Pressemitteilung von Frau Nina Passoth

Homosexualität: Diskriminierung macht krank! Int. Tag gegen Homophobie als Beitrag zur Gesundheitsförderung


17.05.2013 / ID: 117315
Medizin, Gesundheit & Wellness

Münster - Nur ein starkes gesellschaftliches Bewusstsein und solidarisches

Miteinander kann die möglichen Folgen antihomosexueller

Gewalt und Diskriminierung mindern. Psychotherapeutische

Beratungs- und Therapieangebote müssen hier ebenso ihren Beitrag

leisten.


Nach jahrelangen gesellschaftlichen und fachlichen Debatten entschloss

sich die Weltgesundheitsorganisation am 17. Mai 1990 dazu, Homosexualität

aus dem Krankheitskatalog zu streichen. Seit acht Jahren gilt

dieses Datum als Internationaler Tag gegen Homophobie. Doch negative

Einstellungen gegenüber homosexuellen Menschen und deren Lebensweise

sind nach wie vor deutlich präsent. Rund ein Drittel der Deutschen

lehnt Homosexualität noch immer komplett ab. Diese Haltung

kann im ländlichen Raum soweit führen, dass vielen Homosexuellen ein

Leben nach ihrem Coming-out aufgrund des sozialen Drucks in ihrer

Heimat nicht mehr möglich ist.


"Egal ob psychisch oder physisch ausgeübt, Diskriminierung und Übergriffe

bedingen bei Schwulen, Lesben und Transgendern immer ein erhöhtes

Risiko, an Depressionen und Ängsten, Suizidalität oder Süchten

zu leiden" berichtet Professor Philipp Hammelstein von der Christoph-

Dornier-Klinik in Münster. Der leitende Psychologe kennt dies aus seiner

langjährigen Erfahrung in der Arbeit mit Homosexuellen.


"Lesben und Schwule sind in ihrer Entwicklung vielen Quellen der Ablehnung

und Diskriminierung ausgesetzt, sei es durch Mitschüler, Lehrer,

Familienmitglieder, Vertreter von Religionen oder den Medien. Es ist

für homosexuelle Heranwachsende kaum möglich, Teile dieser Ablehnung

nicht zu verinnerlichen. Das Ergebnis dieses Prozesses nennen

wir verinnerlichte Homonegativität. Dies bleibt ein Leben lang eine Achillesferse".


Die so in Schwulen, Lesben und Bisexuellen verankerten Selbstzweifel

in Verbindung mit dem Gefühl, anders zu sein und nicht dazuzugehören,

stellen eine hohe emotionale Belastung für viele Betroffene dar.


So wird das Risiko von homo- und bisexuellen Männern für Suizidalität

und Depression in internationalen Studien auf zwei bis acht mal so hoch

eingeschätzt, wie das von heterosexuellen Männern.


"Lesben und bisexuelle Frauen sind im Vergleich stärker von Generalisierten

Angststörungen und bestimmten Süchten betroffen", weiß Professor

Hammelstein. Es ist nicht nur das Ausmaß der verinnerlichten

Ablehnung der eigenen sexuellen Orientierung sondern auch die tatsächlichen

Diskriminierungserfahrungen im Alltag, die mit der höheren

psychischen und physischen Belastung homo- und bisexueller Menschen

einhergehen. Abgepuffert wird dieser Zusammenhang nur durch

eine ausreichende soziale Unterstützung.


"Mit unserem psychotherapeutischen Ansatz können wir hier individuell

auf die Probleme eingehen und in relativ kurzer Zeit erfreuliche Therapieergebnisse

erzielen."


Dabei betont der Psychotherapeut, dass es für das Selbstbewusstsein

der Patienten wichtig ist, nicht nur Akzeptanz innerhalb der Familie und

aus der Gesellschaft heraus zu erfahren. Entscheidend ist vor allem,

dass der Kontakt zu einem im Umgang mit Homosexuellen qualifizierten

Therapeuten aufgenommen wird. Doch gerade diese Kompetenz ist es,

die in der Ausbildung von Ärzten und Psychotherapeuten meist zu kurz

kommt, bedauert Professor Hammelstein.


Um einen Beitrag zur Gesundheitsförderung von Homosexuellen zu leisten,

ist daher jeder aufgerufen, eigene Vorbehalte abzubauen und für

ein tolerantes Miteinander einzustehen.


Christoph-Dornier-Klinik für Psychotherapie

Christoph-Dornier-Klinik Psychotherapie Verhaltenstherapie Gesundheitsförderung Homosexualität Diskriminierung

Christoph-Dornier-Klinik GmbH
Herr Prof. Dr. Philipp Hammelstein, Dipl.-Psych.
Tibusstraße 7 - 11
48143 Münster
Deutschland

fon ..: 0251 / 4810-102
fax ..: 0251 / 4810-105
web ..: http://www.c-d-k.de
email : info@c-d-k.de

Pressekontakt
life sciences communications
Frau Nina Passoth
Kastanienallee 14
14050 Berlin

fon ..: 030 / 305 23 73
email : n.passoth@t-online.de

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