen. Doch Jörn Klingemann sieht auch hier noch Entwicklungsbedarf. Als Entwickler und Zulieferer der Automobil und Nutzfahrzeug-Industrie sind wir verpflichtet, kontinuierlich für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen. Neben unseren Ideen existieren bereits fertige Lösungen, die den vorbeugenden Schutz für Passanten an kritischen Punkten innerorts entscheidend verbessern können, so der Geschäftsführer.
Umfassende Verkehrsteilnehmererkennung
Ficosa hat ein Kamerasystem entwickelt, welches eine exakte Verkehrsteilnehmererkennung ermöglicht. Dies bedeutet, dass jedes Objekt, sei es eine Person, ein Fahrzeug oder ein Gegenstand, die sich innerhalb eines Gefahrenbereiches befinden, erkannt und entsprechend gemeldet werden. Rückspiegel werden daher künftig überflüssig. Das System liefert Ficosa als Komplettpaket bestehend aus einzelnen Kameras sowie entsprechender Software. Mit dieser werden dem Lkw-Fahrer aufbereitete Bilder von Objekten übersichtlich auf seinem im Cockpit festinstallierten Monitor aufgezeigt, sodass er entsprechend reagieren kann. Die Software erkennt nicht nur Objekte, sondern kann auch Fahrspuren, Linien und Lichtquellen detektieren.
CO2-Ausstoß reduziert
Doch nicht nur Sicherheit im Straßenverkehr steht im Fokus der Entwicklung: Das System ist in der Lage, auch als intelligente Parkhilfe oder als Spurwechsel-Assistent zu fungieren. Dazu kommt der ökologische Gedanke bei den Kamerainstallationen nicht zu kurz: Durch die kleineren Abmaße des Systems gegenüber großen Spiegeln wird der Luftwiderstand bei der Fahrt minimiert und damit der CO2-Ausstoß entscheidend gesenkt. Die Reduzierung kann laut Ficosa rund 1,4 bis 2 Prozent betragen. Gegen äußere Wettereinflüsse wie Wind, Regen und Eis sind die Systeme laut der Entwickler unempfindlich.
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