Die gemietete Flotte - Telematik fest im Warenkorb
30.05.2016
Logistik & Transport
Hamburg, 30.05.2016.
Bei vielen Unternehmen schwankt die Auftragslage saisonal. Auch plötzliche Großaufträge können Firmen an ihre Grenzen treiben, doch wer will schon einen Auftrag ablehnen, weil dieser "zu groß" ist? Müssten Fahrzeuge gekauft werden, wäre diese Entscheidung sicherlich schwer, und die Aussicht auf wieder schwächere Zeiten führt zu berechtigten Sorgen ungenutzt platz- und kostenraubender Fahrzeuge. Hier kommen die Fahrzeug-Vermieter ins Spiel.
Nahezu jedes Transportunternehmen verzeichnet Auftragsschwankungen. So sind beispielsweise Transporte von Baumaterialien im Winter nur noch selten. Dafür kommen zur Weihnachtszeit Warenlieferungen für den Einzel- und Fachhandel. Auch Service-Unternehmen wie beispielsweise Techniker spüren die "Nachwirkzeit" von Feiertagen mit mehr Aufträgen. Weiterhin kann es jederzeit zu einem Großauftrag kommen, welcher die Kapazitäten des bisherigen Fuhrparks ausreizt. Mit Blick auf die Situation bei DHL und Amazon kann das aber auch konträr verlaufen und plötzlich das Wegfallen eines großen Auftraggebers drohen.
Die Stärke des flexiblen Fuhrparks
Subunternehmer, an welche Aufträge ausgelagert werden können, sind ein bewährtes Mittel bei Auftragsspitzen. Viele Transportunternehmen besitzen in Relation zum Auftragsvolumen sogar einen nahezu winzig wirkenden eigenen Fuhrpark. Sind starke Partner gefunden, verlässt man sich auf diese. Doch nicht jeder Unternehmer ist bereit, Aufträge auszulagern. Schließlich könnte der nächste Auftrag auch direkt beim ursprünglichen Subunternehmer eingehen. Auch wollen diese natürlich bezahlt werden. Eine Alternative stellt hier die Vermietung von Fahrzeugen dar. Zusammen mit befristet eingestellten Fahrern, welche zu Stoßzeiten die Auftragslage mitbewältigen, ist dies eine häufig vielversprechende Alternative. Fünf Monate mehr Arbeit, fünf Monate mehr Fahrzeuge, fünf Monate mehr Personal, und dennoch: fünf Monate mehr Einnahmen und ein bestenfalls zufriedener neuer Kunde. Doch wie kommt die Telematik hier ins Spiel?
Nur gucken, nicht anfassen
Anwender von Telematik-Systemen, mittlerweile sehr viele Unternehmen in der Transport-Branche, wissen ihre technischen Hilfsmittel nicht nur zu schätzen, sie benötigen diese Technologie. Ist ein Fahrzeug jedoch gemietet, verhält es sich theoretisch erst mal schwer mit dem Einsatz der eigenen Telematik-Lösung in der temporären Flottenverstärkung. Das Fahrzeug ist geliehen. Der Einbau einer Telematik-Lösung für Fahrzeugdaten würde, gelinde gesagt, auf Unverständnis stoßen. Es ist verständlicherweise vom Eigentümer des Fahrzeugs verboten. Ein klarer Nachteil für jeden Anwender, der, gemietet oder nicht, seine automatisierten Fahrzeugdaten haben möchte.
Vermieter haben Trend schon lange erkannt
Berücksichtigt man, dass eine Fahrzeug-Vermietung wie kaum ein anderes Unternehmen mit Lkw und Pkw vertraut ist, verwundert es auch nicht, dass diese Branche sich nicht mit diesem Nachteil "abstempeln" lassen will. Telematik ist in der Fahrzeug-Vermietung schon lange ein Begriff und wird angeboten. Man ermöglicht den Kunden somit, trotz fuhrparkfremder Lkw nicht auf Fahrzeugdaten verzichten zu müssen. Dies gilt zumeist für die Informationen aus dem Fahrzeug selbst und auch für die gemieteten Trailer. Abstriche müssen in den seltensten Fällen gemacht werden, da die Angebote sehr umfangreich sind und häufig auch den Türstatus der Auflieger, Kühldatenüberwachung und übliche Informationen zu Geschwindigkeit, Tour und natürlich der genauen Position des Fahrzeugs beinhalten.
Und was passiert mit dem Auftragsmanagement?
In der Tat ist ein Auftragsmanagement für den kleinen Teil der zugemieteten Fahrzeuge nicht sinnvoll. Aufträge müssten über zwei separate Systeme koordiniert werden, was mehr Zeit kosten als sparen würde. Hier greift also wieder die eigene Telematik-Lösung: Auf mobilen Endgerätenwie Smartphones oder Tablets spielt das Fahrzeug selbst keine Rolle. Die Unterstützung für diese Endgeräte in Form von Apps besteht bei nahezu allen modernen Telematik-Lösungen. Da diese ebenfalls eine Positionsbestimmung zulassen, ergibt sich hier auch im eigenen Telematik- Portal kein Unterschied. Und für die genauen Fahrzeug-Daten genügt dann ein Wechsel in das System des Fahrzeug-Vermieters.
Trends pünktlich umgesetzt
Telematik ist besonders im Transportbereich zu einer Selbstverständlichkeit für moderne Anwender geworden. Auch die Branche der B2B-Fahrzeug-Vermietung hat dies frühzeitig erkannt. Auftragsspitzen mit externen Fahrzeugen zu bewältigen, stellt somit eine für viele Unternehmen relevante Alternative dar.
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