Milliardenverluste durch erschöpfte Leistungsträger
12.12.2025 / ID: 436781
Medizin, Gesundheit & Wellness
Milliardenverluste durch erschöpfte LeistungsträgerEine stille, aber teure Krise
Die deutsche Wirtschaft verliert jährlich Milliarden, weil Leistung zu oft mit Erschöpfung verwechselt wird.
Während Unternehmen in Digitalisierung, Effizienzprogramme und Künstliche Intelligenz investieren, ignorieren sie einen der größten wirtschaftlichen Risikofaktoren: die kranke Art, wie in vielen Betrieben gearbeitet wird.
Nach Berechnungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin beliefen sich die volkswirtschaftlichen Kosten psychischer Erkrankungen 2023 auf rund 147 Milliarden Euro. Davon entfallen 128 Milliarden Euro auf Produktionsausfälle - verursacht durch über 886 Millionen Krankheitstage. Der Löwenanteil dieser Verluste entsteht durch Fehlzeiten, Präsentismus und Leistungsabfall, nicht durch medizinische Behandlungskosten.
Mit anderen Worten: Die Wirtschaft verliert, weil sie ihre Leistungsträger verheizt.
Das System der Überforderung
Das klassische Leistungsmodell vieler Unternehmen basiert auf Quantität, nicht Qualität: lange Arbeitszeiten, ständige Erreichbarkeit, permanenter Druck.
Was kurzfristig Effizienz verspricht, führt langfristig zu Fehlern, Kreativitätsverlust und einem signifikanten Rückgang der Produktivität.
Kranke High Performance ist dabei kein individuelles Problem - sie ist ein systemischer Effekt dysfunktionaler Führungskulturen.
Dauerstress reduziert die kognitive Flexibilität, verschlechtert Entscheidungsprozesse und schwächt die emotionale Stabilität von Führungskräften.
Wissenschaftliche Studien belegen:
Überlange Arbeitszeiten (mehr als 48 Stunden pro Woche) erhöhen das Risiko für Erschöpfungssymptome um ein Vielfaches.
Der daraus resultierende Produktivitätsverlust kann bis zu 30 Prozent betragen.
Führungskräfte mit moderaten depressiven Symptomen fallen signifikant häufiger aus als gesunde Kolleg:innen.
Die Rechnung ist einfach - und teuer.
Die Kosten der Erschöpfung
Psychische Belastungen verursachen heute fast jede fünfte Krankmeldung in Deutschland.
Laut Schätzungen summieren sich Burnout, Präsentismus und Fehlzeiten auf rund 30 Milliarden Euro jährlich, allein durch arbeitsbedingten Stress.
In Branchen mit hoher Verantwortung und geringem Personalausgleich - etwa im Gesundheits- und Sozialwesen - steigen die Zahlen besonders stark.
Hier liegen die durchschnittlichen Arbeitgeberkosten bei Mitarbeitenden mit schweren depressiven Symptomen bei bis zu 7.190 Euro pro Fall und Jahr.
Europaweit beziffern Studien die Kosten stressbedingter Depressionen auf über 100 Milliarden Euro jährlich.
Trotz dieser Dimension wird das Thema in den meisten Unternehmen nach wie vor als "weiches" oder individuelles Problem behandelt.
Gesunde High Performance® als Wirtschaftsfaktor
Ein alternativer Ansatz gewinnt jedoch an Bedeutung: Gesunde High Performance®.
Er beschreibt eine Leistungskultur, die auf Fokus, mentale Stabilität und strategische Klarheit setzt - anstelle von Dauerbelastung und Reizüberflutung.
Unternehmen, die diesen Ansatz implementieren, berichten von:
bis zu 40 Prozent weniger Krankheitstagen,
höherer Mitarbeitermotivation,
nachhaltig gesteigerter Innovationskraft und
verbesserter Führungsqualität.
Gesunde High Performance® versteht Erfolg als Systemleistung - nicht als individuelle Verausgabung.
Sie verbindet medizinisch-psychologische Erkenntnisse mit betriebswirtschaftlicher Strategie und ist damit nicht nur ein Gesundheits-, sondern vor allem ein Wirtschaftsthema.
Die Fehlkalkulation der Effizienz
Viele Unternehmen optimieren Prozesse, aber nicht die Menschen, die sie umsetzen.
Sie investieren in Software, Schulungen und Tools - während die größte Produktivitätsreserve, die menschliche Energie, ungenutzt bleibt.
Jeder Tag, an dem ein Leistungsträger unter Stress ineffizient arbeitet, kostet ein Vielfaches eines Krankheitstags.
Das Paradoxon: Wir verlieren Milliarden, um kurzfristig Minuten zu gewinnen.
Eine strategische Neuausrichtung von Führung und Unternehmenskultur hin zu klarer, gesunder Performance wäre ökonomisch sinnvoller als jeder zusätzliche Kostensenkungsplan.
Fazit: Leistung neu denken
Die Zukunft der Arbeit wird nicht von denen bestimmt, die am härtesten arbeiten -
sondern von jenen, die am klarsten denken, am fokussiertesten handeln und am gesündesten führen.
Gesunde High Performance® ist kein Wellness-Konzept, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit.
Wer sie ignoriert, riskiert nicht nur das Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden,
sondern die Wettbewerbsfähigkeit seines gesamten Unternehmens.
Dr. Nina Psenicka ist Ärztin, Bestseller-Autorin und Expertin für Gesunde High Performance®. Sie berät Unternehmen, Führungskräfte und Leistungsträger, wie sie Gesundheit, Produktivität und Exzellenz in Einklang bringen.
(Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.)
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