Grätz Verlag entwickelt Naturliebe Karten und Produkte von Daniela Drescher ohne Plastikverpackungen
22.09.2020
Mode, Trends & Lifestyle
Nach einmaligem Gebrauch werden jährlich gigantische Mengen an Plastikverpackungen weggeworfen und Millionen Tonnen Plastikabfall verunreinigen die Ozeane. Die gesundheitlichen Folgen für den Menschen und die Tierwelt durch Mikropartikel sind erheblich und schädigen unser Ökosystem. Aus dem Wunsch der Natur und dem Meer nachhaltig zu helfen, entstand die innovative Idee des Geschäftsführers Johannes Herche umweltfreundliche und plastikfreie Verpackungen zu entwickeln.
Naturliebe Karten und Geschenkanhänger von Daniela Drescher plastikfrei verpackt
Kunstvoll gezeichnete Tier- und Pflanzenmotive von Daniela Drescher bilden den gestalterischen Rahmen für die neue Serie Naturliebe. Sie beinhaltet Karten zu verschiedenen Anlässen und Motivkarten, die sich in einen Bilderrahmen gepackt auch als Wand- oder Schreibtischdeko eignen.
Hochwertiges Naturpapier
Für den Druck wurde ein hochwertiges Naturpapier gewählt. Einzelne Karten sind zusätzlich mit Gold- oder Silberfolienprägung veredelt. Alle Karten werden in unmittelbarer Nähe des Firmenstandorts in handwerklicher Präzision gedruckt, veredelt und verarbeitet. In der plastikfreien Variante werden die Doppelkarten von einer hübschen Naturkordel mit kleinem Anhänger "Plastikfrei verpackt" zusammengehalten.
Weihnachtliche Grüße, Girlanden, Bügelbilder und Lavendelkissen
Das neue Plastikfrei-verpackt-Sortiment beinhaltet weitere Produkte wie niedliche Bügelbilder für Kinder von der Illustratorin Sandra Pick, Girlanden, Veredelte Weihnachtskarten aus der Serie Weihnachtsvögel und ein Lavendelkissen von Silke Leffler. Alle "PLASTIKFREI VERPACKT" Produkte werden im aktuellem Neuheiten- und Weihnachtskatalog 2020 des Grätz Verlags mit einem Logo gekennzeichnet. Neue innovative Verpackungsideen ohne Plastikfolie werden bereits entworfen.
Ein Interview mit Johannes Herche:
Im Durchschnitt erzeugen wir in Deutschland pro Jahr 38,5 kg Plastikabfälle - pro Person! Eine Tatsache, die wir im Grätz Verlag selber jeden Tag aufs Neue spüren und seit Jahren mit großer Sorge beobachten. Nun endlich haben wir eine Lösung entwickelt und können die ersten Produkte plastikfrei in den Handel und zu dir nach Hause bringen. Bis dahin war es ein langer Weg. Im Interview erzählt Johannes, Geschäftsführer und Inhaber des Grätz Verlags welche Herausforderungen die Einführung von plastikfreier Verpackung so mit sich bringt.
Wie bist du auf die Idee gekommen dich mit plastikfreien Verpackungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen?
Als Verlag für Geschenkartikel und Glückwunschkarten haben wir sehr viel mit Plastikverpackungen zu tun. Mich stört das extrem, dass wir für fast jedes Produkt, das wir im Sortiment haben eine Plastiktüte brauchen. Ich bin großer Naturfreund, war viel unterwegs und habe Strände gesehen, die voller Müll und Plastik waren. Mir ist völlig klar, um dem zu begegnen, muss jeder etwas tun. Nur so können wir die Menge an Plastik reduzieren. Und da ich eine Stellschraube habe als Unternehmer war mir eigentlich relativ schnell klar, dass ich da was machen muss.
Das heißt das ganze Thema ist aus einer persönlichen Motivation geboren?
Unbedingt ja. Das ist definitiv eine persönliche Motivation, weil mir das wirklich am Herzen liegt, dass wir unserem Konsum - die Art und Weise wie wir konsumieren, überdenken. Und da ist Plastik ein großes Thema. Mir ist sehr daran gelegen, dass der Plastikverbrauch stark reduziert wird in Zukunft - in diesen Bereichen.
Im vergangenen Jahr gab es eine Umfrage bei den Händlern zum Thema plastikfreie Verpackung. War das der Startschuss für das Projekt oder nur ein Teil im Umsetzungsprozess?
Das war ein Teil vom Umsetzungsprozess. Ich wollte mit der Umfrage herausbekommen wie weit der Markt ist. Bei der Umfrage ging es eigentlich nur darum zusätzliche Sicherheit zu gewinnen. Eine Bestätigung, dass es neben mir auch viele Andere in ihrem Bewusstsein haben, dass wir Plastik reduzieren müssen. Und das Ganze wurde ja dann auch bestätigt.
Wann kam dir denn die Idee von plastikfreien Verpackungen?
2018 hat das so bei mir angefangen. Ich habe den Verlag ja 2017 übernommen. Nach dem ersten Geschäftsjahr und nachdem ich alle Prozesse einmal begleitet habe, hatte ich einen guten Überblick. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir ein enormes Einsparpotenzial bei den Plastikfolien haben.
