Europa Konsumbarometer 2015: Sportausrüstung
22.04.2015
Sport & Events
München, 22. April 2015: Sportartikel liegen weiter im Trend, auch wenn die Konsumabsichten leicht sinken. 15 Prozent der Europäer planen, 2015 in ihre Sportausrüstung zu investieren. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kaufabsichten um drei Prozentpunkte gesunken. Dies zeigt das Europa Konsumbarometer 2015 (http://www.europa-konsumbarometer.com), eine repräsentative Verbraucherbefragung im Auftrag der Commerz Finanz GmbH. "Freizeitaktivitäten sind für die Europäer besonders wichtig", erklärt Dr. Anja Wenk, Bereichsleiterin Vertriebsmanagement. "Beim Sport legen die Verbraucher großen Wert darauf, durch die richtige Ausrüstung oder funktionale Bekleidung gut ausgestattet zu sein."
Ausgabensenkung bei Sportartikeln
Die Ausgaben für Sportartikel sind gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Deutsche Konsumenten liegen mit 16 Prozent knapp über dem Durchschnitt (Europa: 15 %). Gleichzeitig kaufen die Europäer zunehmend bewusster ein. Die Mehrheit der Verbraucher (67 %) erkundigt sich nach Herkunft und Zusammensetzung von Produkten. Diese Entwicklung ist nicht nur bei Gütern des alltäglichen Bedarfs zu beobachten, sondern auch im Bereich des Sports. Dr. Susanne Wigger-Spintig, Professorin an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München, erklärt: "Die unterschiedlichen Wellnesstrends beeinflussen die Lebensstile der Konsumenten. Eine gesunde Ernährung und körperliche Fitness haben heute einen hohen Stellenwert im Alltag. Der Verbraucher hat heute mehr Möglichkeiten, sich zu informieren. Dies führt zu bewussteren Einkaufsprozessen."
Sportartikel besonders bei jungen Verbrauchern beliebt
Den Kauf einer Sportausrüstung planen vor allem junge Europäer. Besonders 18- bis 30-Jährige (26 %) und 31- bis 45-Jährige (20 %) interessieren sich für eine Anschaffung in diesem Bereich. Bei den 46- bis 60-Jährigen sinken die Konsumabsichten auf elf Prozent. Mit nur sechs Prozent bei den über 60-Jährigen rückt dieser Ausgabeposten in den Hintergrund.
Konsum in Europa: 2009-2014 - fünf Jahre der Veränderung
Europas Verbraucher konsumieren wieder stärker
2015 erholt sich der Konsum in Europa. In neun von zwölf Ländern überwiegen die Ausgabenpläne die Sparabsichten. Bei den europäischen Verbrauchern steigt die Stimmung. So beurteilen sie die allgemeine Situation ihres Landes und ihre persönliche Situation positiver als im Vorjahr. Gleichzeitig sind die Folgen der Krise für Europas Verbraucher noch deutlich spürbar. 73 Prozent sehen sich in ihrer Kaufkraft eingeschränkt. Mehr als jeder zweite Europäer empfindet seine finanzielle Situation schwieriger als vor fünf Jahren. 52 Prozent der Konsumenten geben an, weniger als vor fünf Jahren zu kaufen. Auch die Zahl an Spontankäufen nimmt deutlich ab, 56 Prozent haben ihre Impulskäufe reduziert. Die Konsumenten vergleichen die Preise stärker (83 %) und warten auf spezielle Angebote (79 %). Insgesamt nimmt der Konsum in seiner Bedeutung als sozialer Marker und Identitätsmerkmal ab. Er ist nun vielmehr ein Mittel zur Steigerung des persönlichen Wohlergehens.
Neue Konsumpraktiken
Die Mehrheit der Europäer (73 %) greift beim Kauf häufiger als vor fünf Jahren auf das Internet und mobile Technologien zurück. Der Konsument ist insgesamt reifer geworden. Fast jeder dritte Verbraucher (62 %) ist überzeugt, dass sich seine Art des Kaufens in den vergangenen fünf Jahren weiterentwickelt hat. Nicht nur der Preis entscheidet, sondern auch die Qualität der Produkte gewinnt an Relevanz. Die Verbraucher achten stärker auf Herkunft und Zusammensetzung der Ware. Gleichzeitig gewinnt der Secondhand-Markt an Bedeutung. Mehr als jeder vierte Europäer (27 %) gibt an, verstärkt auf gebrauchte Artikel zurückzugreifen. Das Leihen oder der Tausch von Geräten ist im Vergleich nicht so beliebt. Weniger als einer von zehn Verbrauchern nutzt diese Option.
Als Hauptmotiv für Online-Käufe, Gebrauchtkäufe und kollaborative Konsumpraktiken werden in erster Linie finanzielle Gründe angeführt. Jedem dritten Europäer würde ein größeres Serviceangebot im Internet (32 %) und eine persönliche Betreuung vor Ort (28 %) das Einkaufen erleichtern. Rund die Hälfte der Verbraucher wünscht sich verlängerte Öffnungszeiten an Sonntagen, abends oder früh am Morgen (49 %). Deutsche Verbraucher sind mit dem Konsumangebot weitestgehend zufrieden. Trotz der Krise assoziieren sie Konsum mit Vergnügen (89 %).
Mehr Zeit im Netz, weniger in den Geschäften
Die Studienergebnisse zeigen, dass heute mehr Zeit in Käufe investiert wird als vor fünf Jahren. Dies ist vor allem auf das Internet zurückzuführen. Jeder Zweite recherchiert noch ausgiebiger vor dem Kauf. Die im stationären Handel verbrachte Zeit nimmt dagegen weiter ab. Knapp zwei von fünf Europäern geben an, weniger Zeit in Geschäften zu verbringen (37 %). Dr. Susanne Wigger-Spintig, Professorin an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München, erklärt: "Das Stöbern in Online-Shops hat sich zu einer Art digitaler Freizeitbeschäftigung entwickelt. Hersteller und Händler vermarkten nicht mehr nur ihre Produkte, sondern auch dazugehörige Hintergrundinformationen. Mit steigendem Konsumbewusstsein gehen demzufolge auch zeitlich intensivere Such- und Bewertungsprozesse einher." Der Preis und besondere Angebote wie Schnäppchen oder Rabattverkäufe beschleunigen die Kaufentscheidung. Das Warten auf besondere Angebote und der Wunsch, die richtige Kaufentscheidung zu treffen, verlangsamen dagegen den Prozess. Obwohl sich die Verbraucher mehr Zeit für den Einkauf nehmen, möchte die Mehrheit ihre Käufe so schnell wie möglich abschließen. Dies gilt sowohl im Internet (50 %) als auch im Geschäft (61 %). Besonders beim "Click & Collect" und bei Neukäufen im Internet steht für die Konsumenten der Zeitgewinn im Vordergrund. Über 40 Prozent der Europäer nutzen diese Optionen für einen schnellen und einfachen Einkauf.
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