Raus aus Cortisol-Überschuss und Stress mit Ayurveda
26.10.2024
Medizin, Gesundheit & Wellness
Chronischer Stress ist ein bekanntes Gesundheitsrisiko, und oft steht dabei das Hormon Cortisol im Fokus. Doch Cortisol ist nur im Übermaß gesundheitsschädlich, wie ich später noch ansprechen werde.
Cortisol ist grundsätzlich ein lebenswichtiges Hormon, das im Körper viele essenzielle Funktionen erfüllt. Es wird in den Nebennieren produziert und spielt eine zentrale Rolle in der Regulierung unseres Stoffwechsels, unserer Immunfunktion und der Stressbewältigung. Kurz zusammengefasst sind die Hauptfunktionen von Cortisol:
1. Stressbewältigung und Anpassung an Stresssituationen
Cortisol ist das Hauptstresshormon und wird in Reaktion auf Stresssituationen freigesetzt. Es hilft dem Körper, sich auf eine "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion vorzubereiten, indem es Energie für den Körper schnell verfügbar macht. Cortisol steigert den Blutzuckerspiegel und versorgt das Gehirn und die Muskeln mit mehr Energie, um akute Stresssituationen besser zu meistern.
2. Regulierung des Blutzuckerspiegels
Cortisol sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht bleibt, indem es die Freisetzung von Glukose in der Leber fördert. Dies ist besonders in Stresssituationen wichtig, wenn der Körper zusätzliche Energie benötigt. Durch die Unterstützung des Blutzuckerstoffwechsels hilft Cortisol, das Energieniveau zu stabilisieren.
3. Entzündungshemmung und Immunregulation
Cortisol wirkt entzündungshemmend und reguliert die Immunantwort. Es unterdrückt die Produktion entzündungsfördernder Substanzen und reduziert so übermäßige Entzündungsreaktionen, die dem Körper schaden könnten. Diese Funktion ist wichtig, um das Immunsystem im Gleichgewicht zu halten und Autoimmunreaktionen zu verhindern.
4. Blutdruckregulierung
Cortisol beeinflusst den Wasser- und Salzhaushalt im Körper, was sich direkt auf den Blutdruck auswirkt. Es sorgt dafür, dass der Blutdruck ausreichend hoch bleibt, damit die Organe und Gewebe gut durchblutet werden, besonders in stressigen Situationen, wenn der Körper auf Hochbetrieb läuft.
5. Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus
Cortisol folgt einem zirkadianen Rhythmus, der den Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers beeinflusst. Normalerweise ist der Cortisolspiegel morgens hoch und fällt abends ab, um uns auf den Schlaf vorzubereiten. Ein stabiler Cortisol-Rhythmus trägt also wesentlich zu einem gesunden Tag-Nacht-Rhythmus und einer guten Schlafqualität bei.
6. Unterstützung des Stoffwechsels
Cortisol reguliert den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen. Es hilft, Proteine in Glukose umzuwandeln, fördert die Fettverwertung und steuert, wie effizient der Körper Energiequellen nutzt. Ein ausgeglichener Cortisolspiegel trägt also zu einer gesunden Körperzusammensetzung und Energiebalance bei.
Auch in akut stressigen Situationen ist Cortisol nützlich - es hilft, Energiereserven zu mobilisieren und wachsam zu bleiben.
Doch wenn der Cortisolspiegel chronisch hoch bleibt, kann dies den Körper langfristig aus dem Gleichgewicht bringen. Ayurveda, die traditionelle indische Heilkunst, bietet Ansätze, um diesen überschüssigen Cortisolspiegel auf natürliche Weise zu reduzieren und so zu einem gesunden Gleichgewicht zurückzufinden.
