Akzeptanz von Wasserstoff als Kraftstoff höher als erwartet
07.06.2011
Umwelt & Energie
München, 07. Juni 2011 - Wasserstoff hat als Energieträger ein positives Image. Zu diesem Ergebnis kommt das CleanEnergy Project, eines der größten Branchennetzwerke für Erneuerbare Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit, in seiner Studie zum Thema "Wasserstoff als Kraftstoff für Verbrennungsmotoren". Für die Studie befragte das CleanEnergy Project über 1.000 erwachsene Personen mit beruflicher und/oder privater Affinität zu Energie- und Umweltthemen. Die Untersuchung überraschte mit Ergebnissen wie zum Beispiel dem hohen Bedarf der Öffentlichkeit an Informationen über Wasserstoff als Kraftstoff für Verbrennungsmotoren.
Wasserstoff gilt als Kraftstoff der Zukunft. Er kommt am effizientesten in Brennstoffzellen zum Einsatz, kann aber auch schon heute als umweltfreundlicher und schadstofffreier Kraftstoff in Ottomotoren genutzt werden. Doch wie bekannt ist diese alternative Technologie? Und wie wird sie von den Verbrauchern angenommen? Um das heraus zu finden, führte das CleanEnergy Project eine Meinungsumfrage mit über 1.000 Teilnehmern durch.
Wasserstoff hat positives Image
"Mit unserer Umfrage wollten wir etwas über die Akzeptanz von Wasserstoff als Energieträger erfahren. Von den Befragten wollten wir unter anderem wissen, ob sie die Nutzung von Wasserstoff als Kraftstoff für gefährlich, kompliziert oder einfach zu teuer halten", erklärt Ralf Hartmann, Gründer des CleanEnergy Projects. "Über die Antworten und Ergebnisse der insgesamt 14 Fragen waren wir ziemlich erstaunt. Insbesondere die relativ hohe Akzeptanz von Wasserstoff als Kraftstoff für Verbrennungsmotoren hat uns überrascht."
So gaben 78 Prozent der Teilnehmer an, der Nutzung von Wasserstoff als Energieträger positiv gegenüber zu stehen. Nur sechs Prozent konstatierten eine negative Einstellung gegenüber der Nutzung von Wasserstoff als Energieträger. 16 Prozent der Teilnehmer enthielten sich der Frage.
Von der Möglichkeit, normale Autos mit Verbrennungsmotor durch eine Umrüstung auch mit Wasserstoff betreiben zu können, wussten allerdings nur 60 Prozent der Befragten. Dafür gaben 86 Prozent der Teilnehmer an, dass sie sich durchaus vorstellen könnten, ein Auto mit Wasserstoffverbrennungsmotor zu kaufen.
Hoher Informationsbedarf in der Öffentlichkeit
Dass in der Öffentlichkeit noch ein hoher Informationsbedarf im Hinblick auf den Gebrauch von Wasserstoff als Energieträger besteht, zeigen dagegen zum Beispiel die Antworten auf die Frage nach der Einschätzung der Gefährlichkeit von Wasserstoff als Kraftstoff. Hier waren 60 Prozent der Teilnehmer der Meinung, dass die Nutzung von Wasserstoff in Fahrzeugen gefährlich ist. Nur 27 Prozent gaben an, darin keine Gefahr zu sehen. 13 Prozent hatten keine Meinung dazu.
"Von Fahrzeugen mit Wasserstofftank geht keine höhere Gefahr aus als von Benzin- oder Erdgasfahrzeugen", erklärt Thomas Korn, Vice President of Product Management and Technology der Firma Alset Global in einem Interview mit dem CleanEnergy Project, das in Anlehnung an die Studie durchgeführt wurde. "Selbst wenn der Fahrzeugtank bei einem Unfall beschädigt und undicht würde, bestünde, im Vergleich zu einem beschädigten Benzintank, in vielen Situationen sogar eine geringere Brandgefahr. Bei einem undichten Benzintank würden sich Kraftstoff und somit Benzindämpfe unter dem Fahrzeug ansammeln, der leicht flüchtige Wasserstoff würde dagegen nach oben in die Atmosphäre entweichen" so der Experte. Alset Global ist spezialisiert auf die Entwicklung nachhaltiger Mobilitätstechnologien auf Wasserstoffbasis und hat eine Motortechnologie entwickelt, die es erlaubt, Benzinmotoren verschiedenster Motorenhersteller mit Wasserstoff als Kraftstoff zu betreiben. Wasserstofffahrzeuge könnten also heute bereits kostengünstig in großer Zahl eingesetzt werden und die klimawirksamen CO2-Emissionen drastisch reduzieren.
Eine Erklärung für das Informationsdefizit über Wasserstoff als Kraftstoff hat Fachjournalist Sven Geitmann: "Es ist offensichtlich, dass die Öffentlichkeit nach wie vor verunsichert ist beim Thema Wasserstoff, weil wiederholt Ankündigungen seitens der Industrie nicht eingehalten wurden. Der Wasserstoffverbrennungsmotor wird schon seit einiger Zeit kaum noch thematisiert, stattdessen reden alle über Elektromobilität. Klar, dass da noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden muss - sowohl von der Industrie als auch von Politik und Medien." Sven Geitmann ist spezialisiert auf alternative Kraftstoffe und ist Herausgeber der Zeitschrift "HZwei - Das Magazin für Wasserstoff und Brennstoffzellen".
Wasserstoff ist der Energieträger der Zukunft
"Wasserstoff wird nicht nur als Kraftstoff Verwendung finden, sondern auch eine zentrale Rolle bei der Speicherung von alternativen Energien spielen", ist sich Gérard Planche, GM Fuel Cell Vehicle Market Test Manager bei GM Opel, sicher. "Der Einsatz von Wasserstoff in Verbrennungsmotoren könnte ein Schritt sein auf dem Weg zur flächendeckenden Einführung dieses Kraftstoffes und zur Vermeidung von lokalen Emissionen. Das feste und langfristige Ziel ist jedoch die unbeschränkte, geräuschlose und doppelt so effiziente Elektromobilität mit Wasserstoff-Brennstoffzellen. Wenn Wasserstoff durch Elektrolyse aus erneuerbarem Strom erzeugt wird, bleibt die gesamte Energiekette emissionsfrei: Von der Quelle bis zum Rad ("Well to Wheel") entsteht nur noch reiner Wasserdampf", führt Gérard Planche weiter aus.
Alle Umfrageergebnisse sowie das Interview mit Thomas Korn von der Firma Alset Global (inklusive Bildmaterial) stehen Ihnen als Download unter http://www.gcpr.de/1-1/CleanEnergy-Project_Wasserstoffumfrage_070611.html zur redaktionellen Verwendung zur Verfügung.
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