Der Weg zur Reha nach dem Ratzeburger Modell
20.10.2014 / ID: 177953
Medizin, Gesundheit & Wellness
Mit einer Informationskampagne will das Alzheimer Therapiezentrum Ratzeburg jetzt niedergelassene Mediziner bei der Beratung ihrer Patienten unterstützen. Damit soll der Zugang zur Reha für alle leichter werden, die durch die Betreuung eines Menschen mit Demenz hochbelastet sind und erkranken. Für sie wurde das Ratzeburger Modell entwickelt, das es ermöglicht, den Demenzkranken mitzubringen und im gleichen Gebäude versorgen zu lassen.
Die stationäre psychosomatische Rehabilitation nach diesem besonderen Konzept beantragt der Hausarzt, wenn ein Patient durch die Pflege eines Angehörigen mit Demenz unter Überlastungssymptomen oder Anpassungsstörungen leidet. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) sprechen aber nur 50 Prozent der Pflegenden über ihre Belastungen mit ihrem Hausarzt - sie gelten als eine schwer zugängliche Patientengruppe mit hohem Beratungsaufwand. Ein Expertenteam aus Ärzten und Therapeuten hat nun für Hausärzte und ihre Patienten ein Infopaket entwickelt, das aus verschiedenen Komponenten besteht.
Patienten werden mit der Broschüre "Wie geht es Ihnen?" dafür sensibilisiert, sich selbst in der Pflegesituation besser wahrzunehmen. Auf 56 Seiten erfahren sie nicht nur, wie sie ihren Alltag mit Demenzkranken gemeinsam gestalten können, sondern auch, wie sie trotz der Belastung gesund bleiben, sich stärken und erholen können. Ein Selbsttest auf der Rückseite des Kompendiums hilft ihnen dabei, die eigene Belastung besser einschätzen zu können.
Für Ärzte reduzieren ein ausführlicher Leitfaden und Musteranträge den Aufwand bei Antragstellung bzw. Widerspruch. Gut gegliederte Informationen zu diesem besonderen Reha-Konzept unterstützen das Vorhaben, betroffene Patienten von der Wirksamkeit, Notwendigkeit und Durchführbarkeit einer stationären Rehabilitation zu überzeugen.
Denn gerade hier liegt das größte Hindernis: Wenn pflegende Angehörige eine stationäre Reha brauchen, muss das demenzkranke Familienmitglied währenddessen angemessen versorgt und betreut werden. Weil das enge Pflegeverhältnis es aber so schwer macht, den Betroffenen in andere Hände zu geben, ist für Angehörige eine Trennung für die Dauer einer stationären Rehabilitation von 21 Tagen meist undenkbar. "Allein wäre ich nie gekommen!" diesen Satz hört der Chefarzt des Alzheimer Therapiezentrums Ratzeburg, Synan Al-Hashimy, deshalb sehr oft von seinen Reha-Patienten.
Nach Ratzeburg können die Rehabilitanden den Menschen mit Demenz, den sie sonst rund um die Uhr betreuen, mitbringen und im Rahmen der Kurzzeitpflege im selben Gebäudekomplex versorgen lassen. Betroffene ohne Pflegestufe gelten als Begleitperson, deren Aufenthaltskosten die Krankenkasse des Rehabilitanden übernimmt. 85 Prozent der Reha-Patienten haben in den fast drei Jahren seit der Gründung des Zentrums diese Mitnahme-Möglichkeit genutzt.
Die KBV begrüßt die Informationskampagne des Alzheimer Therapiezentrums Ratzeburg, denn in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) und der Interessenvertretung wir pflegen e.V. hat der Dachverband in diesem Jahr einen Vertrag über ein Versorgungsprogramm für pflegende Angehörige nach § 73c SGB V entwickelt.
In Zusammenarbeit mit dem Hausärzteverband Schleswig-Holstein soll in den nächsten Monaten das Infopaket zum Ratzeburger Modell allen niedergelassenen Medizinern im Norden vorgestellt werden. Niedergelassene Ärzte in allen übrigen Bundesländern, die das Infopaket kostenlos bestellen wollen, nehmen bitte Kontakt auf mit Janett Deckert, Alzheimer Therapiezentrum Ratzeburg (http://www.alzheimertherapiezentrum.de/) , janett.deckert@atzrz.de, Telefon: 04541-133816 und http://www.reha-pflegende-angehoerige.de
http://www.alzheimertherapiezentrum.de/
Alzheimer Therapiezentrum Ratzeburg
Schmilauer Straße 108 23909 Ratzeburg
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