AOK Baden-Württemberg: Pflegeheim darf nicht zum "Abstellgleis" werden
22.03.2013 / ID: 107844
Medizin, Gesundheit & Wellness
(ddp direct) Stuttgart, 21.03.2013 – In einer älter werdenden Gesellschaft kommt der Rehabilitation die entscheidende Rolle zu, Menschen möglichst lange gesund zu halten. „Ältere Menschen haben auch in der Rehabilitation andere Bedürfnisse und Anforderungen als junge. Häufig leiden sie an weiteren Krankheiten und zählen zu den sogenannten geriatrischen Patienten. Um ihnen gerecht zu werden, sind ganzheitliche Konzepte in der darauf spezialisierten geriatrischen Rehabilitation gefragt“, sagt Dr. Christopher Hermann, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, anlässlich des 2. Fachkongresses für Rehabilitationsforschung und Versorgungsmanagement am Donnerstag (21.03.2013) in Stuttgart. „Ziel der geriatrischen Reha ist es insbesondere, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zu mindern. So soll es beispielsweise nach einem Oberschenkelhalsbruch ermöglicht werden, dass die Betroffenen nach Hause zurückkehren können und nicht in ein Pflegeheim eingewiesen werden“, so Hermann. Die AOK setze deshalb auf eine stärkere Verzahnung von Rehabilitation und Pflege, was besonders älteren Menschen zugutekomme.
Die geriatrische Rehabilitation unterliegt einem Strukturwandel. In einer älter werdenden Gesellschaft müssen sich alle Akteure im Gesundheitswesen umfassend auf geriatrische Patienten einstellen. Damit Pflegeheimbewohner nicht auf dem „Abstellgleis“ landen können, entwickelt die AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Institut für Gerontologie (IfG) der Universität Heidelberg ein Modellprojekt zur Rehabilitativen Pflege.
„Es ist von besonderer Bedeutung, Verbindungen zwischen Rehabilitation und Pflege herzustellen“, erklärt Prof. Dr. Andreas Kruse, Leiter des Instituts für Gerontologie. Pflege solle ausdrücklich Elemente der Rehabilitation aufnehmen, um noch gezielter auf die individuelle Leistungsfähigkeit (Beeinträchtigungen) und Gesundheit (Krankheiten) antworten zu können. „Mit der stärkeren Integration von Rehabilitation und Pflege beschreitet die AOK Baden-Württemberg abermals einen innovativen Versorgungsweg, der sich positiv auf die Weiterentwicklung von Versorgungssystemen auswirken wird“, so Kruse. Von besonderer Bedeutung ist laut AOK dabei, dass geriatrische Rehabilitationseinrichtungen, deren Existenz immer wieder bedroht ist, hier mit einbezogen werden. Hermann sagt dazu klar: „Rehabilitation und Pflege müssen an einem Strang ziehen.“
Hubert Seiter, Erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg, verdeutlicht: „Geriatrische Rehabilitation realisiert Inklusion und Teilhabe an der Gesellschaft für immer mehr ältere Menschen. Die Rentenversicherung ist deshalb der größte und auch überzeugteste Befürworter von qualifizierten Reha-Maßnahmen, weil wir im Falle des Scheiterns statt Beitragseinnahmen viele Jahre Rente zu zahlen haben. Dieser unmittelbare Zusammenhang fehlt bei der geriatrischen Rehabilitation, es muss deshalb verdeutlicht werden, dass qualifizierte geriatrische Rehabilitationsmaßnahmen sowohl der Krankenversicherung als auch der Pflegeversicherung nützen.“ Für solche Maßnahmen macht sich die AOK Baden-Württemberg stark.
Der AOK-Chef sieht zudem einen dringenden Handlungsbedarf, um finanzielle Fehlanreize im Versorgungssystem für geriatrische Patienten zu unterbinden: „Es ist falsch, wenn geriatrische Rehabilitationseinrichtungen vom Markt gehen und die geriatrische Reha nur noch in Akuthäusern erfolgt.“ Das Geriatriekonzept des Landes werde auch künftig richtigerweise die Versorgungsebenen „Geriatrische Akutversorgung im Krankenhaus“ und „Geriatrische Rehabilitation“ vorsehen. „Nur wenn wir beide Ebenen in ein vernünftiges Verhältnis zueinander bringen, werden wir die älteren Menschen in Baden-Württemberg optimal versorgen können“, betont Hermann. Daher sei es erforderlich, dass in den Krankenhäusern geriatrische Patienten als solche rasch erkannt und dann sofort der optimale Versorgungsweg beschritten werde.
„Mit dem von der AOK gemeinsam mit den Einrichtungen und dem Institut für Gerontologie entwickelten ‚Geriatrie-Check‘ gehen wir in die richtige Richtung“, so Hermann weiter. Dieser Check helfe den Akuthäusern, geriatrische Patienten schnell zu identifizieren. Der Geriatrie-Check werde bereits im Rahmen des Schlaganfallprojekts der AOK getestet.
Die AOK wird mit Reha-Vertragspartnern und Wissenschaft auch darüber hinaus neue Wege gehen: „Wir wollen Behandlungskonzepte auf dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand auch in der geriatrischen Rehabilitation entwickeln und an diesen eine leistungsgerechte Vergütung ausrichten. Damit wird in Zukunft ein sinnvoller Wettbewerb unter den Rehabilitationskliniken möglich“, so der AOK-Chef. Dabei dürfe die Rehabilitation aber nicht isoliert betrachtet werden, sondern es müsse auch geklärt werden, wie es nach der Entlassung zu Hause weitergehe. Hierbei werde eine individuelle Betreuung durch den Sozialen Dienst der AOK Baden-Württemberg eine maßgebliche Rolle spielen.
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