Führen bei hohem Wellengang
26.02.2017
Politik, Recht & Gesellschaft
Die spiegelglatte See ist für Kapitäne und den Rest der Mannschaft angenehm. Für die Passagiere natürlich ebenso. In solchen Zeiten kann man machen, was einem gerade so einfällt und wird nicht dabei gestört.
Doch wie ganz anders verläuft die Schifffahrt, wenn plötzlich Wellen aufkommen. Anfangs mag das noch eine nette Abwechslung sein, aber nach einer gewissen Zeit empfinden viele solche Situationen als unangenehm. Warum eigentlich?
Je höher der Wellengang wird, umso professioneller und umsichtiger müssen Führungsverantwortliche agieren und zusammenwirken.
Es gilt, das Schiff zu steuern, die Maschinen im Griff zu haben und die Menschen klug zu informieren.
Hohen Wellengang gibt es nicht nur auf See. Wer Unternehmen von innen kennt, weiß wie hoch die Wellen dort anschwellen können. Und das durchaus unerwartet. Vor allem jetzt, in der Zeit der Digitalisierung und Robotik. Die Zeit, in der Unternehmenslenker nur wenig falsch machen konnten ist lange vorbei. Und doch scheinen manche Unternehmen es wie selbstverständlich zu schaffen. Was unterscheidet sie von denen, die ins Trudeln kommen? Was machen sie anders?
Diese Unternehmenslenker und Führungskräfte erwarten fast schon selbstverständlich, die auf sie zukommenden Herausforderungen meistern zu können. Diese Erwartungshaltung lässt sie zuversichtlich entschlossen handeln.
Egal, was passiert, sie verschaffen sich zuerst einmal einen Überblick über das Geschehen. Dabei wechseln sie bewusst ihre Standpunkte und Standorte. Ein anderer Blickwinkel macht mitunter einen großen Unterschied. Spannend wird es, wenn eine Führungscrew ihre durchaus unterschiedlichen Standpunkte darlegt, erörtert, zerpflückt und zu guter Letzt Entscheidungen trifft.
Wer jetzt glaubt, dass nach solchen Diskussionsrunden und Entscheidungen sich ein Gefühl der Sicherheit breit macht, irrt. Heute weiß man genauer als eh und je: Die Unsicherheit ist das einzig sichere im Leben, erst recht im Geschäftsleben. Nur wer seine Unsicherheit kultiviert kann seine positive Grunderwartung beibehalten, sich einen Überblick verschaffen, die Gegebenheiten abwägen und bis auf weiteres entscheiden. So bleiben Menschen wendig und viel länger jung als bisher.
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