Neue Alzheimer-Therapie: Fortschrittliche Neurostimulation erweitert Demenz-Behandlung
12.09.2023
Medizin, Gesundheit & Wellness
Die Behandlungsmöglichkeiten für Morbus Alzheimer, andere Formen der Demenz, aber auch Parkinson und andere neurodegenerative Erkrankungen haben sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Während die Forschung nach ursächlichen und symptomatischen Medikamenten gegen Alzheimer und andere degenerative neurologische Erkrankungen intensiv fortgesetzt wird, haben mittlerweile auch physikalische Therapieansätze zugenommen und beeindruckende Fortschritte gemacht. Insbesondere die Transkranielle Pulsstimulation (TPS), eine nicht-invasive und ambulante Methode zur Gehirnstimulation, die mit niedrigenergetischen Stoßwellen arbeitet, bietet den Patient:innen eine einfach zu handhabende und effektive neue Behandlungsmöglichkeit.
In zahlreichen etablierten Kliniken und Arztpraxen wird diese Methode bereits verwendet. Bislang haben rund 5.000 Menschen, die an Alzheimer-Demenz leiden, von der TPS-Behandlung profitiert. Das Ziel der TPS ist es, den Fortschritt neurodegenerativer Erkrankungen aufzuhalten bzw. zu verlangsamen und die Unabhängigkeit sowie die Lebensqualität der Patient:innen und ihrer Familien spürbar zu verbessern. Die Ärzte Dr. Rainer Leipert aus Bad Wimpfen und Dr. Jan Bachmann aus Heilbronn sind beide langjährig versierte Fachleute auf dem Gebiet der Stoßwellentherapien und wenden die Neurostimulationsmethode TPS, mit überzeugenden Ergebnissen in ihren Praxen an.
Alzheimer-Demenz: Noch unheilbar und bis vor kurzem nur eingeschränkt therapierbar.
Viele neurodegenerative Erkrankungen bleiben bislang leider unheilbar. Die wissenschaftliche Forschung hat die genauen Ursachen noch nicht vollständig geklärt und es gibt unterschiedliche Theorien. Man nimmt etwa an, dass toxische Proteinmoleküle, die außerhalb der Neuronen (Nervenzellen) entstehen und deren Funktion beeinflussen, eine wichtige Rolle spielen. Beta-Amyloid ist eines dieser Moleküle; es bildet Plaques im Gehirn, die die Durchblutung beeinträchtigen und zu Sauerstoff- und Energiemangel führen. Tau-Proteine, die normalerweise für die Nährstoffversorgung der Zellen zuständig sind, können ebenfalls verändert werden, was zur Bildung von sogenannten Tau-Fibrillen führt. Diese Ablagerungen in den Zellen können zur Zellzerstörung beitragen.
Bisher wurden verschiedene medikamentöse Therapien eingesetzt, um Symptome zu lindern und den Krankheitsfortschritt zu verlangsamen. Zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten gehören bis heute sogenannte Acetylcholinesterase-Inhibitoren wie Donepezil, Rivastigmin und Galantamin. Allerdings sind die erzielten Erfolge eher begrenzt und viele Patient:innen leiden unter diversen Nebenwirkungen.
Derzeit machen zwar auf dem pharmazeutischen Sektor die Entwicklungen der Antikörper-Medikamente Lecanemab und Donanemab vorsichtige Hoffnung auf neue medikamentöse Therapien. Allerdings können diese intravenös zu verabreichenden Stoffe lediglich bei früh beginnender Demenz eingesetzt werden und sind noch mit solch starken Nebenwirkungen behaftet, dass Wissenschaftler:innen weltweit vor deren Einsatz warnen. Ob und wann überhaupt eine Zulassung für Europa erfolgt, ist noch ungewiss.
Im Hier und Heute hingegen kann das ambulante Neurostimulationsverfahren Transkranielle Pulsstimulation (TPS), mittlerweile gut untersucht in zahlreiche Studien und Anwendungsbeobachtungen, als eine für die Patient:innen sichere und die Lebensqualität erhöhende ambulante Behandlungsmethode gelten und ein neues Kapitel in der modernen Medizin aufschlagen.
Transkranielle Pulsstimulation (TPS) - wissenschaftlicher Fortschritt im Kampf gegen neurodegenerative Erkrankungen.