Entstehung eines Cortisol-Überschusses
Cortisol wird in den Nebennieren produziert und spielt eine zentrale Rolle bei der Stressbewältigung. In akuten Stresssituationen, wie sie im Berufsalltag oder bei familiären Herausforderungen auftreten, steigt der Cortisolspiegel. Normalerweise sinkt er nach dem Stress wieder ab, doch bei anhaltendem oder häufigem Stress bleibt er dauerhaft erhöht. Dies führt zu einem chronischen Cortisol-Überschuss, der den Körper und insbesondere das vegetative Nervensystem (VNS) stark belastet.
Cortisol und das vegetative Nervensystem
Das vegetative Nervensystem reguliert viele Körperfunktionen, die unbewusst ablaufen, etwa die Herzfrequenz, Atmung und Verdauung. Es gliedert sich in den Sympathikus, der bei Stress aktiviert wird und den Körper in Alarmbereitschaft versetzt, und den Parasympathikus, der für Entspannung und Erholung sorgt. Bei chronischem Stress bleibt der Sympathikus jedoch dauerhaft aktiv, während der Parasympathikus nicht mehr zur Ruhe kommt. Dadurch entsteht eine sogenannte Dysbalance im VNS, die den Cortisolspiegel ständig hochhält und langfristig zu einer Erschöpfung führt.
Anzeichen eines Cortisol-Überschusses
Ein dauerhaft hoher Cortisolspiegel zeigt sich durch verschiedene körperliche und psychische Symptome:
Erschöpfung und Schlafprobleme: Der Schlaf-Wach-Rhythmus ist gestört, und trotz Müdigkeit fällt das Einschlafen schwer.
Körperliche Beschwerden: Typisch sind Gewichtszunahme, besonders im Bauchbereich, sowie Muskelschwäche und empfindliche Haut.
Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit: Ein erhöhter Cortisolspiegel begünstigt emotionale Schwankungen, Nervosität und Angstgefühle.
Geschwächtes Immunsystem: Häufige Infektionen und eine langsame Wundheilung sind ebenfalls häufige Begleiterscheinungen.
Cortisol-Überschuss im Ayurveda als Vata-Störung
Im Ayurveda wird ein chronisch hoher Cortisolspiegel häufig als Vata-Dosha-Ungleichgewicht betrachtet. Vata steht für Bewegung, Kommunikation und das Nervensystem. Wenn Vata im Ungleichgewicht ist, entsteht eine Überaktivität des Nervensystems, die sich in Stress, Ängstlichkeit und Schlafproblemen zeigt - typische Zeichen eines erhöhten Cortisols.
Ayurveda sieht die Balance der Doshas (Vata, Pitta und Kapha) als Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden. Ein Vata-Ungleichgewicht aufgrund von Stress kann jedoch den Körper und Geist destabilisieren und so zu einem chronischen Gesundheitsproblem führen.
Ayurvedische Wege, um Cortisol zu reduzieren und Vata zu beruhigen
Ayurveda bietet verschiedene Ansätze, um einen chronisch hohen Cortisolspiegel zu senken und das Vata-Dosha wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Diese Ansätze zielen darauf ab, den Körper und Geist nachhaltig zu beruhigen und den Stress sanft zu regulieren.
1. Ernährung, die Vata beruhigt
Die Ernährung spielt im Ayurveda eine entscheidende Rolle für das Gleichgewicht der Doshas. Bei Vata-Ungleichgewicht empfiehlt Ayurveda warme, nährende und leicht verdauliche Speisen, die den Körper von innen heraus beruhigen. Besonders gut geeignet sind Suppen, Eintöpfe, gekochtes Gemüse und Getreide wie Reis oder Quinoa. Auch Ghee (geklärte Butter) gilt als besonders nahrhaft und harmonisierend für Vata. Zu vermeiden sind kalte, rohe und trockene Speisen, da sie Vata und somit auch den Stress erhöhen können. Stimulanzien wie Koffein und Zucker sind ebenfalls zu reduzieren, da sie das Nervensystem übermäßig anregen.
