Sachsen-Anhalts Unternehmen mit kreativen Lösungen für effiziente Ressourcen-Nutzung
29.05.2017
Medien & Kommunikation
(Mynewsdesk) Nutzung der Energieeffizienzpotenziale schont den Geldbeutel
Die Abwärme eines benachbarten Glaswerkes lässt in der Magdeburger Börde Paprika und Gurken wachsen. Der Backwarenhersteller Wikana Keks- und Nahrungsmittel GmbH aus der Lutherstadt Wittenberg nutzt Abwärme für innovative Kältetechnik und spart so Energiekosten. Und auch das Energiekonzept im Chemiepark Leuna senkt nicht nur den Erdgasverbrauch sondern minimiert vor allem die Kosten für die Kunden. Win-Win- Situationen sowohl für die Unternehmen als auch für die Umwelt. Denn im Bereich der Ressourceneffizienz zeigen sich Wissenschaftler und Unternehmen im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt erfinderisch. Die Einbindung zukunftsweisender Energietechnologien in die Produktionsabläufe gerade der energieintensiven Industriebranchen spart nicht nur Energie, sondern bringt auch erfolgsversprechende Geschäftsideen hervor. Intelligentes Energie- und Ressourcenmanagement aus Sachsen-Anhalt ist deshalb auch eines der Themen, mit denen Unternehmer und Forscher auf der INTERSOLAR in München (http://www.investieren-in-sachsen-anhalt.de/intersolar-europe-2017) ihre Position stärken wollen. Darunter auch f | solar, die sich mit ihrem Schwesterunternehmen f | glass das Motto „Grüne Produkte-Grüne Fabrik“ zum Ziel gesetzt haben.
Steigende Energiekosten, wachsender Wettbewerb und gesetzliche Bestimmungen rund um den Klimaschutz haben vor allem in energieintensiven Industrie- und Produktionsbetrieben bedeutenden Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Nachhaltigkeit und Effizienz in den Abläufen für eine ressourcenschonende und damit kostensparende Produktion werden immer wichtiger. Sachsen-Anhalt hat sich als Kompetenzzentrum zur Forschung und Entwicklung intelligenter Lösungen rund um Erzeugung, Speicherung und effiziente Nutzung von Energien und Ressourcen (http://www.investieren-in-sachsen-anhalt.de/cleachtech) etabliert. Aus der Theorie wurden zahlreiche Projekte zur Nutzung von Energiekreisläufen in Produktionsprozessen in die Praxis übertragen. Diese bestätigen die Effizienz und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des Energie- und Ressourcenmanagements und der technischen Innovationen aus Sachsen-Anhalt.
Tomaten und Paprika aus Sachsen-Anhalt
Eines der neuesten und eindrucksvollsten Projekte im Land rund um Energiemanagement und intelligente Vernetzungen von Unternehmen wächst derzeit in Osterweddingen südlich von Magdeburg. In unmittelbarer Nähe des Floatglaswerks f | glass GmbH entstehen die Gewächshäuser der Joris Gewächshäuser GmbH & Co. KG. Eine Investorengruppe um den Niederländer Jorg van de Wilt lässt zukünftig Tomaten, Paprika und Gurken in der Börde wachsen. Aus der Region für die Region dank innovativer Energietechnik. Denn f | glass liefert nicht nur die Glasscheiben für die Gewächshäuser, wodurch Transportkosten gespart werden und der Bau umweltfreundlicher verläuft. “Das eingebaute 4 mm Solarglas wird bei f | glass hergestellt und direkt auf die Baustelle geliefert. Dadurch werden Transportkosten eingespart und die Umwelt geschont. Die herausragende Lichtdurchlässigkeit unseres nano-beschichteten Solarglases fördert das Pflanzenwachstum maßgeblich“ sagte Dr. Thomas Belgardt, Geschäftsführer der f | glass GmbH. Die Gemüseproduktion wird auch durch Abwärme, Regenwasser und CO2 von f | glass profitieren. Bei der Glasproduktion entstehen Temperaturen von bis zu 1500 Grad Celsius. Bislang muss f | Glas die Abwärme mit hohem Energieaufwand runterkühlen. Künftig nutzen die Gewächshäuser die bisher ungenutzte Energie. Die Gemüseproduktion wird durch die niedrigere Energiekosten rentabel. Im Gewerbepark Sülzetal werden so Unternehmen sinnvoll vernetzt, um nachhaltig, effizient und zukunftsweisend zu produzieren. Hier zeigt sich deutlich, wie gemeinschaftliches Engagement von Investor Jorg van de Wilt, f | glass GmbH, Land Sachsen-Anhalt, Landkreis und Gemeinde zum Erfolg führt.
