Warum die westliche Welt den Kampf ums Dasein zu verlieren droht und wie wir ihn doch noch siegreich gestalten können
20.12.2018
Politik, Recht & Gesellschaft
Die Welt steht vor einer Zeitenwende und wird in den nächsten 20 Jahren eine komplette Verschiebung der globalen Machtverhältnisse zu Lasten des Westens erleben, falls nicht in kürzester Zeit eine umfassende Reaktion auf diesen Wandel erfolgt.
Zweifellos ein gewagter Beginn und doch einer der sich begründen lässt, denn dieser Zeitenwandel lässt sich auf fünf Entwicklungen zurückführen:
1.) Den Umgang mit dem technologischen Fortschritt (z.B. Digitalisierung, Biotechnologie, Optimierung des Menschen)
Die Welt steht vor dem Eintritt in ein neues technologisches Zeitalter. Die Veränderungen werden ebenso umfassend sein, dass sie nur mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert verglichen werden kann.
Während aber Digitalisierung und erneuerbare Energien bereits in aller Munde sind, wird über andere Felder wie z.B. biotechnologische Fortschritte, wie Implantate zur Leistungssteigerung, neue medizinische bzw. gentechnische Möglichkeiten oder KI in der Regel nur begrenzt und dann zumeist im negativen Kontext berichtet.
Die ganz große Auseinandersetzung fehlt ebenso wie oft auch die Voraussetzungen, um die neuen Möglichkeiten auch gewinnbringend für die Menschen in den Alltag einzusetzen. Ist die westliche Gesellschaft wirklich umfassend auf das neue Zeitalter vorbereitet? Wurde das Umfeld dafür geschaffen? Gibt es die entsprechende Infrastruktur.
Das darf bestritten werden und diese Nachlässigkeiten erlaubt sich nicht jeder Mitbewerber. Ein Versäumnis, das teuer bezahlt werden könnte, denn es führt am Ende zu einem beinahe unheilbaren Rückstand. Eine bessere Zukunft wird verspielt.
2.) Den Aufstieg neuer Konkurrenten auf den Weltmärkten (z.B. asiatische Staaten)
Untrennbar mit dem technologischen Fortschritt hängt das Aufsteigen und der Fall globaler Mächte zusammen. Die letzten Jahrzehnte haben zu einem beispielslosen Aufstieg Chinas geführt und auch andere asiatische Staaten wie beispielsweise Singapur zeigen eine Entwicklung, die bei manchem Europäer, der seinen technischen Standard bislang als Nabel der Welt betrachtet, nur noch Staunen auslösen kann.
Es bedarf einer extremen Naivität nicht zu erahnen, dass diese Konstellation unweigerlich in extremen Auseinandersetzungen münden wird. Es geht aber nicht nur um Marktanteile, um Wettbewerb und damit um den Wohlstand der westlichen Welt, sondern auch darum, welche Systeme sich künftig durchsetzen werden: Die der Freiheit oder die der Autorität.
Wie wollen wir diesem Kampf ums Dasein begegnen, der doch so viel mehr ist, als die Frage nach einem besseren Mobiltelefon mit noch besseren Funktionen? Gerade Deutschland lebt vom Export und seinen guten Produkten. Wie lange noch?
Die Macht auf dem Planeten wird neu verteilt und erneut steht die alles auf dem Spiel: Es geht um nichts weniger als die nackte Existenz.
3.) Der Schwäche der westlichen Welt (z.B. durch Instabilität, schwindendes Vertrauen in bestehende Ordnungen, Verlust von Wettbewerbsfähigkeit oder den politischen Aufstieg Chinas)
Parallel zum Aufstieg neuer Mächte taumelt der Westen von Krise zu Krise. Die Vorboten des kommenden Kampfes ums Dasein hinterlassen bereits erste Spuren. Die Gesellschaften zersplittern. Die politischen Systeme werden instabiler oder ganz neue Spieler treten auf das Feld. Das Vertrauen in die alten Eliten geht verloren oder ist es bereits. Teilweise nicht zu Unrecht, denn waren sie es nicht welche die heutige Situation ignoriert oder gar herbeigeführt haben? Wie können sie nun die Lösungen sein?
Ein deutsches Phänomen? Nein, mindestens ein westliches!
Das Zeitalter des individuellen Kollektivismus ist vorbei. Es erfolgt ein Übertritt in den kollektiven Individualismus, der von einem bitteren Milieukampf begleitet werden wird.
Die Infrastruktur ist teilweise marode und es wäre schön, das nur am Internetempfang festmachen zu können, doch dies ist nur einer, wenn auch stellvertretender, von vielen Aspekten eines ganzen Meeres an Problemen, die niemals angegangen und immer nur in die Zukunft verschoben wurden.
Ist der Westen überhaupt wettbewerbsfähig genug, um dem kommenden Sturm zu begegnen? Sind es einzelne Länder? Vielleicht. Sind es alle? Nein, sicher nicht. Ist es Deutschland? Es bleibt fraglich, ob das Land seine Rolle behalten wird.
