Pressemitteilung von Janine Linke

Ein Bürgerkrieg, der lange nachwirkt: Filme zu Ex-Jugoslawien


Medien & Kommunikation

München, den 22.10.2015. Mehr als ein Drittel der erstmaligen Asylanträge in Deutschland stammte im August 2015 von Geflüchteten aus der ehemaligen Republik Jugoslawien. 16 Jahre sind vergangen seit dem letzten Krieg in der Region. Doch die Kriegstraumata aus dieser Zeit begleiten viele der Menschen dort bis heute. Hier setzt das Buch "Gewalt und Krieg in Ex-Jugoslawien. Eine vergleichende Filmanalyse von Kusturicas 'Underground', Tanovi?s 'No Man's Land' und Zbani?s 'Esmas Geheimnis'" (http://www.grin.com/de/e-book/120847/) an, das sich mit den filmischen Aufarbeitungen des Konflikts befasst.

Drei Filme versuchen, das Unbegreifliche zu erklären

Die Filmwissenschaftlerin Nadija Tomasovi? untersucht in diesem Buch drei Filme, die sich mit verschiedenen Stadien des Konflikts befassen: Emir Kusturicas "Underground" reflektiert die komplexe Vorgeschichte des Bürgerkrieges, Danis Tanovi?s "No Man's Land" fokussiert die Geschehnisse während des Krieges und "Esmas Geheimnis" von Jasmila Zbani? zeigt schließlich die Folgen des Krieges und deren Reflexion im Alltag. Zusammen beleuchten die drei analysierten Filme die Hintergründe des Konflikts, die für Außenstehende nach wie vor nicht leicht zu begreifen sind.

Das Buch "Gewalt und Krieg in Ex-Jugoslawien" (http://www.grin.com/de/e-book/120847/) ist aus diesem Grund im Geschichts- oder Sozialkundeunterricht genauso gut aufgehoben wie an Filmhochschulen: Die darin enthaltenen Analysen helfen beim Verständnis der filmischen Erklärungsversuche, wie aus ethnischen und nationalen Motiven mitten in Europa ein Krieg ausbrechen konnte. Über dies hinaus liefert das Buch Denkanstöße, warum Konflikte der früheren Bürgerkriegsparteien sich heute unter Geflüchteten in Deutschland fortzusetzen drohen: Statt im Film wird das im Krieg erlebte Trauma in der Realität nachgeahmt.

Realität und Film sind Nachahmungen des Erlebten

Ausschlaggebend für diesen Gedanken ist Jean Girards mimetische Gewalttheorie. Dieser kommt im Buch "Gewalt und Krieg in Ex-Jugoslawien" (http://www.grin.com/de/e-book/120847/) eine grundlegende Bedeutung zu, denn die Autorin konzentriert sich besonders auf die Nachahmung von kriegerischer Gewalt im Film. Dabei argumentiert sie, dass Gewalt im Film nicht durch das Abfotografieren der äußeren Wirklichkeit entsteht, sondern aus sich heraus.
Die Autorin hält sich deshalb nicht mit filmhistorischen Zusammenhängen oder typisch gewalthaltigen Filmgenres auf. Ihr Ziel ist vielmehr eine detaillierte Untersuchung der Problematik von Gewalt im Film und ihrer ästhetischen Organisation. Durch die Konzentration auf die Wirkung der Bilder greift sie im Rahmen der Frage nach der Freisetzung von aggressiven Energien auch die Hypothese auf, dass mediale Darbietungen von Gewalt vielfältige und in jedem Einzelfall höchst verschiedene Wirkungen haben.
Krieg Gewalt Jugoslawien Film

http://www.grin.com
GRIN Verlag / Open Publishing GmbH
Nymphenburger Str. 86 80636 München

Pressekontakt
http://www.grin.com
GRIN Verlag / Open Publishing GmbH
Nymphenburger Str. 86 80636 München


Diese Pressemitteilung wurde über PR-Gateway veröffentlicht.

Für den Inhalt der Pressemeldung/News ist allein der Verfasser verantwortlich. Newsfenster.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

Weitere Artikel von Janine Linke
Weitere Artikel in dieser Kategorie
29.11.2024 | ANINOVA e.V. (vormals Deutsches Tierschutzbüro e.V.)
Podcasterin und Comedienne Ines Anioli rettet zusammen mit ANINOVA Tiere aus polnischer Pelzfarm
28.11.2024 | Hong Kong Tourism Board - noble kommunikation
Winterwunder verzaubern Hongkong
28.11.2024 | GRIN Publishing GmbH
Die vielen Facetten der Plattform YouTube
27.11.2024 | TEXTETR & SEO Österreich - SENIOR SEO Spezialist & Copywriter Mag. Wolfgang Jagsch Bakk. BEd.
Content Marketing im Wandel
S-IMG
Über Newsfenster.de
seit: Januar 2011
PM (Pressemitteilung) heute: 0
PM gesamt: 419.370
PM aufgerufen: 71.195.625