Wie geht man dann vor? Also die Ideen von plastikfreien Verpackungen ist auf dem Tisch, und dann?
Ich bin die einzelnen Warengruppen systematisch durchgegangen und habe überlegt bei welchen Produkten die Folien und Plastikverpackungen nicht notwendig sind. Es gibt Produkte, die man einfach ohne Folie in den Markt bringt und dann vielleicht mal die ein oder andere Reklamation in Kauf nimmt, weil ein Produkt verschmutzt oder beschädigt ist. Und dann gibt es Produkte, wo die Folie nicht einfach weggelassen werden kann, weil das Produkt besonders empfindlich ist oder weil mehrere Teile zusammengehalten werden müssen. Da muss man sich dann mit alternativen Verpackungsmöglichkeiten beschäftigen.
Wie hast du für den Grätz Verlag eine Lösung gefunden? Du erwähntest, dass es mit dem Weglassen von Plastikfolien nicht bei allen Produkten getan ist.
Wir haben bei den Karten die Idee entwickelt statt der Folie ein kleines Juteband zu verwenden, welches die Karte und den Briefumschlag zusammenhält. Und an dem Juteband haben wir noch ein kleines Label angebracht, welche den Verbraucher darüber informieren, dass er eine plastikfreie Glückwunschkarte einkauft. Bei anderen Produkten, z.B. unserer neuen Vogelgirlande und der Weihnachtsgirlande haben wir die Folientüte durch eine Papiertüte ersetzt. Die so entstandene Verpackung haben wir mit unserem neuen Label, der Schildkröte für Plastikfreie Verpackungen gekennzeichnet.
Welche Herausforderung hattest du bei der Umsetzung von plastikfreier Verpackung?
Wir haben einige Alternativen ausprobiert oder überlegt bevor wir die Lösung des Jutebändchens gefunden haben. Eine Überlegung war die Kartenrückseite in die Umschläge zu stecken aber das sah oft unordentlich in den Ständern aus. Mit dem Jutebändchen verstehen die Kunden außerdem schneller, dass es sich um ein plastikfreies Produkt handelt.
Das konfektionieren der Bändchen und Verknoten ist ein zusätzlicher manueller Arbeitsschritt und erfolgt bei sozialen Einrichtungen bei uns im Ort. Megaregional sozusagen. Auch die Karten werden bei uns um die Ecke produziert.
Wie tickt denn eigentlich die Papierbranche und der Wettbewerb so?
Man sieht schon, dass der Papierbranche und dem Wettbewerb bewusst ist, dass Konsumenten zunehmend darauf achten. Und man sieht auch bei Wettbewerbern verschiedene Ansätze und Konzepte und den Einsatz von nachhaltigen Materialen wie Natur- und Recyclingpapiere. Ich denke, dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren verstärken.
Wie haben die Händler und Verbraucher auf die plastikfreie Verpackung reagiert?
Ja, das kommt sehr gut an bei den Verbrauchern. Es ist sehr vielen Leuten bewusst und die Produkte ohne Plastikverpackungen werden gern gekauft. Und auch von den Händlern kommt die Resonanz, dass sie es gut finden, dass wir uns damit auseinandersetzen.
Kam es zu erhöhten Reklamationen nachdem der Grätz Verlag auf plastikfreie Verpackungen umgestellt hat?
Nein eigentlich nicht. Eher im Gegenteil wir hatten tatsächlich auch Kundenbeschwerden über eingepackte Produkte. Wir wurden per E-Mail darauf hingewiesen, dass man die Folie auch weglassen könne. Das kam meinem Ansinnen natürlich entgegen und hat meine Motivation noch einmal erhöht das Ganze auch umzusetzen.
Gibt es aktuell Produkte, die noch nicht plastikfrei möglich sind?
Mein großes Ziel wäre schon, dass wir irgendwann keine Plastikfolien mehr im Grätz Verlag verwenden und benötigen. Aktuell sind Servietten eine große Herausforderung. Aber auch bei den Kerzen sind wir noch auf der Suche nach Verpackungsalternativen. Die Produzenten sind teilweise auch noch nicht bereit sich auf alternative Verpackungen einzulassen. Als kleiner Abnehmer hat man da leider keinen großen Einfluss. Das ist eine der Herausforderungen für uns.
Bei wie vielen Produkte konntet ihr die plastikfreie Verpackung schon umsetzen?
Aktuell gibt es die Kartenserie "Naturliebe" bei welcher auf die herkömmlichen Folienverpackung verzichtet wird. Auch die Kalender haben zum Großteil die Umverpackung verloren. Darüber hinaus kommen die Naturseifen und die Tassen mit Papierumverpackung aus. Auch die neuen Bügelbilder im Sortiment konnten plastikfrei umgesetzt werden. Die plastikfreien Produkte sind im Onlineshop entsprechend gekennzeichnet. Haltet Ausschau nach der Schildkröte.
Wir danken Johannes für das Interview und die Einblicke in die Entstehung neuer Verpackungsideen.
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