Corona in der Toskana - Was wird aus meinem geplanten Urlaub?
19.03.2020
Tourismus & Reisen
Was ist das Corona-Virus?
Bevor wir auf die spezifischen Folgen für die Toskana und gebuchte Urlaube eingehen, sollten wir uns mit dem Ursprung der Handlungen auseinandersetzen.
Corona oder Covid-19 ist eine grippeähnliche Erkrankung, die erstmals in China aufgetreten ist und sich von dort aus rasend schnell verbreitet hat.
Zu dessen Symptomen zählen Husten, Fieber, Halsschmerzen, Atembeschwerden und eine laufende Nase. Die Symptome sind sehr unspezifische und daher kann eine Corona-Infektion auch mit einer Influenza oder einem grippalen Infekt verwechselt werden. Klarheit gibt nur eine Testung. Dennoch sollte ein ungeplanter Kontakt in einer Arztpraxis oder mit dem Rettungsdienst unbedingt vermieden werden. Eine telefonische Terminabsprache ist der beste Weg.
Warum gibt es so viele Einschränkungen?
Dass Covid-19 sich derart rasant in der Welt ausgebreitet hat, hat die Menschen und das Gesundheitssystem überrascht. Viele Gesundheitssysteme darunter auch das Italienische geraten nun an ihre Grenzen. Für eine solche Vielzahl an Infektionen gibt es keine Kapazitäten. Daher ist es umso wichtiger die Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren. Die jetzt beschlossenen Einschränkungen sollen nicht nur das Gesundheitssystem vor einem Kollaps bewahren, sondern auch jeden einzelnen Menschen schützen. Mit landesweiten Schließungen vieler öffentlicher Orte wird die Ansammlung vieler Menschen verhindert. Das unterbindet die Ansteckungsgefahr enorm. "Social Distancing" kann die Rate der Neuinfektionen drastisch senken, während die Rate der Genesenen ansteigen kann. So kann die Durchseuchung eines Landes und damit eventuelle Todesfälle wirksam verhindert werden.
Wie ist die derzeitige Situation in der Toskana?
Die Toskana zählt genauso wie der Rest Italiens derzeit als Schutzzone. Die bisher ergriffenen Maßnahmen wie die Ausgangssperre, die vorerst bis zum 3. April angesetzt wurden, werden laut Präsident Conte verlängert auf einen noch nicht benannten Zeitraum. Das Auswärtige Amt hat aufgrund der Pandemie eine weltweite Reisewarnung ausgesprochen. Es solle von jeglichen nicht notwendigen, touristischen Reisen Abstand genommen werden.
Die Toskana selbst hat starke Einreisebeschränkungen getroffen. Die Einreise ist derzeit ausschließlich bei nachgewiesener Notwendigkeit gestattet. Um der Pandemie Herr zu werden, sind auch in Italien weitreichende Maßnahmen getroffen worden, die das öffentliche Leben stark einschränken, aber dem Schutz jedes Einzelnen dient.
Was ist dort geschlossen und was geöffnet?
Ähnlich der Situation in Deutschland sind auch in der Toskana viele Orte zum Schutz der Menschen geschlossen worden. Neben Schulen und Universitäten gehören dazu auch bei Touristen beliebte Orte wie Museen, Theater und Kinos sowie weitere Orte, an denen für gewöhnlich gerne viele Menschen zusammenkommen. Auch hier sollen nur die zum Erhalt des täglichen Lebens notwendigen Geschäfte weiterhin geöffnet haben.
Häfen, Bahnhöfe und Autobahnen sind im Moment noch in Betrieb genauso wie einige Flughäfen. Die Ein-, Aus- und Durchreise wurde jedoch strengen Limitationen unterzogen. Die Ausgangssperre gilt auch in Italien für jedermann um eine weitere Ausbreitung von Covid-19 zu vermeiden.
Was geschieht mit meinem gebuchten Urlaub?
So ärgerlich das für die meisten Menschen sein wird, wird der Urlaub nicht angetreten werden können. Zumindest nicht in den nächsten Monaten voraussichtlich.
Neben der Reisewarnung des Auswärtigen Amtes und den strengen Einreisekontrollen haben die meisten deutschen Fluglinien ihren Touristenverkehr fast vollkommen eingestellt. Die meisten Flüge sind derzeit dazu da, um festsitzende Urlauber aus ihren Urlaubszielen zurück nach Deutschland zu holen. Auch eine Einreise nach Italien mit dem Auto und später weiter mit der Fähre ist trotz geöffneter Häfen und Autobahnen aufgrund der geschlossenen Grenzen und den vorherrschenden Kontrollen zu Urlaubszwecken nicht möglich.
Bekomme ich mein Geld zurück, wenn ich die Reise nicht antreten kann?
Eine Antwort darauf lässt sich leider nicht pauschalisieren. Tatsächlich muss jeder nicht angetretene Urlaub als Einzelfall betrachten werden. Eine generalisierte Aussage zu diesem Thema ist schlichtweg falsch. Bei Stornierungen gelten selbstverständlich zunächst einmal die gültigen Stornobedingungen der Unterkunft oder des Reiseveranstalters. Ist man sich dessen nicht sicher, sollte man das Gespräch suchen.
Ist ein Flug bereits abgesagt worden, stehen die Chancen gut das Geld wiederzubekommen, doch auch hier ist eine allgemeine Aussage fehl am Platz.
Der beste Weg ist, sich mit dem Reiseveranstalter, der Airline und der Unterkunft persönlich auseinanderzusetzen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
Zum Abschluss: Muss ich mich selbst derart einschränken?
Auch wenn es verständlicherweise zu Missfallen führt, wenn man den Urlaub nicht mehr antreten kann, auf den man sich so sehr gefreut hat oder nicht mehr einfach in einer Stadt spazieren kann, hilft es doch jedem, wenn man es tut.
Man schützt nicht nur sich selbst vor einer eventuellen Ansteckung, sondern auch seine Mitmenschen und diejenigen, die man liebt. Niemand kann sicher sagen, ob die Erkrankung bei jemandem einen milden oder schweren Verlauf nimmt. Wenn man an seine Kinder und seine Eltern genauso denkt wie an den Nachbarn oder auch einfach an den schwerkranken Patienten im Krankenhaus, dann ist es möglich viele Menschen vor einer Ansteckung zu bewahren, indem man sich für einige Wochen einschränkt.
Und wenn man das offene Gespräch mit dem Reiseveranstalter sucht, gibt es vielleicht die Möglichkeiten den Urlaub bloß zu verschieben und man hat etwas, worauf man sich wieder freuen kann.
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Stefan Asal
Herr Stefan Asal
Feldstraße 16
79674 Schlechtnau
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