Pressemitteilung von Regina Reinhardt

Zink Körner schickt Ofen für das Feuerverzinken auf eine 5.000 km lange Reise


Maschinenbau

Zink Körner hat einen Verzinkungsofen für die Omsk Electromechanical Factory im russischen Omsk versandt. Es ist bereits der sechste Verzinkungsofen, den Zink Körner nach Russland liefert. Somit hat das Unternehmen jeden fünften der in den letzten 10 Jahren in Russland gebauten Verzinkungsöfen hergestellt.

Der neue Ofen, dessen Zinkbad 13 m lang, 1,7 m breit und 3 m tief ist, wird vorwiegend Masten für Hochspannungsleitungen und Polygonmasten durch Feuerverzinken mit einer Schutzschicht aus Zink versehen, die die Bauteile über Jahrzehnte vor Rost schützt. Der Ofen heizt rund 450 t Zink auf eine Temperatur von 460 °C auf. Die bis zu 12,5 m langen Masten werden in das dann flüssige Zink eingetaucht.

Mit einem Gewicht von 29 t benötigt der Ofen einen Schwertransporter für die 5.100 km lange Reise in das russische Omsk, das von Hagen aus gesehen fast 1.000 km hinter dem Ural liegt. Die Reise soll 10 Tage dauern. Der Ofen ist so schwer, dass für die Verladung zwei Kräne erforderlich sind.

Insgesamt existieren in Russland 55 Öfen für die Stückverzinkung, davon wurden etwa 30 in den letzten zehn Jahren gebaut. Trotz der großen Entfernung hat Zink Körner sechs dieser Öfen - fast 20 Prozent - geliefert.

Peter Kordt, der Geschäftsführende Gesellschafter von Zink Körner, erklärt den Erfolg: "Wir nutzen konsequent alle Möglichkeiten, Öfen zu bauen, die Energie sehr effizient nutzen und umweltfreundlich arbeiten. Das ist nicht nur in Westeuropa wichtig, auch russische Unternehmen arbeiten heute sehr umweltbewusst. Die hohe Anzahl der Aufträge beweist, dass die russischen Kunden unsere Vorreiterrolle bei der effizienten Nutzung von Energie anerkennen. Außerdem hat "Engineering made in Germany" auch in Russland einen guten Ruf."

Mit stufenlos regelbaren Flachflammenbrennern, einem Wandaufbau mit niedrigem Wärmedurchgang und einem neuen feuerfesten Reflexionscoating erhöht Zink Körner die Energieausbeute beim Stückverzinken deutlich. Alles in allem senkt Zink Körner die Energiekosten eines üblichen Ofens um rund 25.000 Euro pro Jahr.

Die Anlage ist für einen Durchsatz von bis zu 10 t/h ausgelegt. Der Ofen verfügt über 10 Flachflammenbrenner FL 20/50, die Zink Körner speziell für die Stückverzinkung entwickelt hat. Sie ermöglichen die gleichmäßige und schonende Erwärmung, die vorher nur von elektrisch beheizten Öfen erreicht wurde, nutzen aber das vergleichsweise günstige Erdgas.

Die Brenner erzielen einen Wirkungsgrad von 75 Prozent, damit zählt Zink Körner zu den Branchenführern in Bezug auf Energieeffizienz. Im Gegensatz zu bisher üblichen arbeiten die Brenner modulierend und sind in einem Regelbereich von 1:10 stufenlos regelbar. So wird die Leistung kontinuierlich an den Durchsatz des Ofens angepasst - der Ofen verbraucht immer nur so viel Energie, wie gerade benötigt wird. Die Regelung vermeidet außerdem extreme Temperatursprünge und somit unnötige Spannungen am Verzinkungskessel.

Deutliches Indiz für die effiziente Energienutzung ist die niedrige Abgastemperatur: In einem kürzlich realisierten Projekt mit einem Ofen für einen Durchsatz von 10 t/h beträgt sie lediglich 507 °C, während sie in konventionellen Anlagen oft über 625 °C liegt.

Ein Vergleich mit getakteten Brennern zeigt, dass Öfen mit den Flachflammenbrennern von Zink Körner beispielsweise bei einem Durchsatz von 10 bis 15 t/h bei zweischichtigem Betrieb mit 4.000 h pro Jahr rund 500.000 kWh an Energie sparen.

Ein Bündel weiterer Maßnahmen trägt darüber hinaus zur Effizienzsteigerung bei. Diffusorplatten an den Brennern leiten den Gasstrom entlang der Innenwand des Ofens. Aufgrund der so entstehenden Kombination von Strahlungs- und Konvektionswärme übertragen die Öfen bei relativ geringen mittleren Temperaturen eine hohe Heizleistung auf den Kessel. Der mehrlagige, 300 mm dicke Isolieraufbau reduziert Wärmeverluste; zusätzlich reflektiert das neue keramische Coating der Faserisolierung die Wärmestrahlung in das Ofeninnere. Außerdem nutzen die Hagener die Abwärme des Ofens, um die Zuluft zu erwärmen.
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