Ein Jahr Corona - Was sagen die Deutschen?
31.03.2021
Politik, Recht & Gesellschaft
Das ergab eine aktuelle repräsentative Umfrage des Instituts für Generationenforschung. Die schlechten Kritiken des momentanen Krisenmanagements sind dabei unabhängig von Alter, Bildungsstand oder Bundesland.
Studienleiter Rüdiger Maas: "Eine große Mehrheit spricht der momentanen Regierung eine grundlegende Kompetenz im coronabedingten Krisenmanagement ab."
Nur 17% der Befragten kennen alle Corona-Regeln, die momentan für sie gelten. Dabei schnitten die Befragten aus Hamburg und Berlin noch am besten ab. Hier kannte der Durchschnitt zumindest 83% der für sie geltenden Corona-Regeln. Baden-Württemberg war Schlusslicht mit 64%.
"Insgesamt wünschen sich die Bürger mehr Transparenz mit nachvollziehbaren Regeln, die lieber schwarz-weiß als grau sein sollten", so Studienleiter und Generationenforscher Rüdiger Maas.
Die momentane Impfstrategie spaltet die Nation - Immer mehr Menschen wollen Vorteile für Geimpfte.
Die Anzahl derer, die für Covid 19-Geimpfte wieder Normalität fordern, wuchs in den letzten Wochen stark an. So fordern etwa 26% Lockerungen für Menschen mit einer Corona-Impfung. Beim Thema Reisen sind es fast 39%, die Lockerungen für Geimpfte fordern. 23% würden es sogar begrüßen, dass Ladenbesitzer künftig Nicht-Geimpften den Zutritt verweigern können!
"Wir forcieren hierbei einen Impf-Klassismus, der zukünftig weitere Debatten anheizen wird", so Zukunftsforscher Hartwin Maas.
Verschwörungsgläubige machen sich das Leben selber schwer...
Die repräsentative Umfrage des Instituts für Generationenforschung hat ebenfalls herausgefunden, dass wieder mehr Menschen an Verschwörungsmythen glauben; je älter desto eher.
Die psychische Belastung ist bei Menschen, die hinter der Corona-Pandemie einen versteckten Plan vermuten, um etwa 25% höher, als bei all jenen, die die keinen versteckten Plan sehen. Nicht-Verschwörungsgläubige haben zudem eine größere Ausdauer, was die Belastung und Dauer des Lockdowns angeht. So halten sie im Schnitt einen Lockdown noch 5,2 Monate maximal aus, während Verschwörungsgläubige nur 1,6 Monate angaben.
Selbsterlernte Hilflosigkeit
Auf die Frage, was nun in einem Jahr Lockdown gelernt wurde, antworteten nur 2% der Verschwörungsgläubigen, dass sie tatsächlich etwas Neues gelernt hätten. Bei den Nicht-Verschwörungsgläubigen gaben 67% der Befragten an, etwas Neues für sich während oder aus der Pandemie gelernt zu haben. Sie haben sich dadurch viel selbstbestimmter und autarker verhalten als die Verschwörungsgläubigen. Auch waren sie infolge flexibler und konnten sich dadurch rascher den äußeren Umweltfaktoren anpassen, um somit aktiver gegenzusteuern und ließen sich infolge weniger von äußeren Einflüssen lenken. Verschwörungsgläubige hingegen haben nahezu jeden Einfluss auf ihre Person und Situation external attribuiert und sind dadurch im Kern weniger selbstbestimmt, so Studienleiter und Psychologe Rüdiger Maas.
Weitere Ergebnisse der aktuellen Studifinden Sie unter:
Ein Jahr Corona-Pandemie! Was sagen die Deutschen?
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