PERSPEKTIVE Projektmeeting in Reykjavik Island
23.06.2025 / ID: 429578
Politik, Recht & Gesellschaft

Vom 2. bis 4. Juni 2025 trafen sich Projektpartner:innen aus Griechenland, Island, Italien, Rumänien, der Türkei und Deutschland, um neue Ansätze für die Resozialisierung und gesellschaftliche Wiedereingliederung ehemaliger Inhaftierter zu entwickeln. Gastgeber war der isländische Projektpartner Höfoi Horizon.
Einblicke ins isländische Strafvollzugssystem
Das Treffen begann mit einem spannenden Einstieg: einer Führung durch das Gefängnis Holmsheidi durch Gefängnisdirektor Halldor Valur Pálsson und seine Mitarbeiter:innen. Hier wurden den Projektparter:innen vor allem Unterschiede zwischen den Strafvollzugsystem auf dem europäischen Festland sowie einer Insel mit einer geringen Bevölkerung aufgezeigt. Ein Justizvollzugsbeamter berichtete beispielsweise, dass in einem Land in dem fast jeder jeden kennt, ein respektvoller Umgang, auch mit Menschen in Haft, gelebte Praxis ist. Ein besonderer Moment war der Erfahrungsbericht von Guomundur Ingi Thoroddson, einem ehemaligen Inhaftierten und Gründer der NGO Afstada, der seit 20 Jahren Menschen in Haft begleitet und unterstützt. Er berichtete dem Projektkonsortium anhand seiner Lebensgeschichte eindrücklich welche Schritte und Ressourcen wichtig sind, um im Leben die gleichen Fehler kein zweites Mal zu machen.
Kunst, Atemarbeit und Schwitzhütten als Resozialisierungsinstrumente
Ein Highlight war die Vorstellung des bekanntesten isländischen Künstlers Tolli Morthens, der seine therapeutische Arbeit mit Inhaftierten präsentierte. Inhaftierte und ehemals Inhaftierte berichteten eindrucksvoll, wie ihnen künstlerischer Ausdruck, Atemtechniken und Schwitzhütten-Zeremonien dabei geholfen haben, persönliche Entwicklungen anzustoßen - noch während ihrer Haftzeit. Diese Rituale, von den Beteiligten als "lebensverändernd" beschrieben, wurden auch nach der Haft fortgeführt und fanden überregional mediale Beachtung, unter anderem in der größten isländischen Tageszeitung mbl.is.
Europäische Zusammenarbeit für nachhaltige Resozialisierung
Neben den persönlichen Erfahrungen stand auch die inhaltliche Weiterentwicklung der Projektprodukte im Fokus: Das PERSPEKTIVE-Handbuch für erlebnispädagogische Arbeit im Strafvollzug sowie das PERSPEKTIVE-Magazin, das Einblicke hinter die Kulissen europäischer Haftsysteme gibt, wurden in den Arbeitsgruppen diskutiert. Auch Strategien zur Verbreitung und nachhaltigen Nutzung der Projektergebnisse wurden besprochen und reflektiert.
Kultur und Nachhaltigkeit - Island erleben im Projektkontext
Das Rahmenprogramm stand ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit und kulturellem Austausch: Besuche bei der Hellisheidi Geothermal power plant, am Gullfoss-Wasserfall, im Geysir-Gebiet, auf der Tomatenfarm Frioheimar und im Nationalpark Thingvellir rundeten das Treffen ab.
Das Projekt PERSPEKTIVE - Für einen europäischen Blick auf Resozialisierung
PERSPEKTIVE verfolgt das Ziel, innovative, erlebnispädagogisch fundierte Konzepte für die Resozialisierung im Strafvollzug zu entwickeln - in enger Zusammenarbeit mit Justizvollzugsanstalten, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Bildungsakteur:innen und der Wirtschaft. Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass Inhaftierte das Potenzial für einen Neuanfang haben - wenn man ihnen die richtigen Werkzeuge und Chancen bietet.
Jede engagierte Institution kann Teil des PERSPEKTIVE-Netzwerks werden
Interessierte Organisationen, Fachkräfte und Institutionen sind herzlich eingeladen, sich dem PERSPEKTIVE-Netzwerk anzuschließen und an einem europaweiten Austausch über nachhaltige Resozialisierung mitzuwirken.
Weitere Informationen und alle Projektergebnisse finden Sie auf:
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https://perspektive-project.eu
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