Hauptstadtforum Digitalwirtschaft des BITMi
11.06.2025 / ID: 429200
Politik, Recht & Gesellschaft

Digitale Souveränität durch ein Digitales Wirtschaftswunder
Kernthema des Abends war die Digitale Souveränität und mit welchen Schritten die neue Bundesregierung nun systematisch technologische Abhängigkeiten reduzieren kann. Die Notwendigkeit ist klar: "Wir würden uns wünschen, dass die aktuelle US-Regierung berechenbarer wäre. Das zeigt uns, dass wir beim Thema Digitale Souveränität etwas machen müssen", sagte Jarzombek im Dialog mit BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün. "Wichtig ist dabei, dass man eine Wahl hat, was aktuell oft nicht der Fall ist wegen der Lock-In Effekte und der Dominanz der großen Plattformen. Wir werden nicht autark werden und jede Lösung selber bauen können, aber wichtig ist, dass wir zumindest bei zentralen Prozessen eine Alternative haben. Wichtig ist auch, dass wir ein paar Bargaining Chips haben, also Bereiche, in denen andere auch von uns abhängig sind", erklärte Jarzombek weiter. Das eindeutige Potenzial hierfür sieht Grün im IT-Mittelstand: "Wir können aus dem IT-Mittelstand heraus ein digitales Wirtschaftswunder möglich machen, angelehnt an das Wirtschaftswunder der fünfziger und sechziger Jahre", so Grün, "Damals haben mittelständische Unternehmen mit exzellenten Nischenlösungen Weltmarktführerschaft erlangt. Das ist nun auch wieder möglich - mit spezialisierten digitalen Lösungen "made in Germany"".
Exemplarisch für das Kredo "Digitale Souveränität made in Germany" standen Lars Moll, CEO und Co-Founder von NENNA.AI, spezialisiert auf Datensicherheit bei der KI-Nutzung, und Marcus Jeschke, Geschäftsführer der CapeVision GmbH, spezialisiert auf elektronische Rechnungsstellung, auf der Bühne. "Datensouveränität ernst zu nehmen, bedeutet auf europäische KI zurückzugreifen", betonte Moll die Rolle von Alternativprodukten aus der heimischen Digitalwirtschaft. Dies gilt insbesondere für öffentliche Auftraggeber, eine der von Jarzombek erwähnten zentralen Stellen, an der dringend digitale Abhängigkeiten reduziert werden müssen. "Öffentliche Auftraggeber brauchen den Mut, auf kleine und mittlere Unternehmen aus Deutschland zu setzen", so Jeschke.
Auf die gesamte Breite der deutschen Digitalwirtschaft setzen
Für das Ziel der Digitalen Souveränität stehen also Wirtschaft und Politik in den Startlöchern. Nun heißt es, die deutsche Digitalwirtschaft in ihrer ganzen Breite zu mobilisieren. "Aus unserer Sicht ist die Gleichsetzung von Digitaler Souveränität mit Open Source, wie sie wiederholt - ins Besondere im Zusammenhang mit öffentlichen Vergaben - getroffen wird, hinderlich für einen schnellen Abbau digitaler Abhängigkeiten. Denn damit bleibt ein Großteil unserer Digitalwirtschaft ungenutzt. Wir als Verband vertreten die Meinung, dass wir für dieses große Unterfangen auf unsere gesamte Digitalwirtschaft, unabhängig vom Lizensierungsmodell, setzen müssen", sagte Grün. Und auch Jarzombek äußerte sich kritisch: "Wenn wir Souveränität wollen, müssen wir bei Vergaben gucken, ob so ein Paradigma, Open Source bevorzugen zu wollen, umsetzbar ist. Denn wir wollen ja auch die Weiterentwicklung von Lösungen ermöglichen, an denen die Unternehmen Geld verdienen und mit denen sie einen größeren Markt erreichen können."
