Strom Watch: Daniel Strom und seine Vision einer vergänglichen Ewigkeit
24.01.2025
Mode, Trends & Lifestyle
Schon seit Jahrtausenden versuchen Menschen, die flüchtige Natur der Zeit zu greifen - von den ersten Sonnenuhren bis zu den hochpräzisen Atomuhren. Im Gespräch mit Daniel Strom, Uhrmacher und CEO der Strom Prestige Swiss Timepieces AG.
Warum messen wir die Zeit? Diese Frage ist nicht nur eine philosophische, sondern auch eine, die tief in der menschlichen Geschichte und unserem Alltag verwurzelt ist. Zeit beeinflusst unser Leben in jedem Moment - von den kleinsten, unbewussten Entscheidungen bis zu den großen, lebensverändernden Ereignissen. Und dennoch bleibt sie ein schwer zu greifendes Konzept. Daniel Strom, Schweizer Unternehmer, Uhrmacher und Visionär, hat eine einzigartige Perspektive auf dieses Thema. Als CEO der Strom Prestige Swiss Timepieces AG verkörpert er eine Philosophie, die weit über die bloße Zeitmessung hinausgeht. Was lehrt die Geschichte zum Wunsch der Zeitmessung? Wir werfen einen detaillierten Blick auf die Geschichte, die Bedeutung und die modernen Herausforderungen der Zeitmessung, immer begleitet von Stroms einzigartiger Vision.
Die Geschichte der Zeitmessung: von den Sternen zur Atomuhr
Die Zeitmessung begann mit dem Blick zum Himmel. In frühen Zivilisationen wie Mesopotamien war der Himmel nicht nur Orientierungshilfe, sondern auch Symbol für Macht und Ordnung. Die Bewegung von Sonne, Mond und Sternen wurde genutzt, um Kalender zu erstellen, Rituale zu planen und die Gesellschaft zu strukturieren. Die mesopotamischen Priester, die den Lauf der Gestirne interpretierten, galten als Vermittler zwischen Göttern und Menschen. Später ermöglichten technische Fortschritte wie Sonnenuhren und Wasseruhren eine präzisere Zeitmessung.
"Das erste Instrument zur Zeitmessung war wahrscheinlich die Sonnenuhr", erklärt Daniel Strom. Diese einfachen Geräte verbanden die Menschen mit der Natur und gaben ihnen einen Rhythmus, der sich am Tageslicht orientierte. Aber auch diese Methode hatte ihre Grenzen: Die Stunden variieren je nach Jahreszeit, und nachts war keine Zeitmessung möglich. Dennoch legten sie den Grundstein für das, was wir heute als moderne Zeitmessung kennen.
Die Renaissance brachte mechanische Uhren hervor, die erstmals unabhängig vom Sonnenlicht funktionierten. Diese technologischen Meisterwerke öffneten die Tür zu einem neuen Verständnis von Zeit - einer Zeit, die objektiv und universell gemessen werden konnte. Mit der Industrialisierung wurde Zeit zu einer Ressource. Fabrikuhren und Stechuhren definierten, wie lange jemand arbeitete, und schufen damit ein neues Verständnis von Effizienz.
Heute ist die Zeitmessung so präzise wie nie zuvor. Atomuhren, die auf den Schwingungen von Cäsium-Atomen basieren, können die Zeit mit einer Genauigkeit von Milliardstel Sekunden messen. Doch diese Entwicklung wirft auch Fragen auf: Hat diese Perfektion uns wirklich näher zur Zeit gebracht, oder hat sie uns nur weiter von ihrer wahren Bedeutung entfernt?
Zeit und Gesellschaft: Der unsichtbare Taktgeber
Die Zeit ist das unsichtbare Netz, das unsere moderne Gesellschaft zusammenhält. Ohne eine gemeinsame Zeit wären komplexe Abläufe wie Flugpläne, Finanzmärkte oder weltweite Kommunikation nicht möglich. Doch diese Synchronisation hat ihren Preis. "Im Verlauf der Geschichte zeigt sich: Es wurden immer effizientere Methoden gewählt, um die Zeit zu messen und ihren Verlauf zu kontrollieren", sagt Strom.
