?Schlechter hören und nun? die Fördergemeinschaft Gutes Hören hat nachgefragt
27.11.2018
Politik, Recht & Gesellschaft
(Mynewsdesk) FGH, 2018 – Was machen Menschen, die nach eigener Einschätzung schlechter hören als früher? Dieser Frage ist die Fördergemeinschaft Gutes Hören nachgegangen und hat dazu 699 Personen aller Altersstufen befragt*. Die größte Gruppe bildeten dabei mit 51% diejenigen, die nichts tun und erstmal abwarten. 45% unternehmen dagegen etwas, indem sie einen Hörtest gemacht haben (24%), einen Hörtest machen wollen (10%), bereits Hörgeräte nutzen (10%) oder die Anschaffung von Hörsystemen planen (1%).
Der unterschiedliche Umgang mit Hörminderungen, die schon so weit fortgeschrittenen sind, dass sie den betreffenden Personen auffallen und bewusst sind, kann mehrere Gründe haben: „Ein wesentlicher Aspekt ist die Ausprägung eines Hörverlusts und die daraus folgenden Einschränkungen im akustischen Alltag“, sagt Burkhard Stropahl von der Fördergemeinschaft Gutes Hören. Je nachdem wie häufig und wie stark die nachlassende Hörleistung die Betroffenen beeinträchtigt, warten sie ab oder werden aktiv. „Vielfach übersehen wird dabei allerdings der Gewöhnungseffekt“, so der Experte weiter. „Die meisten Menschen glauben immer noch besser zu hören, als es ein Hörtest belegen würde, weil sie mit der Zeit schlichtweg vergessen haben, wie sich gutes Hören anhört.“
Damit erklärt sich auch der große Anteil der Umfrageteilnehmer, die einfach abwarten. Ihre Hörleistung hat ganz allmählich nachgelassen, so dass es subjektiv kaum bemerkt wurde. Woran liegt das? Hören ist ein überaus komplexer Vorgang, bei dem zunächst Schallwellen in Nervensignale umgewandelt und dann im Hörzentrum des Gehirns ausgewertet werden.
Eine wichtige Rolle spielen dabei die Haarsinneszellen im Innenohr. Sie wandeln die mechanischen Schallwellen in Nervenaktivitäten um. Da die Sinneshärchen dabei ständig in Bewegung sind, können sie mit der Zeit verschleißen und verkümmern. Dadurch gelangen weniger Reize zu den Hörnerven und entsprechend weniger Informationen kommen im Gehirn an. Eine gewisse Zeit lang können diese Defizite kompensiert werden, da das Hörzentrum aufgrund von Erfahrungen auch bruchstückhafte Informationen noch korrekt zuordnen kann. Wenn aber irgendwann das Mindestmaß an akustischen Signalen unterschritten wird, funktioniert auch die Kompensation nicht mehr und die Auswertung und Weiterverarbeitung nimmt ab.
Dieser Prozess geschieht allerdings so langsam, dass man mit der Zeit sein eigenes Hören nicht mehr zuverlässig beurteilen kann. Viele Menschen glauben deshalb, immer noch gut oder ausreichend gut zu hören, obwohl sie schon mittlere bis schwere Defizite bei der auditiven Wahrnehmung haben. So kommt es zu Fehleinschätzungen der eigenen Hörleistung, weil in der Zwischenzeit der Vergleichsmaßstab verloren gegangen ist. Klarheit schafft dann nur noch der Hörtest bei einem Hörakustiker.
Diese kostenlosen Überprüfungen der Ohren werden als regelmäßige Vorsorgemaßnahme von den Experten aus der Hörakustik dringend empfohlen. Hörtests sind schnell gemacht und jeder Interessent erhält individuelle Antworten auf seine Fragen dazu. Wird eine Hörminderung frühzeitig festgestellt, kann diese in der Regel effektiv und unauffällig ausgeglichen werden. Eine rechtzeitige Versorgung mit Hörsystemen verhindert die Gewöhnung an das schlechte Hören mit allen nachteiligen Folgen. Daher ist es für die funktionierende Kommunikation und die sichere Orientierung wichtig, auch schon kleinen Veränderungen der Hörleistung nachzugehen und diese fachmännisch abklären zu lassen.
Die Fördergemeinschaft Gutes Hören steht für systematische Hörprävention und Aufklärungsarbeit. Als Hörexperten vor Ort stehen allen Interessierten die rund 1.500 FGH Partnerakustiker zur Verfügung. Bei ihnen wird das gesamte Leistungsspektrum vom kostenlosen Hörtest über Auswahl, Anpassung und Programmierung geeigneter Hörgeräte bis hin zur mehrjährigen Nachbetreuung angeboten. Die FGH Partner sind zu erkennen am Ohrbogen mit dem Punkt. Einen Fachbetrieb in der Nähe findet man unter http://www.fgh-info.de (http://www.fgh-info.de)
*) Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2014 Personen zwischen dem 05.07.2017 und 07.07.2017 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Verwendung und Nachdruck des Textes honorarfrei mit Quellennachweis: "FGH"
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