Fachkräfte im Unternehmen halten, aber wie?
13.07.2023
Medien & Kommunikation
Diese Frage beschäftigte auch die Sparkasse Marburg-Biedenkopf. Und sie entschied sich beim Thema "Mitarbeiterbindung" mit einer auf ihre Mitarbeiter*innen zugeschnittene App, neue Wege zu gehen.
Bindung der Mitarbeiter*innen als Ziel
Für die Sparkasse Marburg-Biedenkopf war bei der Einführung der "Mitarbeiter-App" die Bindung der Mitarbeiter*innen an das Unternehmen das erklärte Ziel. Kommunikationsleiter Michael Frantz verantwortet neben der externen, auch die interne Kommunikation und war sofort vom Potential der App überzeugt: "Wir wollen unsere Mitarbeiter an unser Haus binden, dazu gehört besonders, dass wir sie über unsere freiwilligen Aktivitäten informieren. Wenn wir Vereine oder kulturelle Aktivitäten und soziale Einrichtungen unterstützen, möchten wir natürlich, dass die Menschen draußen, aber auch die Mitarbeiter drinnen davon erfahren, denn unsere Arbeitnehmer sind auch Vereinsmitglieder und engagiert im öffentlichen Leben. Wenn Sie erfahren, was wir in unserem Einzugsbereich für die Menschen tun, stärkt das die Identifikation mit uns als Arbeitgeber", so Michael Frantz.
Information ist der Schlüssel zur Identifikation mit dem Arbeitgeber
Gerade in einer ländlichen Region, wie dem Geschäftsbereich der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, stellt der Wandel im Informationssektor eine Herausforderung dar. Die regionalen Zeitungen als Informationskanäle werden weniger, die Leserschaft schrumpft, immer weniger junge Menschen haben überhaupt noch eine Tageszeitung abonniert. Das betrifft auch die Belegschaft der Sparkasse und ihrer Verbundpartner wie der Bausparkasse, die ebenfalls Zugang zur Mitarbeiter-App haben. "Wir nutzen die App, um nicht-sensible Informationen zu verteilen, also nicht als Intranet-Ersatz, sondern eben für die Belegschaft und damit deutlich anders als beispielsweise unsere öffentlichen Social-Media-Kanäle wie TikTok und Instagram." Informationen über die Unterstützung von Vereinen, die Übergabe von Schecks, was die Sparkasse im Kreis macht, all das finden die Mitarbeiter dort.
Gewinnspiele in der App erfreuen sich großer Beliebtheit
Die neu eingerichtete Gewinnspielfunktion erfreut sich besonderer Beliebtheit, wie Frantz verrät: "Wir bekommen durch unser Sponsoring oft Freikarten für Konzerte und Veranstaltungen, die wir über die Mitarbeiter-App verlosen, das stößt auf großen Zuspruch. Bei über 750 Mitarbeitern und 170 weiteren möglichen Nutzern der App bei den Verbundpartnern hat bereits weit über die Hälfte der Belegschaft die App installiert. Gerade haben wir eine Umfrage über die App abgeschlossen, bei der die Mitarbeiter via App uns als Arbeitgeber mit Schulnoten von 1 - 6 bewerten konnten. Weit über ein Drittel der Belegschaft hat abgestimmt und 60% davon gaben uns eine 1-2 und nochmal etwa 20 Prozent eine Drei - macht also 80 % Mitarbeiter, wo die App deutlich überwiegend positiv aufgenommen wird", so der Kommunikationschef.
Großer Zuspruch bei den Nutzern, moderater Zeitaufwand beim Betreiber
Dafür betreibt die Sparkasse einen vergleichsweise moderaten Aufwand. "Unser Ziel ist ein Beitrag pro Tag, auch am Wochenende. Das wird alles unter der Woche vorproduziert. Bei einer Sparkasse mit mehr als 20 Filialen in der Fläche kommen da mal schnell eine Stunde Fahrzeit für einen Videodreh an einem entfernten Standort zusammen, dazu der Schnitt und die Produktion. Dafür habe ich eine halbe Stelle eingerichtet, die sich primär um die Inhalte und Pflege der App kümmert", erklärt Michael Frantz seine Strategie. "Wir können so gut wie keine Inhalte für unsere Social-Media-Kanäle mitverwenden, dafür ist das öffentliche Publikum zu verschieden von den Sparkassenmitarbeitern." Die Interaktivität ist dabei ein entscheidender Punkt für die Sparkasse. "Neben der Kommentarfunktion unter den Beiträgen wird das "Schwarze Brett" in der App rege genutzt", freut sich Michael Frantz. Hier können Mitarbeiter private Dinge verkaufen oder tauschen, aber auch direkt in Kontakt miteinander treten. Gerade in dieser Sparkasse mit 25 Geschäftsstellen, die teilweise eine Autostunde voneinander entfernt sind, ist alles, was Interaktivität herstellt, wichtig für das Wir-Gefühl innerhalb der Belegschaft."
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