Pressemitteilung von Tobias Fischer

Umweltfaktoren sind entscheidend für Erholung der Luft- und Raumfahrtindustrie nach Covid-19


Logistik & Transport

Feldkirchen bei München, 9. September 2020 - Wie kann sich die Luft- und Raumfahrtindustrie von den Einbußen durch die Covid-19-Pandemie erholen? Diese und weitere Fragen wurden Branchenexperten im Rahmen des Reports Horizon Shift von Protolabs gestellt. Um ein aktuelles Bild der Branche widerzuspiegeln, wurden einige Experten im Juni erneut befragt - diese Daten erweitern die ursprünglichen Ergebnisse der Erhebungen im Februar und März 2020 zusätzlich.

Grüne Technologien im Fokus der Befragten
Ein Thema, das einen starken Einfluss auf die Zukunft der Industrie hat, ist die Arbeit hin zu einem umweltfreundlicheren Luft- und Raumfahrtsektor. Dies zeigen deutlich die Ergebnisse des zweiten Teils des Horizon-Shift-Berichts von Protolabs, an dem Führungskräfte aus der Luft- und Raumfahrtindustrie aus ganz Europa beteiligt waren.

Mehr als drei Viertel der Befragten (77 Prozent) erwarten, dass Umweltfreundlichkeit zu einem wichtigen Unterscheidungsmerkmal wird. Darüber hinaus geben 72 Prozent an, dass neue Materialien die treibende Kraft bei der Senkung der Emissionen und für ein saubereres Fliegen sein werden.

65 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass trotz der Pandemie weiterhin in Innovationen zur Verringerung der Emissionen investiert werden sollte. Weiterhin sind 42 Prozent der Ansicht, dass sie ihre Lieferketten im Rahmen der Innovationsbemühungen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes umgestalten müssen.

Zu den 80 Führungskräften, die kürzlich befragt wurden, gehörten leitende Angestellte des Composite Technology Center, der Schiebel Group und von Tecnam. Ziel der Befragung war es zu verstehen, wie sich dieser äußerst wichtige Markt von den weitreichenden Auswirkungen durch Covid-19 erholen kann. Die jüngste Umfrage wurde im Juni als Ergänzung zu einer ersten Umfrage unter 325 Führungskräften durchgeführt, deren Daten im Februar und März zu Beginn der Pandemie erhoben worden waren. Diese jüngsten Ergebnisse bieten einen einzigartigen Einblick in den Sektor, insbesondere im Hinblick darauf, welche Einschätzungen sich in Folge der Pandemie verändert haben.

Neben Lösungen zur Verbesserung der eigenen Umweltverträglichkeit suchen Unternehmen auch nach staatlicher Unterstützung und Konjunkturpaketen, die ihnen dabei helfen Innovationen in der Lieferkette zu verankern und neue Produkte schneller auf den Markt zu bringen.

39 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es mehr unmittelbare Investitionen in die Infrastruktur geben muss, während 33 Prozent eine unterstützende Steuerpolitik fordern, wie z. B. Steuererleichterungen oder Zuschüsse für die Bereiche Forschung und Entwicklung.

Luft- und Raumfahrtindustrie muss sich wandeln
"Der Klimawandel und der Lockdown durch Covid-19 verändern die Luft- und Raumfahrtindustrie", erklärt Bjoern Klaas, Vizepräsident und Geschäftsführer von Protolabs Europe, dem weltweit schnellsten digitalen Hersteller von kundenspezifischen Prototypen und Kleinserienteilen. "Es zeigt sich schon jetzt, dass neue Flugzeugtypen, Geschäftsmodelle und Lieferketten entstehen werden. Wer in diesem Markt bestehen will, sollte sich nicht auf schnelle, kurzfristige Änderungen fokussieren; eine langfristige Strategie wird die Lösung sein. Dazu gehört auch die Produktion der nächsten Flugzeuggeneration: verbesserte Aerodynamik, weniger Gewicht, dazu treibstoffeffizienter und umweltfreundlicher."

Bjoern Klaas führt weiter aus: "Unser jüngster Bericht über die Veränderungen der Luft- und Raumfahrtindustrie macht dies deutlich sichtbar. 77 Prozent der Unternehmen sind der Meinung, dass die Umweltfreundlichkeit ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal sein wird. Das entspricht einem Anstieg um 9 Prozent gegenüber den Ergebnissen, die wir in unserer ersten Umfrage kurz vor dem Lockdown erzielt hatten."

