MEDIA BROADCAST plädiert für nachhaltige Zukunftsperspektive von DVB-T
24.02.2012
Medien & Kommunikation
Bonn 24. Februar 2012 - MEDIA BROADCAST, Europas führender Full Service Provider der Rundfunk- und Medienbranche und Betreiber von DVB-T Sendernetzen, plädiert mit Nachdruck für eine Bestandssicherung der digitalen Terrestrik. Hierzu gehört zwingend die langfristige, planbare Verfügbarkeit der heute genutzten Rundfunkfrequenzen zur digitalterrestrischen Rundfunkübertragung. Diese sind nach einem Entschluss der am vergangenen Freitag in Genf zu Ende gegangene Weltfunkkonferenz WRC in Teilen gefährdet. So könnte ab 2015 knapp ein Drittel des heute für das terrestrische Fernsehen DVB-T genutzten Spektrums (694-790 MHz) parallel auch dem Mobilfunk zugewiesen werden. Damit droht die Digitale Dividende II Realität zu werden. Sie gefährdet nach Einschätzung vieler Marktteilnehmer die Entwicklungsperspektive von DVB-T deutlich. Zudem ist damit der störungsfreie Empfang des digitalen Antennenfernsehens weiter bedroht.
"Innovation braucht Planungssicherheit. Belastbare Aussagen zur langfristigen Nutzung der heutigen Rundfunkfrequenzen sind daher zwingend notwendig", erklärt Bernd Kraus, CEO der MEDIA BROADCAST. "Wir appellieren an die europäischen Institutionen, die Bundesregierung und die Länder, die WRC-12-Ergebnisse mit Blick auf die Rundfunkfrequenzen nicht umzusetzen. Mit den in Genf getroffenen Vereinbarungen legen die Verantwortlichen die Axt an die Wurzel der Digitalterrestrik", macht Kraus deutlich.
Bereits in 2009 wurde das verfügbare Frequenzspektrum zu Lasten des Rundfunks beschnitten. So wurden in Deutschland mit der Digitalen Dividende I circa 20 Prozent der Rundfunkfrequenzen zugunsten des Mobilfunks umgewidmet. Damit hat der Rundfunk bereits seinen signifikanten Beitrag zur Breitbandstrategie der Bundesregierung geleistet. Gleichwohl erfolgt der aktuelle LTE-Ausbau - ermöglicht durch die Digitale Dividende I - erheblich schleppender als ursprünglich festgelegt. Zudem sorgt die nach wie vor offene Störproblematik von LTE in Kabelnetzen, bei DVB-T Empfängern oder Funkmikrofonen für Verunsicherung.
Eine weitere Beschneidung des Frequenzspektrums zu Lasten des Rundfunks wäre daher in jeder Hinsicht einseitig und unsachgemäß: DVB-T ist ein wichtiger Bestandteil in der digitalen Fernseh-Programmverbreitung, wie regelmäßige Programmaufschaltungen und Vertragsverlängerungen belegen. DVB-T ermöglicht dem Fernsehzuschauer den kostengünstigsten Empfang von den reichweitenstärksten TV-Programmen, auch portabel oder mobil. Ein zusätzlicher Frequenzverlust gemäß WRC-12 wäre nicht nur aus Verbrauchersicht inakzeptabel. Es würde auch dem ordnungspolitisch gewünschten Infrastrukturwettbewerb widersprechen.
Als Pionier der Digitalterrestrik wird der DVB-T-Sendernetzbetreiber MEDIA BROADCAST auch künftig einen wichtigen Beitrag leisten, um dem Antennenfernsehen neue Perspektiven zu geben. Gemeinsam mit allen Marktbeteiligten evaluiert MEDIA BROADCAST die Weiterentwicklung der Terrestrik. So bietet der neue terrestrische Übertragungsstandard DVB-T2 die Chance, die Programmanzahl und -qualität spürbar zu erhöhen. Darüber hinaus werden hybride Angebote möglich, die Internet-Inhalte auf den Fernsehbildschirm bringen und zusätzliche TV-Dienste ermöglichen.
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