4.) Die Veränderung der Umweltbedingungen (z.B. durch Klimawandel, Ressourcenausbeutung oder Umweltzerstörung)
Neben den globalen Verschiebungen der Machtverhältnisse, erfährt auch der Planet Umwälzungen, die sich auf das menschliche Zusammenleben in einem unbekannten Ausmaß auswirken wird. Dabei ist es müßig, darüber zu streiten, welchen Anteil der Mensch daran hat, denn die Dinge geschehen. Sie geschehen und sie wirken. Das macht Schuldzuschreibungen völlig irrelevant, denn schon der Egoismus allein und der natürliche Selbsterhaltungstrieb zwingen bei den großen Themen der Zeit zur Auseinandersetzung und dem Streben nach Lösungen.
5.) Durch Überbevölkerung und fehlende Perspektiven (z.B. durch die demographische Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent)
Migration wurde ein großes Themenfeld und sie wird sich in den nächsten Jahrzehnten immer weiter intensivieren. Betrachtet man alleine die Prognosen, die von einer Verdoppelung der Bevölkerung Afrikas bis 2050 sprechen und berücksichtigt die sich verschiebenden Machtverhältnisse und Umwelteinflüsse, bleibt am Ende nur die Erkenntnis, dass die großen Völkerwanderungen erst an ihrem Anfang stehen.
Ein Entgegenwirken, das bislang lediglich aus der platten Floskel "Fluchtursachen bekämpfen" besteht, wird am Kommenden nichts ändern. Sie dient lediglich zur Beruhigung und der Vertagung dringend benötigter Taten in eine unbekannte Zukunft, die sich dadurch kennzeichnen wird, dass ihr das Etikett "zu spät" anhaften wird.
Das sind die fünf zentralen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft. Weil sie sich gegenseitig bedingen und beeinflussen, macht es Sinn, sie unter dem Begriff "Zeitenwandel" zusammenzufassen.
Auf diesen Zeitenwandel ist die westliche Welt nicht vorbereitet oder versucht ihm mit Methoden, Ideen und Maßnahmen der Vergangenheit zu begegnen, die längst ihre Wirkungsmacht verloren haben. Ein Denken in alten, längst obsoleten Mustern und ein sinnloses Unterfangen, denn die gescheiterte Vergangenheit vermag es nicht diesem gewaltigen Sturm zu trotzen, sondern es bedarf neuer Ideen und unbefangener Köpfe, um nicht von der Flut fortgeschwemmt zu werden, sondern vielleicht sogar auf ihren Wellen zu reiten.
Diesen Versuch unternimmt auch die Erich von Werner Gesellschaft, ein Thinktank, er sich bemüht, neue Gestaltungsmöglichkeiten und Lösungen für globale Probleme zu entwickeln, um damit zumindest Impulse zu geben. Einer dieser Impulse ist das Modell der Alternativen Hegemonie (AH-Modell. Das Modell der Alternativen Hegemonie (AH-Modell), eine Evolution des bisherigen internationalen Politik-und-Wirtschafts-Systems. Es entwickelt dieses weiter, behält bestehende Strukturen bei und leitet negativ wirkende Dynamiken um.
Das AH-Modell erzieht Staaten, als auch Unternehmen zu einem werthaltigen Verhalten. Es belohnt dieses Verhalten und bestraft negative Abweichungen. Durch diese Anreize ist positives Verhalten profitabel und nachhaltig.
Dabei macht sich das AH-Modell die gleichen Kräfte zu nutzen, die in einem kapitalistischen System herrschen, leitet sie aber in eine neue Richtung: Aus der unsichtbaren Hand des Markts, wird die unsichtbare Hand der Erziehung.
Mehr hierzu auf der offiziellen Seite der Erich von Werner Gesellschaft:
http://www.understandandchange.com.
Das AH-Modell beweist, dass es neue und frische Impulse geben kann und es nicht die obsoleten Lösungen aus dem 19. Jahrhundert sind, die mit Gewalt an die Probleme des 21. Jahrhunderts angepasst werden müssen und dann doch niemals passen werden. Für eine erfolgreiche Umsetzung bedarf es aber vieler Stimmen, die jetzt erklingen sollten, um selbst noch die Initiative übernehmen zu können.
Das Modell der Alternativen Hegemonie ist kein Gedankenexperiment, sondern Notwendigkeit, um den Herausforderungen zu begegnen und der Sturmflut des Zeitenwandels zu begegnen, welche die bisherige Weltordnung hinwegschwemmen wird.
Jeder Tag es Wartens macht die Lage komplizierter, daher ist es jetzt an der Zeit die Initiative zu ergreifen. Es geht um den Funken, der das Feuer entfachen soll. Um die Inspiration, denn eines steht in jedem Fall bereits heute fest:
Dass sich eine Ära der Ignoranz, des Aussitzens und Beschönigen sich ihrem Ende zuneigt. Der Zeitenwandel wirkt bereits und steht wartend vor der Tür. Es liegt an uns, ob wir auf diesen Gast vorbereiten sind. Kommen wird er in jedem Fall und er wird bleiben.
Eine Möglichkeit hierfür wäre das Modell der Alternativen Hegemonie.
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