2. Adaptogene Kräuter: Ashwagandha und Tulsi
Ayurveda setzt auf pflanzliche Adaptogene, um den Körper widerstandsfähiger gegen Stress zu machen und den Cortisolspiegel zu regulieren. Besonders bewährt sind hier Ashwagandha und Tulsi (Heiliges Basilikum).
Ashwagandha wirkt beruhigend auf das Nervensystem und gleicht das Vata-Dosha aus, während Tulsi die Stressreaktion des Körpers mildert und den Cortisolspiegel senkt. Diese Kräuter lassen sich in den Alltag integrieren, entweder als Tee, Pulver oder in Kapselform.
3. Abhyanga: Selbstmassage zur Beruhigung des Nervensystems
Eine tägliche Selbstmassage mit warmem Öl (Abhyanga) ist eine einfache und wirkungsvolle Methode, um Vata zu beruhigen und den Stress zu mindern. Besonders Sesamöl wirkt nährend und entspannend auf das Nervensystem. Die Massage hilft, den Körper zu entspannen, Verspannungen zu lösen und das Nervensystem zu beruhigen. Dadurch wird die Aktivität des Parasympathikus gefördert, was wiederum den Cortisolspiegel senken kann. Eine tägliche Abhyanga, morgens oder abends vor dem Schlafengehen, sorgt für ein Gefühl von Ruhe und Geborgenheit.
Dafür einfach den ganzen Körper mit einem Öl, bevorzugt auf Sesam-Basis einölen und leicht einmassieren, dann ca. 10-30 Minuten einwirken lassen und dann mit warmen Wasser abwaschen.
Ein besonders Erlebnis ist es aber, sich von einem erfahrenen Ayurveda-Praktizierenden eine traditionelle Abhyanga geben zu lassen. Das ist nicht nur ein Genuss, diese Massage hat auch eine sehr umstimmende und beruhigende Wirkung auf das Vata-Dosha.
4. Pranayama: Atemtechniken für mehr Balance
Die Atemtechnik Pranayama ist ein zentraler Bestandteil des Ayurveda und eine besonders wirkungsvolle Methode, um Stress abzubauen und das Nervensystem zu stärken. Die Wechselatmung (Nadi Shodhana) hilft, den Geist zu beruhigen und den Parasympathikus zu aktivieren. Dies bringt den Körper aus dem Stressmodus heraus und fördert eine tiefere Entspannung. Regelmäßige Atemübungen können das Vata-Dosha harmonisieren und das Gleichgewicht des vegetativen Nervensystems unterstützen.
5. Meditation und Achtsamkeit
Meditation und Achtsamkeitsübungen sind weitere wichtige Werkzeuge im Ayurveda, um Stress zu reduzieren und das Vata-Dosha zu beruhigen. Bereits 10-15 Minuten Meditation am Tag helfen, den Geist zu klären und das Nervensystem zu entspannen. Achtsamkeitsübungen, etwa bewusstes Atmen oder eine ruhige, meditative Gehmeditation, bringen den Körper in einen Zustand tiefer Ruhe, was den Cortisolspiegel langfristig regulieren kann.
Wichtig ist aber, sich bewusst zu machen, Ayurveda ist keine Sofortmaßnahme, die man einmal anwendet und dann wieder in den alten Stress geht. Ayurveda ist ein Lebensstil, der zur Gesundheit führt oder noch besser, die Gesundheit erhält.
Eine der wichtigsten Maßnahmen im Ayurveda bei allen Ungleichgewicht der Konstitution, also auch bei einem Cortisol-Überschuss: In der Vermeidung der Ursache liegt die Heilung.
Und wer tiefer in die ayurvedische Lebensweise einsteigen möchte, dem empfehle ich, die Grundlagen des Ayurvedas und der Ayurveda-Ernährung qualifiziert zu erlernen. Hier gibt es Kurse für diese Grundlagen des Ayurveda.
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