Plastik im Haushalt: Nachhaltigkeit statt Ex und Hopp!
16.08.2018
Umwelt & Energie
Grillen im Park oder auf öffentlichen Grünflächen ist derzeit ein besonders naturnahes Vergnügen. Wenn da nicht dass Geschirr, das Besteck und die Becher wären. Meist sind die nämlich aus Plastik. Einmal benutzt und weg! Das Problem: Nicht einmal ein Drittel unseres Plastikmülls wird recycled. Der Rest landet auf Deponien oder in der Verbrennung. Unsere Umwelt inklusive der Weltmeere erstickt unter einer mörderischen Last. Nun hat die EU unserer Ex-und-hopp-Mentalität den Kampf angesagt und plant ein Vermarktungsverbot für aus Plastik hergestellte Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Luftballonstäbe. Wann nur noch umweltfreundliche Alternativen auf dem Markt sein werden, sei einmal dahingestellt. Aber Sie können jetzt schon etwas tun - einfach in Ihrem Alltag. ARAG Experten helfen Ihnen dabei.
Jute statt Plastik
Dieser Slogan ist zwar schon aus den 1970ern, aber immer noch aktuell. Denn 76 Plastiktüten verbraucht jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr. Dabei gibt es zahlreiche Alternativen: Körbe, Rucksäcke, Stofftaschen. Die sind robuster als Einwegtüten aus Plastik oder Papier - und ihre Ökobilanz fällt deutlich besser aus. Ein kleiner Stoffbeutel passt in jede Jackentasche - und ist deshalb ein guter Begleiter, der auch Spontankäufe ermöglicht. Laut ARAG Experten sind die kompostierbaren Plastiktüten der neuen Generation auch keine wirkliche Alternative: In den allerwenigsten Fällen sind solche Tüten tatsächlich biologisch abbaubar, und wenn, dann nur unter ganz speziellen Bedingungen in der industriellen Kompostierung.
Umwelt to go?
Jährlich werden mehr als 100 Millionen Tonnen Plastik für Produkte hergestellt, die weniger als fünf Minuten genutzt werden. Das beste Beispiel ist der Becher für den Kaffee-to-go, gerne auch noch mit Plastikdeckel. Dabei gibt es hier gleich zwei umweltfreundliche und bekömmlichere Alternativen. Entweder trinken Sie den geliebten Kaffee, Espresso oder Cappuccino im Cafe um die Ecke aus der Tasse. Das dauert kaum länger als die Variante im Laufschritt. Oder Sie investieren in einen der schicken Thermobecher, die sich immer wieder mitnehmen lassen - und den Kaffee wärmer halten als jeder Einwegbecher.
Müll trennen hilft
In keinem anderen Land der Europäischen Union wird so viel Plastik verbraucht wie in Deutschland. Umso wichtiger, dass es mehrmals eingesetzt werden kann. Darum sollten Sie bei Ihrem Müll das Plastik von den anderen Materialien trennen, damit sich dieser Wertstoff wiederverwerten lässt - auch wenn dies manchmal etwas umständlich und lästig ist.
Vorsicht auch bei Kosmetika
Viele Kosmetikartikel enthalten biologisch schwer abbaubares Plastik. In Cremes, Gels und Shampoos befinden sich häufig flüssige Kunststoffe wie Silikone. Peelings und Seifen können Acryl-Verbindungen enthalten. Über das Waschbecken gelangen die Kunststoffpartikel ins Abwasser und von dort in die Umwelt. Sie wirken dort wie ein Magnet für Schadstoffe. Doch Plastik im Produkt zu erkennen, ist nicht ganz einfach. Meist handelt es sich um Stoffbezeichnungen, die auf künstliche Polymere hinweisen, zum Beispiel Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder auch Nylon. Also keine Produkte kaufen, die diese Inhaltsstoffe enthalten. Am besten machen Sie sich vor dem Kauf schlau oder fragen im Fachhandel nach, ob ein Produkt so genanntes Mikroplastik oder Plastikbestandteile enthält.
Öfter mal re- und upcyceln
Auch langlebige Gebrauchsgüter gehen irgendwann mal kaputt. Dann bitte nicht immer gleich in die Tonne damit: Auch manche Plastikgegenstände lassen sich reparieren. Oder umwidmen. Viele kleine Plastiktüten lassen sich als Frischhaltebeutel durchaus mehrmals verwenden. Und wer weiß? Vielleicht lässt sich ja aus dem ein oder anderen ausgedienten Kunststoffteil etwas ganz Neues, Schönes, Nützliches kreieren? Jede Menge Ideen für Plastikmüll-Upcycling haben ARAG Experten im Internet gefunden.
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