Wer hat Mut zum Regeln brechen?
13.05.2017
Politik, Recht & Gesellschaft
Die Digitalisierung und Robotik nimmt uns Menschen bereits viele wiederkehrende und körperlich anstrengende Arbeiten ab. Das löst einerseits Erleichterung aus, andererseits aber auch Sorge, weil viele Arbeitsplätze wegfallen. Welche arbeits- und gesellschaftspolitischen Veränderungen sind zu erwarten?
Die Generation der Babyboomer zieht sich nach und nach in den Ruhestand zurück. Die nachfolgende Generation, auch Generation Y genannt, besteht aus wesentlich weniger Menschen. Ihr Denken unterscheidet sich von dem der Eltern. Bisher war es vorgesehen, eine berufsorientierte Ausbildung abzuschließen und einen Job zu suchen, in dem man möglichst noch in die Rente gehen konnte. Danach war Familienplanung angesagt, möglichst ein Häuschen im Grünen bauen und viele Jahre, oft auch Jahrzehnte die Schulden abbezahlen.
Heute wollen viele nicht mehr prinzipiell in ein solches Hamsterrad einsteigen. Bei ihren Eltern haben sie gesehen, dass ein solches nur von innen nach Karriereleiter aussieht. Junge Menschen sind häufig nicht mehr so konsumorientiert. Stattdessen suchen sie nach Arbeit, die sie gerne verrichten. Sie wollen nicht nur für Geld arbeiten, sondern sehen auch die Zeit des Arbeitens als wertvolle Lebenszeit, die sie mit sinnerfüllender Arbeit nützen wollen.
Sie suchen Möglichkeiten, sich permanent weiter zu entwickeln. Viele haben längst erkannt, dass sie umso mehr Chancen haben, je mehr sie sich beständig weiter lernen. Das ermöglicht es ihnen, innerhalb ihres Unternehmens nacheinander verschiedenste Positionen einzunehmen. Sie wechseln aber durchaus auch in Projekt- oder Forschungsgruppen, Start-Ups oder andere Unternehmen.
Diese immer besser ausgebildete Bewerberinnen und Bewerber stellen häufig folgende Fragen bei ihrer Bewerbung:
Welche Herausforderungen bietet mir diese Arbeit?
Welchen Sinn erfüllt sie?
Mit welchen interessanten Menschen kann ich hier zusammenarbeiten?
Zuvor haben sie sich in den sozialen Medien genau erkundigt nach dem möglichen zukünftigen Arbeitgeber. Desbezügliche Bewertungsportale geben Aufschluss.
Doch auch die Unternehmen bleiben nicht untätig. Viele bevorzugen inzwischen genau solche Interessentinnen und Interessenten. Mit ihnen kann man wesentlich mehr Erfolg erzielen. Sie setzen sich loyal für Ziele ein, die sie gerne mittragen.
Doch sie fordern auch genügend Zeit für andere Interessen wie Sport, Kultur, Reisen, Freunde und Familie. Inzwischen weiß man, dass Menschen sich auch dabei weiterentwickeln, was sich auch wieder auf den Arbeitserfolg auswirkt.
Natürlich wissen Personalchefs und Führungskräfte inzwischen, dass sie zeitweise nicht über Arbeitsplätze verfügen werden, die diesen Menschen auch noch in Jahren gerecht werden. Daher schließen sie sich mit anderen Unternehmen zusammen. So können sie Mitarbeitenden, die gerade nach neuen Themenbereichen suchen, untereinander empfehlen und nach einiger Zeit wieder zurückholen.
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