"91 Prozent der Wirtschaftsführer geben zu, dass die CO2-Reduzierung in irgendeiner Form Auswirkungen auf die Art und Weise hat, wie sie ihre Unternehmen führen. Die gute Nachricht für den europäischen Luft- und Raumfahrtsektor ist, dass sie sich entschieden haben, auf die Forderungen des Marktes einzugehen, indem sie die Lieferketten umgestalten und neue Technologien und Materialien entwickeln. Zu Beginn dieses Jahres hat beispielsweise Airbus seine Verpflichtung zur Dekarbonisierung und zur Vorreiterrolle bei der Entwicklung einer nachhaltigeren globalen Luft- und Raumfahrtindustrie bekräftigt - eine Verpflichtung, die auch Einfluss auf die Lieferkette des Unternehmens haben wird."

Der Horizon-Shift-Bericht befasst sich mit den Herausforderungen, vor denen die gesamte Lieferkette der Luft- und Raumfahrt steht, und mit den operativen Verbesserungen, die der Sektor zur Bewältigung dieser Herausforderungen ergreift.

Ganz oben auf der Liste der Bedenken der Unternehmen innerhalb der nächsten zwei Jahre stand die Einhaltung von Umweltvorschriften, gefolgt von Trägheiten und langen Verzögerungen in der Lieferkette (69 Prozent) und der langen Dauer des Zertifizierungsprozesses (60 Prozent). Die Volatilität der Rohstoffkosten und -verfügbarkeit (57 Prozent) war ebenfalls ein Hauptgesprächsthema.

Es hat sich ebenso gezeigt, dass die Unternehmen durch die Verwendung fortschrittlicher Fertigungstechniken ihre Produktivität steigern wollen. Aufgrund des dann erhöhten Outputs wird es zu einer flexibleren Produktpalette (63 Prozent) und einer schnelleren Lieferung von innovativen Teilen oder gar einer schnelleren Marktreife von moderneren Flugzeugen (58 Prozent) kommen.

Additive Fertigung bietet notwendige Unterstützung
Die Entwicklung des 3D-Drucks von einer Prototyping-Technologie in eine vollständige Produktionstechnologie wurde im Bericht von Protolabs ebenfalls erörtert. Durch den Einsatz der Technologie sprachen die Unternehmen davon, dass sie nun in der Lage sind, Materialien mit höherer Geschwindigkeit und weniger Ausschuss zu verarbeiten und sogar mehrere Komponenten zu einem einzigen, leichteren 3D-Druckteil komprimieren können.

"Nach Covid-19 versuchen Unternehmen Geschäftsverbesserungen durch langfristige und nachhaltige Entwicklungen hinsichtlich ihrer Innovationskraft zu erreichen. Im Fokus stehen hier bei vielen Verantwortlichen eine schnelle Produktentwicklung und Markteinführung, um auf diese Weise bereits bestehende Alleinstellungsmerkmale zu schärfen. Dadurch können sie auch zusätzliche Einnahmequellen generieren. Ein Schlüssel zur Schaffung dieses Erstanbietervorteils liegt in der Optimierung der Lieferkette und in der Beschleunigung des Innovationsprozesses", erläutert Bjoern Klaas.

"Längerfristig zeigt unsere Umfrage, dass die Industrie das Ziel verfolgen wird, qualifizierte Fachkräfte einzustellen, innovative Technologien zu implementieren, neue Materialien einzusetzen und ihre Fertigungsmöglichkeiten zu erweitern. Dadurch könnten Unternehmen auch einige unerwartete positive Auswirkungen der Krise sehen: Flexibilität durch modernisierte Fertigungslieferketten und -prozesse, die es ihnen ermöglichen, dem Verbraucher sowie dem sozialen Druck mit umweltfreundlicheren Flugzeugen zu begegnen."

Für weitere Informationen oder zum Herunterladen des zweiten Teils des Horizons Shift-Berichts besuchen Sie bitte http://www.protolabs.de

Bildquelle: @Protolabs

http://www.protolabs.de
Protolabs
Alte-Neckarelzer-Straße 24 74821 Mosbach

Pressekontakt
http://www.hbi.de
HBI Helga Bailey GmbH
Stefan-George-Ring 2 81929 München


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