Mit Wärme kühlen – innovative Kältetechnik aus Sachsen-Anhalt
Seit über 10 Jahren entwickelt und produziert die InvenSor GmbH in Lutherstadt Wittenberg und Berlin thermisch angetriebene Kältemaschinen, eine umweltfreundliche und effiziente Kältetechnik. Denn die Maschinen verwenden nicht nur Wasser als Kältemittel, sondern erhalten zudem ihre Energie aus Abwärme, beispielsweise von Blockheizkraftwerken, Druckluftkompressoren und industriellen Prozessen. Zur Kälteerzeugung ist kein Strom notwendig, lediglich für das integrierte Display. Für den Backwarenhersteller Wikana Keks- und Nahrungsmittel GmbH, ebenfalls aus der Lutherstadt Wittenberg, wurde diese Technik zum Glücksgriff. Die Abwärme eines Backofens, die jahrelang ungenutzt war, treibt nun drei Adsorptionskältemaschinen der LTC-Baureihe an. Damit wird ein Rohstofflager gekühlt und Verpackungsbereiche auf konstanten Temperaturen gehalten. Seit nunmehr sechs Jahren wird diese Technik in der Praxis erfolgreich angewendet und hat Wikana schon rund 60.000 Euro Energiekosten gespart. Darüber hinaus ist der Emissionsausstoß deutlich geringer. Eine Win-Win-Situation für Umwelt und Unternehmen.
Wenn Erdgas durch Dampf ersetzt wird
Die InfraLeuna GmbH, Betreiberin der Infrastruktureinrichtungen am flächengrößten Chemiestandort Deutschlands, hat mit einer Optimierung der Prozessdampferzeugung und -nutzung ihren Erdgasverbrauch deutlich gesenkt. Anhand einer umfassenden Analyse der Dampfversorgung und des Dampfbedarfs der Kunden konnten zahlreiche Energieeffizienzmaßnahmen identifiziert und umgesetzt werden. „Unser einzigartig flexibel steuerbarer Energieverbund minimiert die Energiekosten unserer Kunden und schafft klare Wettbewerbsvorteile“, so Dr. Christof Günther, Geschäftsführer der InfraLeuna. Durch die Maßnahmen konnten die Energiekosten um rund 6,5 Mio. Euro und die CO2- Emissionen um 51.000 Tonnen pro Jahr gesenkt werden. „Das Energiekonzept der InfraLeuna macht Leuna für uns zum Standort mit den attraktivsten Energiekonditionen. Wir erreichen ein neues Level in puncto Zuverlässigkeit, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit“, betont Alex Segers, CEO von DOMO Chemicals, aus Kundensicht. Das Großprojekt wurde bereits 2015 mit dem 3. Preis des Energy Efficiency Awards der Deutschen Energie-Agentur (Dena) ausgezeichnet.
Sachsen-Anhalts Innovationen für mehr Ressourceneffizienz
Der Leitmarkt Energie, Maschinen- und Anlagenbau & Ressourceneffizienz gehört zu den Schwerpunktthemen der Regionalen Innovationsstrategie Sachsen-Anhalt. Bis 2020 will das Land seine Position als Systemanbieter für ressourcen- und energieeffiziente Produktion ausbauen und die Nachfrage nach dem Know-how von Forschung und Wirtschaft auch international steigern. Dazu tragen immer mehr erfolgreich umgesetzte Projekte für mehr Ressourceneffizienz und die Nutzung von Energiekreisläufen in Produktionsprozessen bei. Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt Wissenschaft, Forschung, Entwicklung und Unternehmen, um die Angebote rund um intelligentes Energie- und Ressourcenmanagement weiter auszubauen.
Weitere Beispiele aus Sachsen-Anhalt:
///Energy Harvesting der Duropan GmbH Halberstadt – Entwicklung thermischer Transmitter zur Umwandlung von Abwärme in Strom
///Adsorptionskälteaggregate der SorTech AG Halle (Saale)
///Energieeinsparprojekt der Pilkington Automotive Deutschland GmbH in Aken, ausgezeichnet mit dem 2. Preis des Energy Efficiency Awards 2016
///Abwärmerückgewinnung und Nutzung bei Agrarfrost in Oschersleben
Sachsen-Anhalt auf der Intersolar Europe 2017 – alle Informationen: http://www.investieren-in-sachsen-anhalt.de/intersolar-europe-2017 (http://www.investieren-in-sachsen-anhalt.de/intersolar-europe-2017)
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