Walther Trowal reduziert den Energiebedarf beim Gleitschleifen um 35 Prozent
08.07.2011
Maschinenbau
Auf der diesjährigen Gifa präsentierte Walther Trowal die neue Generation der AV-Durchlaufanlagen für das Entgraten von Werkstücken und das Bearbeiten von Oberflächen. Die Anlage bearbeitet Druckguss- und Stanzteile kleiner und mittlerer Größe. Mit der neuen Multi-Vibrations - kurz Multi-Vib - Technik hat Walther Trowal den Energiebedarf der Anlage drastisch gesenkt.
Der neue Multi-Vib Antrieb reduziert den Energiebedarf der Linear-Durchlaufanlagen bei gleicher Bearbeitungsleistung um 35 Prozent. Erreicht hat Walther Trowal dies durch den verbesserten Krafteintrag in die Durchlaufanlage bei wesentlich geringerer Anschlussleistung des Antriebsmotors.
Beim Trowalisieren (Gleitschleifen) in der AV-Linearanlage durchlaufen die Werkstücke einen vibrierenden Arbeitsbehälter, der mit Schleifkörpern und einer wässrigen Behandlungsmittel-Lösung gefüllt ist. Der neue Multi-Vib Antrieb mit je nach Größe der Anlage von vier bis acht Unwuchtaggregaten erzeugt einen extrem hohen, gleichmäßigen Krafteintrag über die gesamte Länge des Arbeitsbehälters und damit einen intensiven Kontakt zwischen den Werkstücken und den Schleifkörpern.
Da die Energie gleichmäßig über die gesamte Behälterlänge eingetragen wird, existieren keine toten Zonen. Und weil alle Werkstücke den gleichen kontinuierlichen Prozess durchlaufen, erzielt die Anlage reproduzierbare Ergebnisse. Die Bearbeitungszeit - und somit die Intensität der Bearbeitung - kann zwischen 4 und 25 Minuten frei gewählt werden, indem die Frequenz des Austragsvibrators verändert wird.
Christoph Cruse, der Vertriebsleiter von Walther Trowal sieht nicht nur die Energieersparnis als Argument für die Wirtschaftlichkeit des Trowalisierens: "Effizienz und hohe Qualität bei der Oberflächenbearbeitung sind nur durch die ganzheitliche Analyse der Prozesse und die individuelle Anpassung der Parameter an die Bearbeitungsaufgabe möglich. Bei Tests in unserem Technikum wählen wir gemeinsam mit unseren Kunden die optimal geeignete Maschine und die richtigen Schleifkörper und Behandlungsmittel aus."
Nach dem Arbeitsbehälter durchlaufen die Werkstücke eine Duscheinheit und einen Trockner; sie verlassen die Anlage sauber und trocken - fertig zum Verpacken oder Weiterbearbeiten.
In Gießereien lassen sich die Durchlaufanlagen leicht in kontinuierliche oder getaktete Fertigungsabläufe integrieren, denn eine Chargierung der Werkstücke ist oft nicht erforderlich. Schüttgut wird unsortiert in den Vibrationspuffer gekippt; große Einzelwerkstücke von Hand oder per Roboter auf das Zuführband gelegt.
Aufgrund des modularen Aufbaus lassen die AV-Anlagen sich flexibel in automatisierte Produktionsprozesse mit Fließ- oder Taktfertigung integrieren und einfach an sich ändernde Erfordernisse, Teile, Geometrien und neue Fertigungsabläufe anpassen.
Der Aufwand für das Material-Handling ist so gering, dass ein Bediener die gesamte Anlage allein be- und entladen kann. Auch der Aufwand für die Automatisierung ist gering, denn die AV-Anlage und die weiteren Peripheriegeräte arbeiten kontinuierlich und erfordern keine zusätzliche Steuerung von außen.
Walther Trowal liefert nicht nur die eigentliche Gleitschleifanlage, sondern alle Peripherieanlagen wie intelligente Beschickungs- und Transportsysteme, Hebe- und Kippautomaten, Rollgänge, Puffer, Separier-, Schutz- und Schalldämmeinrichtungen. Das Prozesswasser wird in einem geschlossenen Kreislauf geführt und kontinuierlich wiederaufbereitet.
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