Intensive Begegnung von Jung und Alt
11.10.2012
Medien & Kommunikation
"Das wird spannend", sagt Frau Lenz* voller Vorfreude, als sie zusammen mit 8 weiteren Senioren und drei Betreuerinnen sowie zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Münchenstift GmbH das 280 qm große Fotostudio der RCOMgruppe mit ihrem Rollstuhl betritt. Der Kaffeetisch ist mit Torten reich gedeckt und im Hintergrund läuft Musik von Marianne Rosenberg. Andere wiederum blicken eher verschüchtert und man sieht ihnen an, dass sie nicht einschätzen können, was sie von dem Nachmittag erwarten sollen.
Die mediale Welt dreht sich immer schneller und die moderne Kommunikation wird stets komplexer. Wie erleben diese Entwicklung alte Menschen in unserer Gesellschaft? Diese Frage beschäftigte das Münchner Medienunternehmen RCOMgruppe (http://www.rcom-gruppe.de), als es eine Gruppe von Senioren aus dem Münchenstift (http://www.muenchenstift.de)/ Haus an der Rümannstraße in Schwabing zu Kaffee und Kuchen und zum lebendigen Austausch mit der Belegschaft einlud. Nach der Begrüßung und ein paar einleitenden Worten durch den Geschäftsführer der RCOMgruppe Sascha Jacobs konnten die Gäste gleich hautnah einen Geschäftsbereich des Medien-Unternehmens kennen lernen. Im Hightech-Fotostudio r3, in dem u.a. die Prospektfotos großer Modehäuser entstehen, wurde jeder der Gäste professionell fotografiert.
Großes Erstaunen über die technischen Möglichkeiten und Kommentare wie "Jetzt bin ich ja richtig schön" zaubern schnell ein Lächeln auf die Gesichter und lassen anfängliche Hemmungen verschwinden. Während des Shootings und in der Gesprächsrunde entdecken die Senioren und Mitarbeiter der RCOMgruppe sowohl Gemeinsamkeiten als auch Gegensätze. Als Herr Jacobs über die verschiedenen Tätigkeitsbereiche der RCOMgruppe erzählt, entsteht eine lebendige Debatte über die Berufe von früher und heute: "Ach, ich war ja auch so lange in der Modebranche als Verkäuferin in einem großen Kaufhaus tätig", "Ich habe früher als Buchbinderin gearbeitet. Dieser Beruf existiert glaube ich gar nicht mehr", entgegnet eine 89-jährige Münchnerin. "Computer? Die gab es zu unserer Zeit noch gar nicht", sagt eine 82-jährige ehemalige Postangestellte. Ich musste alle Briefe per Hand sortieren. 3.000 Briefe pro Stunde habe ich geschafft", sagt sie voller Stolz.
Zum Thema neue Medien äußern sich die meisten Teilnehmer eher kritisch, da sie vor allem im Internet großes Gefahrenpotential und Kostenfallen sehen. Das sei ihnen zumindest immer zu Ohren gekommen. Viele geben jedoch zu, völlig unwissend in diesem Bereich zu sein. Auf die Frage "Kennen Sie das Internet?" antwortet die Buchbinderin: "Nein, ich spreche nur bayerisch".
Nach zwei Stunden und intensiven Gesprächen halten alle Teilnehmer ihr gerahmtes Foto aus der hauseigenen Druckerei der RCOMgruppe in der Hand, das sie vorab am Bildschirm selber auswählen durften. "Das schick ich meinem Bruder nach Toronto. Der weiß ja, was für eine Nudel ich bin", sagt Frau Lenz* lachend und bedankt sich freudestrahlend, während die Belegschaft der RCOMgruppe die Münchenstift-Bewohner zum Auto begleitet - z.T. noch immer in Gespräche vertieft.
"Der Nachmittag war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Wir waren von der Begegnung mit den älteren Menschen angetan und berührt. Er wird sicherlich noch lange nachwirken", sagt Sascha Jacobs, der das Event initiiert hat und schon an eine Wiederholung denkt. Auch Elisabeth Feustel, die im Haus an der Rümannstraße das Ehrenamt koordiniert, freut sich über den bereichernden Nachmittag und bekräftigt: "Der zwischenmenschliche Kontakt zwischen Alt und Jung ist uns sehr wichtig. Die jungen Menschen sollen einen Eindruck bekommen, mit welchen Problemen der eine oder andere ältere Mensch zu kämpfen hat und wie viele spannende Geschichten diese Menschen zu erzählen haben."
* Name von der Redaktion geändert
http://www.rcom-gruppe.de
RCOM gruppe
Freisinger Landstraße 21 80939 München
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