Neues Energieeffizienzlabel für Heizungen
09.11.2015
Umwelt & Energie
Bei Kühlschränken oder Waschmaschinen ist es längst eingeführt: das Energieeffizienzlabel. Nun bekommen dieses EU-weit auch neue Heizungen, die damit in die Klassen G bis A++ eingeteilt werden. Verbrauchern könne die Kennzeichnung als erste Orientierung dienen, wenn sie über den Kauf einer Heizungsanlage nachdenken, so Stephan Pröschold, Sprecher des Initiativkreises Stadtwerke Nordbayern. Daneben sollten aber immer auch andere Kriterien berücksichtigt werden, denn das Label allein sei kein Garant für kostengünstiges und umweltschonendes Heizen.
Moderne Erdgas-Brennwertheizungen tragen die Label A bis A++. Brennwerttechnik ohne Zusatzanlage wird mit A "benotet", solche in Kombination mit Solarthermie mit A+, Gaswärmepumpen erhalten A++. Damit werden sowohl die beliebteste Lösung für die Modernisierung im Gebäudebestand, nämlich die Erdgasbrennwerttechnik, als auch die für Neubauten favorisierte Verbindung mit solar erzeugter Wärme positiv bewertet. Wie auch die in der Anschaffung teurere Gaswärmepumpe seien diese mit Erdgas betriebenen Heizungen eine gute Wahl, meint Pröschold, denn: "Sie sind wirtschaftlich, komfortabel sowie wegen der geringen CO2- und Schadstoffemissionen sanft zu Klima und Umwelt."
Für den konkreten Einzelfall empfiehlt der Initiativkreis eine genaue Betrachtung der Gegebenheiten. Sowohl Modernisierer als auch Bauherren sollten sich überlegen, welche Heiztechnik am besten in ihr Haus integrierbar ist. Zum Beispiel sind Wärmepumpen eher für Gebäude mit Fußboden- oder Wandheizungen geeignet als für solche mit Standard-Heizkörpern. Für Pelletheizungen und auch für Ölheizungen braucht man Platz zum Lagern des Energieträgers - anders als beim Heizen mit Erdgas, das über eine Leitung ins Haus kommt. Die Installation einer Solarwärmeanlage benötigt entsprechende Flächen, wobei die Energieausbeute von Faktoren wie der Ausrichtung des Daches, einer eventuellen Verschattung und dem lokalen Klima abhängt.
Verbrauch an fossiler Energie zählt
Niedertemperatur- oder Heizwertheizungen kommen bei der Einstufung fürs neue Energieeffizienzlabel schlecht weg. Und tatsächlich seien diese Heizungsvarianten nicht mehr zeitgemäß, sagt Pröschold. Das liegt an einem zu geringen Wirkungsgrad, der zu einem hohen Verbrauch an Primärenergie führt. Der Bedarf an fossiler Primärenergie aber ist das Kriterium, auf dem die Vergabe des neuen Labels beruht. Sole-/Wasser-Wärmepumpen erreichen daher ein A++ und tatsächlich können auch sie nach Angaben des Initiativkreises sinnvoll sein - in jedem Fall dann, wenn der Strom überwiegend regenerativ erzeugt wird.
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