Naturschutzorganisationen stoppen US- Investoren! Hoffnung für artenreichen Regenwald am Korup-Nationalpark
23.09.2011
Umwelt & Energie
Der US-Investor Herakles Capital muss bis auf Weiteres die Rodung von 30.000 Hektar Regenwald in Kamerun einstellen.
Das entschied Ende August das zuständige Gericht in Kamerun, nachdem ein Umweltanwalt mit finanzieller Unterstützung des SAVE Wildlife Conservation Fund, Rettet den Regenwald e.V. und einer US-amerikanischen Organisation einen Antrag auf sofortige Einstellung sämtlicher Aktivitäten eingereicht hatte.
Hintergrund ist, dass die Herakles Capital aus New York über Ihre Tochterfirmen, die z.T. ihren Sitz auf den Cayman Island haben, am Rand des Korup-Nationalparks auf einer Fläche von 70.000 Hektar einen der 25 artenreichen Regenwälder abholzen will um dort eine Palmölplantage zu erreichten.
Bis zum heutigen Tag wurde weder eine nach Expertenmeinung seriöse Umweltverträglichkeitsprüfung veröffentlicht, noch wurden die Menschen vor Ort in die Planung miteinbezogen.
Der Verlust dieses Regenwaldes würde den Untergang eines ökologischen Hotspots bedeuten: Seltene Drills leben hier, genau so wie Schimpansen und Waldelefanten. Das Gebiet ist ein wichtiger Korridor zwischen zwei Schutzgebieten. Würde es zerstückelt, wäre kein ausreichender genetischer Austausch mehr möglich.
Viele Arten wären vom Aussterben bedroht. Ausgerechnet dieses Gebiet soll nach Plänen der US-Investoren riesigen Palmöl-Monokulturen weichen um zusätzliche Profite für die Holzbestände in die Kassen der US- Firmen zu spülen.
Um das zu verhindern, kämpft der SAVE Wildlife Conservation Fund seit vielen Monaten gemeinsam mit anderen Naturschutzorganisationen gegen die Rodung.
Doch trotz gebündelter Kräfte brachte weder eine weltweite Unterschriftenaktion den gewünschten Erfolg, noch Schreiben an die Verantwortlichen Investoren, Gespräche mit Politikern oder die Regenwaldkonferenz am 4. August im Kamerun.
Umso größer ist die Freude bei den Naturschützern, dass die gerichtlichen Schritte möglicherweise endlich den gewünschten ersten Durchbruch gegen die Palmölplantage gebracht haben. In jedem Fall aber werten sie es als klares Signal seitens der Gerichte.
Die einstweilige Verfügung gilt zunächst nur für die Hälfte der 70.000 Hektar.
Das Ringen um diese Schatzkammer der Biodiversität geht weiter: Im Oktober wird in einer endgültigen Gerichtsverhandlung entschieden, wie es weitergeht: Ob tatsächlich der US-Investor seine Abholzungspläne durchsetzen und dort die geplante Palmölplantage erreichten kann oder ob Mensch und Tier am Korup Nationalpark ihre Lebensgrundlage behalten werden.
Regenwaldabholzung Kamerun SAVE Wildlife Conservation Fund Korup Nationalpark Herakles Capital Palmöl
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