EU-Arbeitsmarktöffnung im Spiegel der Presse: Polnische Medien sehen Deutschland nicht als attraktives Auswanderungsland für Fachkräfte
01.06.2011
Medien & Kommunikation
Berlin/Warschau, 01. Juni 2011: Deutsche Medien berichteten über die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für Osteuropäer positiver als polnische Medien. Der schnelle Arbeitsplatzwechsel in das Nachbarland ist im Spiegel der Presse vor allem für Fachkräfte aus Polen wenig attraktiv. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse deutscher und polnischer Leitmedien der blätterwald GmbH.
Zum 01. Mai 2011 wurde der deutsche Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer aus Polen sowie aus Tschechien, Ungarn, Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland und Litauen weiter geöffnet. Die auf Medienresonanzanalyse spezialisierte blätterwald GmbH hat Artikel von ausgewählten Leitmedien in Deutschland und Polen im Zeitraum April und Mai 2011 analysiert und die Einstellungen zum Thema Arbeitsmarktöffnung in der deutschen und polnischen Presse verglichen.
Im Ergebnis der Analyse zeigt sich, dass in beiden Ländern das Thema Arbeitsmarktöffnung vielfältig diskutiert wurde. Tendenziell berichteten die deutschen Medien jedoch positiver als die polnische Presse: Während in Deutschland nur ein Viertel der Aussagen in den untersuchten Zeitungsberichten negativ konnotiert war, fanden sich in polnischen Nachrichten bei jeder dritten Aussage Misstöne.
Bei der Berichterstattung über mögliche Folgen der Arbeitsmarktöffnung haben beide Seiten unterschiedliche Themen fokussiert. Während in deutschen Online-Leitmedien wie spiegel.de, FAZ.net oder sueddeutsche.de die "Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt" und Diskussionen um "Dumpinglöhne" im Vordergrund standen, betrachteten die polnischen Webmedien wie polityka.pl, newsweek.pl oder polskatimes.pl das Thema eher unter dem Aspekt der Chancen für polnische Arbeitnehmer. Allerdings war das Fazit häufig negativ: Sprachbarrieren, bürokratische Hürden oder Vorurteile deutscher Kollegen würden einem schnellen Arbeitsplatzwechsel in das Nachbarland im Weg stehen.
Im Zentrum der Debatte stand in beiden Ländern der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften. Polnische Medien bezweifeln aber die Attraktivität Deutschlands für polnische Arbeitnehmer: Insbesondere für Ingenieure oder Programmierer sei es wenig reizvoll, den Wohnort zu wechseln, da sich deren Lohnniveaus wenig unterscheiden. Vor allem polnische, aber auch deutsche Medien betonten, dass Arbeitskräfte eher andere Zielländer als Deutschland wählen. Dabei nannten die deutschen Medien als Konkurrenzländer vor allem England, Irland und Schweden, die bereits 2004 ihre Arbeitsmärkte geöffnet hatten. Die polnischen Medien verwiesen dagegen auf Österreich und die Schweiz, die zeitgleich mit Deutschland Zugangsbarrieren abschafften.
Heftig spekuliert wurde in der deutschen wie auch polnischen Presse über die Anzahl potentieller Auswanderer: Dabei lagen die Prognosen zwischen rund 600 000 bis zu einigen Millionen Zuwanderern bis 2020. Nur selten sahen die Medien die Gefahr einer massenhaften Ein- bzw. Auswanderung.
Quelle: Qualitative Inhaltsanalyse von 101 Aussagen in 14 Artikeln zur EU-Arbeitsmarktöffnung in deutschen und polnischen Leitmedien, veröffentlicht zwischen 31.3. und 3.5.2011. Die vollständige Studie steht zum kostenlosen Download unter: http://www.blaetterwald.org
ENDE
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