Höre ich schlechter als früher? - wie wir die eigene Hörleistung einschätzen
21.02.2018
Politik, Recht & Gesellschaft
(Mynewsdesk) FGH, 2018 – „Nein, ich höre noch so gut wie früher“, sagt die große Mehrheit, wobei ein mit zunehmendem Alter steigender Anteil einräumt, etwas schlechter zu hören. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage* der Fördergemeinschaft Gutes Hören zur Einschätzung der eigenen Hörleistung. Demnach glauben 72% der 25-34jährigen unverändert gut zu hören, dicht gefolgt von den 18-24jährigen mit 70%. In den folgenden zwei Lebensjahrzehnten sinkt der Anteil auf 64% bei den 35-44jährigen und auf 59% bei den 45-54jährigen. In der Gruppe 55+, die ein größeres Altersspektrum abbildet, sind es 48%, die ihre Hörleistung nach wie vor als gut einschätzen.
„Etwas schlechter“ hören in den beiden jüngeren Jahrgangsstufen jeweils 17%. 40% sind es in der Gruppe 55+. Dass Befragte nach eigener Einschätzung „viel schlechter“ hören, wird dagegen selten angegeben. In den beiden Altersgruppen von 35 bis 54 Jahren sind es 4%, ab 55 Jahren 7%. Weitere Antwortmöglichkeiten wie „Weiß nicht“ und „konnte noch nie (gut) hören“ bewegen sich im unteren einstelligen Prozentbereich. Die detaillierten Ergebnisse dieser Befragung sind der Infografik zu entnehmen.
Betrachtet man dagegen die Hörtestergebnisse**, die alljährlich während der deutschland-weiten Hörtour der Fördergemeinschaft Gutes Hören und ihrer Partnerakustiker ermittelt und ausgewertet werden, zeigt sich, dass die subjektive Hörleistung mit steigendem Alter besser eingeschätzt wird, als sie in Wirklichkeit ist. Die größten Abweichungen fallen bei den über 60jährigen auf: hier waren nur 16% normalhörend, 34% wiesen leichte Hörminderungen auf, bei 50% wurden mittlere bis erhebliche Defizite der Hörfähigkeit gemessen.
Woran liegt das? Hören ist ein überaus komplexer Vorgang, bei dem zunächst Schallwellen in Nervensignale umgewandelt und dann im Hörzentrum des Gehirns ausgewertet werden. Auf diese Weise kommt es zur spezifischen Hörwahrnehmung. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Haarsinneszellen im Innenohr. Sie sind dafür zuständig, die mechanischen Schallwellen in Nervenaktivitäten zu transformieren. Aber Bewegung bedeutet auch Abnutzung und Verschleiß. Nicht anders ist es bei den filigranen Sinneszellen. Das führt dazu, dass mit der Zeit weniger Reize an die Hörnerven abgegeben werden und weniger Informationen im Gehirn ankommen. Eine gewisse Zeit lang können diese Defizite kompensiert werden, da das Hörzentrum aufgrund von Erfahrungen auch bruchstückhafte Informationen noch korrekt zuordnen kann. Wenn aber irgendwann das Mindestmaß an akustischen Signalen unterschritten wird, funktioniert auch Kompensation nicht mehr und das Verstehen nimmt ab.
Das alles geschieht allerdings so langsam, dass man am Ende nicht mehr weiß, wie sich gutes Hören anhört. Viele Menschen glauben deshalb, immer noch gut oder halbwegs gut zu hören, obwohl sie schon mittlere bis schwere Defizite bei der auditiven Wahrnehmung haben. So kommt es zu Fehleinschätzungen der eigenen Hörleistung, weil in der Zwischenzeit der Vergleichsmaßstab verloren gegangen ist. Klarheit schafft dann nur noch der Hörtest bei einem Hörakustiker.
Diese kostenlosen Überprüfungen der Ohren werden als regelmäßige Vorsorgemaßnahme von den Experten aus der Hörakustik dringend empfohlen. Hörtests sind schnell gemacht und jeder Interessent erhält individuelle Antworten auf seine Fragen rund um das Thema Hören. Wird eine Hörminderung frühzeitig festgestellt, kann diese in der Regel effektiv und unauffällig ausgeglichen werden. Eine rechtzeitige Versorgung mit Hörsystemen verhindert die Gewöhnung an das schlechte Hören mit allen nachteiligen Folgen.