Verfahren zur Gehirnstimulation wie die TPS nehmen einen anderen Ansatz in Angriff, der sich auf die elektrischen Vorgänge im Gehirn konzentriert: Unser Gehirn besteht aus Milliarden von Neuronen. Jede Nervenzelle kann bis zu 10.000 Synapsen haben, die sie mit anderen Zellen verknüpfen. Die Kommunikation innerhalb dieses Netzes, das etwa 100 Billionen Übertragungspunkte (Synapsen) umfasst, erfolgt durch elektrische Impulse. Hier greift die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ein: Mit sehr kurzen, niedrigenergetischen Stoßwellenimpulsen können die Neuronen und deren Netzwerke im Gehirn aktiviert und zur Regeneration angeregt werden.
Die Durchführung des Verfahrens in der Praxis ist für die Patient:innen äußerst einfach. Die Behandlung besteht aus einer Serie von sechs Sitzungen à 30 Minuten, die idealerweise innerhalb von zwei Wochen durchgeführt werden. In jeder Sitzung überträgt der behandelnde Arzt etwa 6.000 einzelne Stoßwellenimpulse in das Gehirn, indem er mit einem Handapplikator über alle Bereiche des Kopfes fährt. Während der Behandlung können alle Beteiligten auf einem Bildschirm die Auswirkungen der Wellen verfolgen, basierend auf den zuvor hochgeladenen MRT-Daten der Betroffenen.
Die Behandlung ist für die Patient:innen angenehm, da die Stoßwellen kaum zu spüren und die seltenen Nebenwirkungen vernachlässigbar sind: Lediglich zwei von 100 Patient:innen erfahren vorübergehend leichte Kopfschmerzen oder Schwindel, die schnell von selbst abklingen. Die TPS dient übrigens als Ergänzung zu bestehenden Therapien. Medikamentöse Standardtherapien, die bereits durchgeführt werden, können und sollen wie üblich fortgesetzt werden.
Forschungslandschaft wächst rasant: Klinische Untersuchungen stützen die Wirksamkeit der TPS.
Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) hat in klinischen Studien, Untersuchungen und in der Praxis bemerkenswerte Ergebnisse gezeigt: Mit TPS kann bei vielen Patient:innen der Krankheitsverlauf nicht nur gestoppt oder verlangsamt werden. Darüber hinaus kann diese innovative Stoßwellentherapie häufig sogar eine Verbesserung des allgemeinen Zustandes der Patient:innen bewirken: Kurz- und Langzeitgedächtnis können sich neu organisieren, Probleme bei der Wortfindung und Orientierung können reduziert werden, Patient:innen können wieder mehr zu sich selbst finden, sozial aktiver sein und oft auftretende Ängste und Depressionen können erheblich gelindert werden. In einigen Fällen konnten Patient:innen sogar wieder in ihren Beruf zurückkehren. Weitere Studien, die Funktion und Wirkung der TPS noch besser belegen sollen, sind derzeit in Arbeit.
TPS in Heilbronn und Bad Wimpfen: Stoßwellen-Experten begrüßen die neue Behandlungsmöglichkeit.
"Wir haben beide jahrelange Erfahrung mit verschiedenen Arten von Stoßwellen in unseren Praxen", sagt Dr. med. Rainer Leipert, der ebenso wie sein Kollege Dr. med. Jan Bachmann bereits Mitte der 1990er Jahre begonnen hat, mit diesen damals neuen Behandlungsformen zu arbeiten: "Deshalb sind wir bestens vertraut mit den Funktionsmechanismen und den regenerativen Möglichkeiten von Stoßwellen, die auch als Schallwellen bezeichnet werden. Wir haben uns daher intensiv mit der TPS auseinandergesetzt und entschieden, diese beeindruckende Therapiemethode auch den betroffenen Menschen in und um Heilbronn zugänglich zu machen," ergänzt Dr. Bachmann.
Die beiden Ärzte wissen persönlich um die Notwendigkeit wirksamer Therapieverfahren: Dr. Leipert konnte mit der TPS nicht nur seinen Patienten, sondern auch einem Familienmitglied helfen und Dr. Bachmann weiß aufgrund seiner langjährigen konsiliarischen Tätigkeit in der psychiatrischen Klinik Weissenhof bei Weinsberg, wie dringend Behandlungsmöglichkeiten benötigt werden, die die Symptomatiken von Alzheimer, Demenz, Parkinson und anderen neurologischen Erkrankungen verbessern können.
Weitere Informationen zu Dr. med. Jan Bachmann und Dr. med. Rainer Leipert und die Transkraniellen Pulsstimulation sind ab sofort unter https://www.bachmann-heilbronn.de und https://www.orthopaedie-dr-leipert.de zu finden. Studien und Literatur zur TPS können unter https://alzheimer-science.com abgerufen werden.
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