Ayurveda - Gewürze für die Gesundheit
31.07.2023
Medizin, Gesundheit & Wellness
Immer wieder hören und lesen wir, wie wirkungsvoll z. B. Ingwer, Kurkuma, Pippali, der Langpfeffer und auch der Pfeffer ist.
Wir wissen zwar um die Kraft der Gewürze, setzen sie aber bei uns im Westen noch viel zu selten ein. In meinen Kochkursen höre ich und bei Rezeptbeschreibungen lese ich oft, dass die "Hauptgewürze" Salz, Pfeffer und Paprika, edelsüß sind.
Kürzlich war ich bei meiner Mutter und staunte sehr, wie fortschrittlich sie in ihrem hohen Alter war, die verschiedensten Öle, Gewürze und Gewürzmischungen fand ich in ihrer Küche - was aber noch wichtiger war, sie nutzte diese auch beim Kochen - das findet man bei Menschen im fortgeschrittenen Alter eher selten.
Doch, was ist die Magie der Gewürze?
Warum haben sie so eine heilsame Wirkung, dass sie im Ayurveda als Gewürz, aber auch als Umstimmungsmittel (Heilmittel) eingesetzt werden? Ich nenne sie gerne Umstimmungsmittel, weil sie uns wieder in unsere innere Harmonie führen und dadurch die Entgiftungskraft stärken und den Stoffwechsel allgemein harmonisieren. Heilmittel werden schnell mit Heilversprechen gleichgesetzt und diese darf man ja nicht geben.
Wir haben - jeder von uns - nach Ayurveda eine ganz eigene Konstitution. Diese - so Ayurveda - sollte gelebt werden, denn dann ist es am aussichtsreichsten, dass wir ein langes, gesundes und glückliches Leben führen können.
Diese Ayurveda-Konstitution kann durch bestimmte Eigenschaften gefördert werden, bzw. durch andere Eigenschaften auch ins Ungleichgewicht gebracht werden.
Folgende Eigenschaften haben die Ayurveda-Konstitutions-Typen:
Vata hat die Eigenschaften: trocken, leicht, kalt, beweglich, rau, schnell, subtil
Pitta hat die Eigenschaften: heiß, scharf, leicht, flüssig, leicht ölig, beweglich.
Kapha hat die Eigenschaften: glatt, ölig, schwer, fest, kalt, träge, behäbig.
Folgende Geschmacksrichtungen (auch das sind Eigenschaften) fördern Vata, Pitta und Kapha
Vata wird ausgeglichen durch süß, sauer und salzig
Pitta wird ausgeglichen durch bitter, herb und süß
Kapha wird ausgeglichen durch scharf, bitter und herb.
Im Ayurveda gibt es 6 Geschmacksrichtungen - jeweils 3 erhöhen und drei senken das jeweilige Dosha Vata, Pitta bzw. Kapha
Folgende Geschmacksrichtungen (auch das sind Eigenschaften) bringen, wenn sie zu viel oder zu oft verwendet werden, Vata, Pitta und Kapha ins Ungleichgewicht.
Vata erhöht sich durch die Geschmacksrichtungen scharf, bitter und herb.
Pitta erhöht sich durch sauer, salzig und scharf
Kapha wird durch süß, sauer und salzig verstärkt
In meinen Kochkursen, in dem Kurs Ayurveda-Basics, wie auch in der Ernährungsberaterausbildung wird oft gefragt, was soll ich machen, wir haben in der Partnerschaft oder in der Familie unterschiedliche Konstitutions-Typen, muss ich dann für jeden extra kochen?
Das muss man natürlich nicht.
Einerseits gibt es Geschmacksrichtungen, die durchaus von allen genutzt werden können und vor allem: die Dosis machts, ob etwas ein Gift oder ein Heilmittel ist.
Hier zitiere ich den berühmtesten, bis heute gültige Lehrsatz des Paracelsus: "Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.
Gewürze, wie auch Kräuter haben auch entsprechende Eigenschaften, so kann man diese also gut nutzen, um die eigene Ayurveda-Konstitution auszugleichen.
Gewürze und Kräuter dienen aber auch dazu, den Stoffwechsel-Kraft zu aktivieren, die wird durch unser stressiges Leben schnell ins Ungleichgewicht gebracht.
Einer der grundlegenden Gewürzmischungen ist das Trikatu
Tri bedeutet drei und Katu bedeutet scharf.
Trikatu ist also eine Mischung von 3 scharfen Gewürzen:
Von getrocknetem Ingwer, Pippali, dem indischen Langpfeffer und schwarzem Pfeffer., jeweils zu gleichen Teilen.
Trikatu wird in der Ayurvedaküche, aber auch in der Ayurveda-Medizin eingesetzt.
Es wird eingesetzt bei
Verdauungsschwäche - diese wird oft gefördert durch Stress, große Hitze, wie wir sie in den letzten Wochenerlebt haben, durch Unbeständigkeit und durch zu wenig Schlaf.
Trikatu aktiviert alle Verdauungsdrüsen an und hilft so gegen Völlegefühl, Aufstoßen und Blähungen
Atemwegsbeschwerden - hier wirkt Trikatu schleimreduzierend bei Bronchitis, Asthma und auch bei Heuschnupfen
Fettleibigkeit - hier ist oft das "sich zu wenig bewegen" und zu gehaltvolles Essen die Grundursache.
Trikatu regt die Fettverbrennung an und hilft bei Fettstoffwechselstörungen
Kapha-Störungen wie Hauterscheinungen, Diabetes Mellitus und Übergewicht
Triphala stärkt unsere Verdauungskraft und führt so dazu, dass unser AGNI gestärkt wird. Agni ist unsere Verdauungskraft - ist Agni stark, dann gehen wir in Richtung Gesundheit, weil wir regelmäßig entgiften - ist Agni schwach, dann gehen wir in Richtung Krankheit, weil mit der Zeit
Diabetes mellitus - hier kommt Trikatu traditionell zur Kapha-Senkung und Agni-Stimulation zum Einsatz
Trikatu stärkt die Immunkraft, es wirkt nachweislich antimikrobiell gegen zahlreiche Viren und Bakterien.
Es lohnt sich also, sich mehr mit Gewürzen und Kräutern zu beschäftigen und vor allem, sie mehr ins eigene Leben zu integrieren als Tees oder auch zum Würzen in der Küche.
Trikatu kann auch - wenn man unterwegs ist, mit Honig genommen vor jeder Mahlzeit genommen werden, um so die Verdauungskraft zu stärken.
Mehr über Gewürze, Gewürzmischungen und über die Golden Milk - einem ayurvedischen Getränk, dass heute auch al In-Getränk bezeichnet wird, kann man hier kostenfrei anfordern.
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