Die Fördergemeinschaft Gutes Hören setzt seit über 50 Jahren auf systematische Hörprävention und Aufklärungsarbeit. Als Hörexperten vor Ort stehen allen Interessierten die rund 1.500 FGH Partnerakustiker zur Verfügung. Bei ihnen wird das gesamte Leistungsspektrum vom kostenlosen Hörtest über Auswahl, Anpassung und Programmierung geeigneter Hörgeräte bis hin zur mehrjährigen Nachbetreuung angeboten. Die FGH Partner sind zu erkennen am Ohrbogen mit dem Punkt. Einen Fachbetrieb in der Nähe findet man unter http://www.fgh-info.de (http://www.fgh-info.de)
Verwendung und Nachdruck des Textes honorarfrei mit Quellennachweis: "FGH"
*) Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2014 Personen zwischen dem 05.07.2017 und 07.07.2017 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
**) zum Nachlesen: Deutschlands Ohren im Test: so gut hören wir wirklich, Pressemitteilung vom 23.01.2018, https://www.fgh-info.de/presse/pressetexte/
Diese Pressemitteilung (http://www.mynewsdesk.com/pressreleases/hoere-ich-schlechter-als-frueher-wie-wir-die-eigene-hoerleistung-einschaetzen-2424120) wurde via Mynewsdesk versendet. Weitere Informationen finden Sie im Fördergemeinschaft Gutes Hören (http://www.mynewsdesk.com/)
Shortlink zu dieser Pressemitteilung:
http://shortpr.com/9j4u49
Permanentlink zu dieser Pressemitteilung:
http://www.themenportal.de/sozialpolitik/hoere-ich-schlechter-als-frueher-wie-wir-die-eigene-hoerleistung-einschaetzen-42011
hörakustiker hörsysteme hörtest schwerhörigkeit fördergemeinschaft gutes hören hörgeräteakustiker fgh hörgerät lebensqualität hörgeräte hören ohren vorsorge umfrage
http://www.themenportal.de/sozialpolitik/hoere-ich-schlechter-als-frueher-wie-wir-die-eigene-hoerleistung-einschaetzen-42011
Fördergemeinschaft Gutes Hören
Königstraße 5 30175 Hannover
Pressekontakt
http://shortpr.com/9j4u49
Fördergemeinschaft Gutes Hören
Königstraße 5 30175 Hannover
Diese Pressemitteilung wurde über PR-Gateway veröffentlicht.
Für den Inhalt der Pressemeldung/News ist allein der Verfasser verantwortlich. Newsfenster.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Weitere Artikel von Karsten Mohr
24.09.2020 | Karsten Mohr
?Woche des Hörens 2020 vom 21. bis 26. September Aktives Hören hält das Gehirn fit
?Woche des Hörens 2020 vom 21. bis 26. September Aktives Hören hält das Gehirn fit
21.09.2020 | Karsten Mohr
Woche des Hörens 2020 vom 21. bis 26. Sept. Wer gut hört, bleibt mittendrin.
Woche des Hörens 2020 vom 21. bis 26. Sept. Wer gut hört, bleibt mittendrin.
13.08.2020 | Karsten Mohr
?Gutes Hören ist Voraussetzung für Konzentration und Lernerfolg im Schulunterricht
?Gutes Hören ist Voraussetzung für Konzentration und Lernerfolg im Schulunterricht
23.06.2020 | Karsten Mohr
?Auch im Urlaub das gute Hören nicht vergessen - Hörtipps für die Ferien vom Hörakustiker
?Auch im Urlaub das gute Hören nicht vergessen - Hörtipps für die Ferien vom Hörakustiker
05.06.2020 | Karsten Mohr
Eine Ursache, viele Wirkungen wenn Hören zur Anstrengung wird
Eine Ursache, viele Wirkungen wenn Hören zur Anstrengung wird
Weitere Artikel in dieser Kategorie
17.01.2025 | Sticker-Depot by Typographus GmbH
Sticker Depot greift den Trend auf: Elon-Musk-Zitat-Aufkleber jetzt im Sortiment!
Sticker Depot greift den Trend auf: Elon-Musk-Zitat-Aufkleber jetzt im Sortiment!
15.01.2025 | Alternative für Deutschland - Kreisverband Dillingen / Donau
Massive Behinderungen durch linksextreme Blockaden
Massive Behinderungen durch linksextreme Blockaden
15.01.2025 | BERLINER BÖRSEN ZEITUNG
Riesa: Brandenburger AfD-Fraktionschef Berndt Opfer einer kriminellen Attacke
Riesa: Brandenburger AfD-Fraktionschef Berndt Opfer einer kriminellen Attacke
14.01.2025 | Lohnsteuerhilfe Bayern e. V.
Steuerentlastungen 2025 für Familien und Arbeitnehmer
Steuerentlastungen 2025 für Familien und Arbeitnehmer
13.01.2025 | Politik für die Katz'
Song für weniger Streunerleid: "Ein Mi-Auh für meine Rechte"
Song für weniger Streunerleid: "Ein Mi-Auh für meine Rechte"