Internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung: Weltzukunftsrat fordert Einschreiten der Politik
05.02.2015
Politik, Recht & Gesellschaft
Hamburg, 5. Februar 2015: In einem flammenden Appell (http://worldfuturecouncil.org/fgmappell.html) an die Regierungen der betroffenen Länder in Afrika und im Nahen Osten fordert der Hamburger Weltzukunftsrat konsequente Maßnahmen gegen die weibliche Genitalverstümmelung. Zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar betonen UnterzeichnerInnen von Hollywood-Schauspielerin Daryl Hannah über die kenianische Philologin Dr. Auma Obama und Umwelt-Ikone Jane Goodall bis zum Hamburger Unternehmer Dr. Michael Otto, dass es eine Frage des politischen Willens und der konsequenten Umsetzung von Gesetzen ist, die millionenfache Verletzung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen zu beenden.
Die UnterzeichnerInnen nehmen die Regierenden in die Pflicht: "Der Schutz von Mädchen vor der Genitalverstümmelung und die Wahrung ihrer Menschenrechte muss für alle Regierungen zur Priorität werden. Nur innerhalb eines strengen rechtlichen und politischen Rahmens kann dieser Schutz gewährleistet werden." Als Beispiel dafür, dass die Praxis effektiv zurückgedrängt werden kann, führt der Weltzukunftsrat das afrikanische Land Burkina Faso ins Feld. Dort habe sich der Anteil von verstümmelten Mädchen unter 14 zwischen 2006 und 2010 durch die Bemühungen der Regierung fast halbiert.
Jakob von Uexküll, Gründer des Weltzukunftsrats und des Alternativen Nobelpreises: "Die brutale Verletzung der Menschenrechte von Mädchen muss und kann beendet werden. Dafür braucht es politischen Willen, gute Gesetze und eine konsequente Umsetzung. Wir fordern alle betroffenen Länder auf, dem guten Beispiel von Burkina Faso zu folgen." Der Weltzukunftsrat hatte das burkinische Gesetz zum Verbot von weiblicher Genitalverstümmelung 2014 mit seinem "Oscar für gute Gesetze", dem Future Policy Award in Silber ausgezeichnet.
"Auch das Beispiel Ägypten zeigt, dass es, wenn auch langsam, vorangeht", so von Uexküll. In Ägypten, wo die verheerende Praxis sehr weit verbreitet ist, wurden vor wenigen Wochen erstmals ein Arzt und der Vater eines betroffenen Mädchens verurteilt. Die 13-jährige Sohair Al-Bataa war im November 2013 an den Folgen des Eingriffs gestorben. Offiziell ist die weibliche Genitalverstümmelung seit 2008 in Ägypten verboten.
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