Nicht mehr schwitzen trotz Rekordhitze
16.07.2018
Umwelt & Energie
30 Grad schon im Mai und der Sommer fängt gerade erst an: In diesem Jahr sind gute Tipps zum Kühlen von Haus und Wohnung besonders gefragt - vor allem solche, die keine Unmengen an Strom kosten. Wie man angenehme Temperaturen in Innenräumen er-reicht und dabei nur wenig Energie verbraucht, weiß die SWW Wunsiedel GmbH, lokaler Energiedienstleis-ter für Wunsiedel und die Region.
Klar, man kann einfach eine Klimaanlage hinstellen, doch die treibt oft die Stromrechnung ganz schön in die Höhe, so die Experten von der SWW. Sie ist also zumin-dest für Umweltbewusste eher die letzte Möglichkeit, wenn alle anderen Methoden nicht ausreichen. Einfache Klimageräte haben nur einen einzigen Schlauch, über den warme Luft nach draußen transportiert wird. Man muss dafür ein Fenster oder Tür öffnen, was die warme Außenluft nachströmen lässt. Zweischlauchmodelle ar-beiten effizienter, weil sie einen Wandanschluss haben und deshalb alle Türen und Fenster geschlossen bleiben können.
Leiser und komfortabler, aber auch teurer in der Anschaf-fung als diese beiden Varianten sind Split-Geräte, die aus einer Kältemaschine außerhalb des Hauses und einem Innengerät bestehen. Die Mono-Ausführung klimatisiert nur einen Raum, die Multi-Split-Anlage mehrere Räume oder das gesamte Gebäude. Wer sich für eine Klimaanla-ge entscheide, so die SWW, der sollte diese auf jeden Fall richtig dimensionieren. Nur dann bekommt er tat-sächlich die gewünschte Kühlung - und das bei Kauf und Betrieb so günstig, wie bei diesem Kühlsystem eben möglich. Im Neubau sollte unbedingt ein Gesamtkonzept für kombinierte Heizung, Kühlung und Lüftung erstellt werden, sagt die SWW.
Vom Rollläden bis zum Ventilator
Neben einer Klimaanlage gibt es jedoch weitere Optionen in Sachen Kühlung. Ganz ohne bzw. mit nur minimalem Stromverbrauch kommt ein baulicher Wärmeschutz aus: Vor allem Glasflächen Richtung Süden und Westen wer-den tagsüber mit Rollläden oder Jalousien abgedeckt, wobei Letztere am wirksamsten mit silberfarbener Außen-fläche oder Aluminiumbeschichtung sind. Auch blick-dichte Gardinen bringen einiges. Bäume, Markisen, Dachüberstände oder Balkone sorgen für Beschattung, auch eine Begrünung der Fassaden hilft. Zudem ist eine gute Dämmung des Hauses nicht nur gut für sparsames Heizen im Winter, sondern sie hält auch die Hitze im Sommer effektiv draußen. Sinnvoll ist es auch, in der Nacht alle Fenster zu öffnen und für Durchzug zu sorgen sowie sie am Morgen zu schließen, bevor es wieder rich-tig warm wird.
Die moderne Form eines Fächers ist der Ventilator. Der benötigt zwar Strom, aber lange nicht so viel wie eine Klimaanlage, betont die SWW. Das rotierende Laufrad führt zwar nicht zu einem Austausch von warmer und kälterer Luft und die Raumtemperatur bleibt gleich, aber der Mensch empfindet dennoch eine Kühlung. Dafür verantwortlich ist derselbe Effekt, der auftritt, wenn wir eine Hand aus dem Autofenster in den Fahrtwind halten. Der Luftstrom bläst die warme Luft über unserer Hand bzw. eben dem Körper weg, so dass wir wieder Wärme an die Luft abgeben können, also selbst abkühlen. Außer-dem wird das Verdunsten von Schweiß auf der Haut ge-fördert, was ebenfalls kühlt. Ventilatoren bringen aller-dings wenig, wenn es heißer ist als 37 Grad Celsius und zugleich sehr schwül.
Kühlen per Wärmepumpe
Im Neubau oder bei einer Sanierung der Heizung im Alt-bau könne man darüber nachdenken, eine Wärmepumpe zu installieren, rät die SWW. Was das mit dem Kühlen im Hochsommer zu tun hat? In dieser Zeit lässt sich die al-ternative Heizung als Kühlaggregat nutzen. Bei einer Erdwärmepumpe beispielsweise wird ausgenutzt, dass im Erdreich in mehr als acht Metern Tiefe immer nur 10 bis 12 Grad Celsius herrschen. Ein Kältespeicher, den die Wärmepumpe anzapft. Sie leitet dann kaltes Wasser in die Leitungen der Fußboden- oder Wandheizungen, was die Räume abkühlt.
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