Rückenwind für IT-KMU: Bürokratie und Regulierungen abbauen
Neben dem Potenzial des IT-Mittelstands sind allerdings auch die Hürden für ihren Erfolg nicht zu übersehen - allen voran die Belastung durch Regulierungen und Bürokratie, wie auch das auf dem Hauptstadtforum Digitalwirtschaft präsentierte digitalpolitische Stimmungsbild aus dem IT-Mittelstand auf drastische Weise zeigt. Der Auftrag für die neue Bundesregierung ist klar und, wie Jarzombek signalisiert, auch von ihr angenommen worden: die deutsche Digitalwirtschaft braucht jetzt Rückenwind aus der Politik - zuallererst den Abbau von Bürokratie und Regulierungen. Der BITMi hält die neue Bundesregierung an, diesem Auftrag zu folgen, den IT-Mittelstand zu mobilisieren und damit ein Digitales Wirtschaftswunder zu schaffen. Denn in den Worten von Urs Meier, ehemaliger FIFA-Schiedsrichter und Keynote-Speaker des Abends: "Visionen ohne Taten sind Träume, Taten ohne Visionen sind verlorene Zeit, aber Visionen und Taten zusammen können die Welt verändern."
(Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.)
Firmenkontakt:
Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
Pascalstraße 6
52076 Aachen
Deutschland
0241 1890558
https://www.bitmi.de
Pressekontakt:
Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
Lisa Ehrentraut
Aachen
Pascalstraße 6
0241 1890558
Diese Pressemitteilung wurde über PR-Gateway veröffentlicht.
Für den Inhalt der Pressemeldung/News ist allein der Verfasser verantwortlich. Newsfenster.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Weitere Artikel von Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
14.04.2025 | Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
EU-Projekt STREAMING gestartet
EU-Projekt STREAMING gestartet
10.04.2025 | Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
BITMi begrüßt Digitalministerium und fordert echten Reformwillen
BITMi begrüßt Digitalministerium und fordert echten Reformwillen
14.03.2025 | Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
IT-Mittelstand zu den Koalitionsverhandlungen: Priorität für Digitale Souveränität
IT-Mittelstand zu den Koalitionsverhandlungen: Priorität für Digitale Souveränität
24.02.2025 | Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
IT-Mittelstand zur Bundestagswahl: Jetzt Weichen für ein Digitales Wirtschaftswunder stellen
IT-Mittelstand zur Bundestagswahl: Jetzt Weichen für ein Digitales Wirtschaftswunder stellen
18.02.2025 | Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
IT-Mittelstand nennt Voraussetzungen für digitales Wirtschaftswunder in Positionspapier zur Bundestagswahl
IT-Mittelstand nennt Voraussetzungen für digitales Wirtschaftswunder in Positionspapier zur Bundestagswahl
Weitere Artikel in dieser Kategorie
12.06.2025 | Caroline Dostal - Rednerin
Die Zukunft der Politik - wie kann diese aussehen?
Die Zukunft der Politik - wie kann diese aussehen?
12.06.2025 | Saturdays for Children
UKRAINE-TAGE MÜNSTER: Vortrag von Holocaust-Überlebendem Borys Zabarko
UKRAINE-TAGE MÜNSTER: Vortrag von Holocaust-Überlebendem Borys Zabarko
12.06.2025 | SCHÄFER Werke GmbH & Co. KG
Kann Alessio wieder sehen?
Kann Alessio wieder sehen?
12.06.2025 | massel Verlag
Vereinnahmte Wissenschaft - Die Corona-Protokolle des Robert-Koch-Instituts / Neuerscheinung im massel Verlag
Vereinnahmte Wissenschaft - Die Corona-Protokolle des Robert-Koch-Instituts / Neuerscheinung im massel Verlag
11.06.2025 | Saturdays for Children
Wegen Mobbings? Europa in Schock u. Trauer: 11 Tote durch österreichischen Ex-Schüler an Grazer Gymnasium
Wegen Mobbings? Europa in Schock u. Trauer: 11 Tote durch österreichischen Ex-Schüler an Grazer Gymnasium
