Das dubiose Geschäft mit "Warnlisten"
24.01.2011
Politik, Recht & Gesellschaft
Im Internet treibt der Konsumentenschutz teilweise exotische Blüten: Das Geschäft mit angeblichen verbraucherfreundlichen Warnlisten blüht. Die um Aufklärung bemühte Plattform http://www.sage-die-wahrheit.de wies darauf hin, dass sich hinter den "Warnlisten" oft nur ein schon durch einen Gerichtsentscheid untersagtes abgewandeltes Geschäftsmodell verberge. Ein typisches Beispiel sei die Internet-Seite http://www.charitywatch.de , die nach eigenen Angaben "mehr Transparenz" im Spendenbereich schaffen will. Betrieben wird die Seite von Stefan Loipfinger, der zuvor schon sein Geld mit der gleichen Methode als Experte im Bereich der Finanzprodukte (Fondstelegramm) verdient hatte.
Die "Warn- und Transparenzlisten" wie charitywatch haben inzwischen eine große Machtposition. Sie können Produkte etwa auf dem Finanzsektor nach oben treiben - positive Beurteilungen führen zu Kursanstiegen - oder im negativen Fall Produkte oder Unternehmen schwer schädigen. Wie neutral und transparent derartige Bewertungen bei Branchendiensten sind, oder ob damit gezielt manipuliert wird, kann der Verbraucher überwiegend nicht erkennen. Dass ein hohes Missbrauchspotential an den Tag gelegt wird, zeigen auch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München, die seit mehr als zwei Jahren wegen des Verdachts der Börsenmanipulation im großen Stil gegen eine Clique von Analysten, Anlegerschutzdiensten und Wirtschaftsjournalisten vorgeht.
Unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes tummelt sich ein nebulöses Netzwerk, neuerdings auch im Spendensektor. Nach den Recherchen von http://www.sage-die-wahrheit.de wird fehlende Sachkenntnis der angeblichen Experten oft durch gegenseitige Empfehlung wettgemacht. Ein Beispiel aus der Praxis: Herr Loipfinger, Betreiber von charitywatch, kaufte sich mit 30.000 Euro bei der "Pressewoche" ein. Schon kurze Zeit später erschien dort der erste Jubel-Artikel über charitywatch unter dem Titel "Gutmenschen unter Kontrolle".
Die "Urteile" der Plattformen, deren Beurteilungskriterien unbekannt sind und die selbst Vorgaben der Finanzämter oder andere neutralen Stellen nicht berücksichtigen, können gerade im Bereich der gemeinnützigen Organisationen schweren Imageschaden verursachen. Wie im Sektor der Finanzdienstler scheint das Ziel der angeblichen "Spenden-Experten" zu sein, mit ihrem Wirtschaftmodell Geld zu verdienen. Zum einen durch den Verkauf von Abonnements. "Einige Unternehmen und Stiftungen möchten oder müssen regelmäßig Geld spenden. Sie treten an mich heran, dass ich sie dabei berate", sagte etwa Stefan Loipfinger zu seinem Geschäftsziel mit charitywatch. Im Bereich der Finanzdienste bot beispielsweise der inzwischen verstorbene "Experte" Heinz Gerlach, für 12.500 Euro "Voruntersuchungen" zu Prospekten von Finanzprodukten an.
Die Vorgehensweise ist dabei in allen Bereichen gleich: Es wird um umfangreiches Zahlenmaterial der Unternehmen oder Organisationen gebeten, wer nicht antwortet, wird negativ beurteilt und wer antwortet wird nach unbekannten Kriterien "bewertet" und an den Pranger gestellt. Je mehr negative Bewertungen es gibt, umso mächtiger wird die publizierende Plattform, bis sie zu einem Machtfaktor wird, dem man entweder als "Berater" honoriert oder anderweitig fördert. Das Geschäftsmodell, die Übersendung interner Geschäftsunterlagen mit der Androhung einer Negativ-Beurteilung zu verbinden, wurde in einem Frankfurter Urteil im Bereich Finanzdienste bereits untersagt. Auf dem Spendensektor steht eine solche Gerichtsentscheidung noch aus. Weitere umfangreiche Informationen zu dem Thema sind auf der Internet-Plattform http://www.sage-die-wahrheit.de aufgeführt und belegt.
http://www.sage-die-wahrheit.de
Harry Lermer
Am alten Schulhaus 22 84166 Adlkofen
Pressekontakt
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Am alten Schulhaus 22 84166 Adlkofen
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