Achtsamkeit im Alltag leben
18.01.2023
Medizin, Gesundheit & Wellness
Achtsamkeit ist heutzutage in aller Munde - und das zu Recht! Obwohl es sich nicht um eine Erfindung der Neuzeit handelt. Achtsamkeit ist bereits über tausend Jahre alt und stammt aus dem japanischen Raum, wo es von buddhistischen Mönchen angewendet und gelehrt wurde. Das Ziel war dabei die tiefe Selbsterkenntnis und die Erlangung von Weisheit.
Was genau ist mit Achtsamkeit gemeint?
Im ursprünglich buddhistischen Verständnis handelt es sich bei Achtsamkeit um eine Art der Wahrnehmung - sowohl sich selbst als auch seiner Umgebung gegenüber. Buddha sprach dabei von den vier Grundlagen der Achtsamkeit: Die Betrachtung des Körpers und seines Zustandes, die Betrachtung der Gefühle, der Emotionen und der Gedanken.
Das kann im Prinzip mit dem Fernsehgucken verglichen werden: Dabei stellen sowohl der Körper, als auch die Gefühle, die Emotionen und die Gedanken einen jeweils eigenen Kanal dar. Doch anders als beim unaufmerksamen "durch die Kanäle zappen" (was wir ja häufig tun...), ist man sich bei der achtsamen Betrachtung zum Beispiel seiner Gefühle nicht nur der anderen drei Kanäle bewusst, sondern sich sogar darüber hinaus im Klaren, was gerade in diesen passiert!
Der Fokus liegt dabei im bewussten Erleben des gegenwärtigen Augenblicks mit all seinen Facetten. Außerdem ist es wichtig, dass alles, was passiert, völlig vorurteilsfrei, unvoreingenommen und nicht bewertend angenommen wird. Wenn Sie also zum Beispiel feststellen, dass Sie sich für einen Gedanken oder ein Gefühl schämen, verurteilen Sie sich nicht dafür, sondern betrachten diesen Gedanken oder dieses Gefühl ganz unvoreingenommen und stellen es als Tatsache einfach nur fest.
Wenn Sie jetzt denken, dass das ganz einfach klingt, dann probieren Sie es einmal aus. Sie werden sehen, dass ist es definitiv nicht!
Das Gegenteil ist eher der Fall: Es braucht eine lange und geduldige Praxis, so eine Geisteshaltung zu erlangen. Auch nach einem Kurs oder Seminar, in dem Sie die Grundlagen trainiert haben und somit gut vorbereitet sind, wird es Ihnen wahrscheinlich weiterhin schwerfallen, solch ein bewusstes und nicht-bewertendes Erleben über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Deswegen will diese Geisteshaltung auch kontinuierlich geübt werden - in den alten asiatischen Traditionen sogar viele Jahrzehnte lang!
Wie Sie lernen können, achtsam(er) zu sein
Meditationen helfen uns dabei, ein achtsameres Verhalten in unseren Tag zu integrieren. Indem Sie beispielsweise jeden Tag für einige Minuten Meditieren und dabei ganz bewusst darauf achten, wie sich fühlen, was in Ihrem Körper passiert und was Ihnen in dieser Zeit durch den Kopf geht - alles jedoch völlig unvoreingenommen und ohne irgendetwas zu bewerten. Anschließend lassen Sie es wieder ziehen. Nach einiger Zeit werden Sie feststellen, dass Sie - ganz automatisch - immer wiederkehrende Gedanken auch während des Tages (ohne dass Sie dabei meditieren) identifizieren und sich zudem auch Ihrer Gefühle und Ihres Körpers bewusst sind. Vielleicht noch nicht komplett vorurteilsfrei, doch ist der erste Schritt bereits gemacht: Sie haben erkannt, was Ihnen gerade durch den Kopf geht, welche Gefühle und Emotionen in Ihnen vorherrschen und was in Ihrem Körper los ist.
Yoga ist eine andere, ebenfalls sehr alte, asiatische Methode, mit der wir lernen können, achtsam(er) zu sein. Denn entgegen der allgemein üblichen Annahme, dass es sich hierbei ausschließlich um Übungen zur Gesunderhaltung des Körpers handelt, ist Yoga - im ursprünglichen Verständnis - ein achtgliedriger Übungspfad, an dessen Ende wieder die tiefe Selbsterkenntnis und Weisheit stehen. Neben den Körperübungen, die in unserer modernen Gesellschaft in den Vordergrund getreten sind, kommen unter anderem Atemtechniken, Meditationen und Konzentrationsübungen hinzu, die allesamt ebenfalls zur Festigung und Etablierung von Achtsamkeit im Alltag beitragen helfen.
Achtsamkeit zur Stressbewältigung
Doch wozu sollten Sie das nun machen? Was können Sie mit Achtsamkeit gewinnen, außer, dass Sie bewusster auf sich, Ihre Reaktionen, Gefühle und Gedanken und Ihre Umgebung schauen?
Meiner Meinung nach ist das allein schon Grund genug, eine Achtsamkeitspraxis in seinen Tagesablauf zu etablieren. Doch darüber hinaus ist Achtsamkeit auch ein sehr gutes Mittel für eine bessere Stressbewältigung. Denn häufig entsteht Stress in uns drin - durch unsere Gedanken und Gefühle. Wenn Sie nun gelernt haben, unvoreingenommen und nicht bewertend auf eine Situation und mit ihr auf die bei Ihnen auftauchenden Gedanken und Gefühle zu schauen, werden Sie häufig bemerken, dass beides nicht unbedingt immer etwas miteinander zu tun haben muss. Ganz im Gegenteil werden Sie in den meisten Fällen feststellen, dass Ihre Gedanken und Gefühle durch eine ähnliche Situation in der Vergangenheit entstanden sind, die jetzt in dieser neuen Situation wieder hochkommen - auch wenn sie völlig unpassend sind.
In unserem Seminar Stressbewältigung durch Achtsamkeit haben Sie die Gelegenheit durch spezielle Achtsamkeitsmeditationen Achtsamkeit kennen zu lernen, zu trainieren und vom Dozenten Tipps und Tricks zu erhalten, um diese Form der Achtsamkeit im Anschluss in ihren beruflichen Alltag mitzunehmen. Hinzukommt, dass Sie für dieses Seminar den Ihnen im Jahr zustehenden Bildungsurlaub nehmen können, Sie also nicht Ihren regulären Urlaub dazu einzusetzen brauchen. So können Sie sich völlig entspannt eine Woche aus Ihren privaten und beruflichen Verpflichtungen herausziehen, um sich einmal ganz um sich selber zu kümmern.
Sie möchten bereits jetzt Tipps und Tricks erfahren, um Achtsamkeit im Alltag oder in Ihrem Beruf zu etablieren? Dann schauen Sie sich einmal diese zwei Blogbeiträge an, in denen ich Ihnen mehrere Möglichkeiten dafür vorgestellt habe: 7 Tipps für einen achtsamen Alltag und 7 Tipps für mehr Achtsamkeit im Beruf .
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