TMS setzt beim Schweißen auf Zukunftstechnologie
16.10.2013
Maschinenbau
GREVENMACHER/HAIGER - Das Luxemburger Unternehmen TMS will neue Märkte erschließen und investiert daher in eine moderne Laser-Schweißanlage mit Robotertechnik aus dem Hause CLOOS. Erstmals kommt hier eine ScanTracker-Optik für das Wärmeleitschweißen zum Einsatz, mit der sich unterschiedliche Materialien und Schweißnahtgeometrien zuverlässig bearbeiten lassen.
Dieses Projekt hatte es in sich: Denn TMS, Hersteller von hochwertigen Baugruppen aus Stahl, Edelstahl und Aluminium, wollte in eine zukunftsorientierte Schweißanlage investieren, um gerüstet zu sein für neue Aufträge und die Erschließung weiterer Märkte. Das Unternehmen, 1991 in Trier gegründet und seit 1998 auch in einem neuen Werk im Luxemburger Grenzgebiet angesiedelt, betreut Kunden u. a. aus der Baumaschinentechnik, dem Fahrzeugbau und der Elektrotechnik. Geschäftsführer Matthias Weyer hat die Zukunft fest im Blick und will sein Unternehmen weiter entwickeln: "Wir sind bereits als Komponenten-Lieferant für Blockheizkraftwerke aktiv, realisieren Bauteile für Schaltschränke und Notstromaggregate und wollen in den Bau von Behältern und Tanks sowie in die Lebensmittel-Industrie einsteigen." Die 100-Mann-Firma überzeugt mit fertigungsgerechten Konstruktionen und hoher Produktqualität. Gefertigt werden Serienteile bis mittlere Stückzahlen von einigen Tausend im Jahr.
Flexibilität und Wirtschaftlichkeit im Pflichtenheft
Um weiterhin im EU-Umfeld konkurrenzfähig zu bleiben, kam bei der jüngsten Investition nur eine automatisierte Schweißanlage mit Roboter in Frage. "Wir haben nach einem modernen Verfahren gesucht, das flexibel einsetzbar ist und wirtschaftlich mit hoher Qualität arbeitet", sagt Betriebsleiter Frank Bayer. Also ging der Auftrag an den langjährigen Schweißtechnik-Partner CLOOS in Haiger. Denn: "Mit der CLOOS-Technik hatten wir seit Jahren gute Erfahrungen im Bereich des MAG- und WIG-Schweißens. Und in Sachen gleicher Bedienbarkeit und eingespieltem Service wollten wir daran anknüpfen."
"Im engen Dialog mit dem Kunden haben wir die Anlage Stück für Stück zu dem gemacht, was sie heute ist", erinnert sich CLOOS-Projektmanager Gerd Zimmermann. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In der laserfesten Einhausung arbeitet ein 6-achsiger CLOOS-Roboter, dessen stabiler C-Ständer auf einem 8 m langen Bodenfahrwerk zwei voneinander getrennte Arbeitsbereiche anfährt: Links hinter einem lasersicheren Rolltor befindet sich ein Drehpositionierer, in den sich bis zu 4 m lange Bauteile einspannen lassen.
Der andere Arbeitsbereich wird über einen 2 x 1 Tonnen Dreh-Kipp-Werkstück-Positionierer mit Blendschutz bestückt. Blendschutz und Rahmenelemente sind mit sogenannten "Laser Spy"-Sensoren ausgerüstet, um im Fall der Fälle den Laser bei Fehlfunktion sicher abzuschalten. Durch den Einsatz des CLOOS-Safety-Controllers lässt sich außerdem der Arbeitsbereich des Roboters so definieren, dass der Laserstrahl keinen Schaden anrichten kann. Die Anlage wurde von einem Sachverständigen nach den aktuellen Sicherheitsnormen EN 60825 und EN 11553 abgenommen. Bedient und überwacht wird die Anlage von außen über die Steuereinheit und per Videokamera und Monitor.
Laserkopf mit ScanTracker-Optik für individuelle Nahtgeometrien
Der Laser-Schweißkopf ist ausgestattet mit einer Pendeloptik inklusive motorischer Zoom-Kollimation zur individuellen Einstellung der Fokuslage des Laserstrahls. Ein Lasersensor hält den Schweißkopf stets optimal in Naht-Position. Ausgerüstet mit einer Kombination aus ScanTracker und Abstandsregelung - eine Innovation des Laseroptikspezialisten Precitec - schweißt die Anlage sehr positionsgenau und kann für die unterschiedlichsten Nahtgeometrien, Anforderungen und Materialien wie Stahl, Edelstahl, Aluminium und NE-Legierungen genutzt werden.
Der Laser-Schweißkopf mit seinem 6 kW Faserlaser vom Hersteller IPG bringt genug Energie für den Dünnblechbereich. Beim Laser-Schweißen spart der Anwender aufgrund der Fertigungspräzision mit sehr schmalen Nähten eine spezielle Nahtvorbereitung. Die geringe Wärmeeinbringung ins Werkstück minimiert den Materialverzug.
Gesteuert wird die Gesamtanlage von der weiterentwickelten CLOOS QIROX-Steuerung, die außerhalb der Anlage untergebracht ist. Über das Programmierhandgerät (PHG) mit seinen großen Folientasten und dem übersichtlichen Touch Screen haben die TMS-Bediener die CLOOS-Anlage sicher im Griff.
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