Dieser Drang zur Kontrolle zeigt sich besonders in der Arbeitswelt. Die Industrialisierung machte die Zeitmessung zu einem Werkzeug der Disziplinierung. Fabrikarbeiter mussten ihre Arbeitsstunden genau einhalten, während Manager und Ingenieure immer neue Wege fanden, Zeit zu sparen und Produktivität zu steigern. Heute, im digitalen Zeitalter, bestimmen Kalender-Apps und Reminder unser Leben. Die ständige Verfügbarkeit von Zeitmessgeräten hat uns zwar effizienter gemacht, aber auch unter Druck gesetzt.
Die Philosophie von Daniel Strom: Zeit als Kunstwerk
Inmitten dieses hektischen Zeitgeistes steht Daniel Strom mit einer vollkommen anderen Perspektive. Für ihn ist eine Uhr nicht nur ein Werkzeug, sondern ein Ausdruck von Persönlichkeit und Philosophie. "Die Uhr ist weit mehr als ein Zeitmesser. Sie ist ein Spiegel unserer Träume, Wünsche und Leidenschaften", erklärt er. Diese Haltung spiegelt sich besonders in der Agonium-Kollektion wider, die 2010 vorgestellt wurde. Mit kunstvollen Gravuren und symbolischen Darstellungen wie Schädeln oder Drachen schafft Strom eine Verbindung zwischen Uhrmacherei und Kunst.
Ein zentrales Thema seiner Arbeit ist die Vergänglichkeit. Einige seiner Uhren sind bewusst aus Materialien gefertigt, die oxidieren oder rosten - ein ständiger Reminder an die Endlichkeit des Lebens. Diese Uhren fordern ihre Träger auf, jeden Moment bewusst zu leben und die Zeit nicht nur zu messen, sondern zu erleben.
Zeitmessen in der modernen Welt: Chancen und Herausforderungen
Die heutige Welt bietet uns eine Fülle von Technologien, die die Zeitmessung einfacher und präziser machen. Von Fitness-Trackern, die unsere Schritte und Schlafzyklen messen, hin zu Atomuhren, die globale Kommunikationsnetzwerke synchronisieren - Zeit ist omnipräsent. Doch mit diesen Möglichkeiten kommen auch Herausforderungen.
Eine davon ist der zunehmende Druck, jede Minute produktiv zu nutzen. "Zeitmangel" ist zu einem Modewort geworden, obwohl wir durch Technologie eigentlich mehr Zeit haben sollten. Strom sieht hierin eine Gefahr: "Wir haben uns ein eigenes Licht geschaffen, das die Nacht erhellt und uns von der natürlichen Zeit entfernt."
Doch es gibt auch positive Entwicklungen. Zeitmessung hilft uns, komplexe Aufgaben zu organisieren, unsere Ziele zu erreichen und unser Leben effizienter zu gestalten. Sie ermöglicht uns, unsere Zeit bewusst einzuteilen und Prioritäten zu setzen.
Fazit: Zeit als Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft
Warum messen wir die Zeit? Die Antwort liegt in unserer Sehnsucht nach Ordnung, Kontrolle und Bedeutung. Von den ersten Sonnenuhren bis zu den komplexen Meisterwerken von Daniel Strom zeigt die Geschichte der Zeitmessung, wie tief dieses Bedürfnis in uns verankert ist. Doch Zeit ist mehr als nur ein Instrument. Sie ist eine Einladung, bewusster zu leben, die kleinen Momente zu schätzen und die großen Entscheidungen mit Bedacht zu treffen.
Daniel Strom erinnert uns daran, dass eine Uhr nicht nur die Zeit anzeigt, sondern auch eine Geschichte erzählt. Sie ist ein Kunstwerk, das unsere Werte und Träume reflektiert. In einer Welt, die immer schneller wird, erlaubt sie uns, innezuhalten und die Zeit wirklich zu erleben. Denn letztlich geht es nicht darum, die Zeit zu kontrollieren, sondern darum, mit ihr zu leben.
V.i.S.d.P
Dr. Rainer Schreiber
Dozent, Erwachsenenbildung & Personalberater
Über den Autor:
Personalberater und Honorardozent Dr. Rainer Schreiber, mit Studium der Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Finanzierung, Controlling, Personal- und Ausbildungswesen.
(Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.)
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