Agrarpolitik der Industrienationen tötet weltweit Mensch und Tier
19.10.2012
Umwelt & Energie
Jeden Tag verhungern 60.000 Menschen und 150 Tier- und Pflanzenarten sterben aus. Das, so der SAVE Wildlife Conservation Fund, gehe maßgeblich auf eine verfehlte Agrar-Subventionspolitik der Industrienationen zurück.
In Deutschland ist in den letzten Jahren eine regelrechte Agrarwüste entstanden. In großflächigen Monokulturen wird Mais für Biogasanlagen angebaut. Drei bis vier Millionen Tonnen Getreide müssen bereits importiert werden, um den eigenen Bedarf zu decken. Gleichzeitig sterben in diesen öden Landstrichen unzähliger Tier- und Pflanzenarten aus, und die Preise für Lebensmittel in den Entwicklungsländern schnellen in die Höhe.
Ein weiteres Beispiel: Seit 2003 plant die Europäische Union eine erhebliche Ausweitung des Biospritverbrauchs bis 2020 mit dem Ziel, zehn Prozent der Energie für den Verkehrssektor aus erneuerbaren Rohstoffquellen zu decken. Endlich gibt auch die EU-Kommission offiziell zu, dass Agrosprit aus Palmöl und Sojaöl das Klima gefährdet. Das ist zu begrüßen.
Gleichzeitig aber schaut die Politik tatenlos zu, wie Kleinbauern rund um den Äquator gewaltsam zwangsenteignet werden, damit Großinvestoren an gigantische Anbauflächen kommen. Vor allem die ärmsten Länder in Afrika und Asien mit den größten Hungerproblemen sind im Visier internationaler Multikonzerne. Tropische Wälder werden abgeholzt, um riesige Monokulturen anzubauen: Palmöl, Soja, Getreide. Die Folge ist eine biologische Verarmung. Unzählige Tier- und Pflanzenarten sterben aus, unter anderem weil sie Anbauflächen für Pflanzen weichen müssen, die in deutschen Supermärkten landen: als Reinigungsmittel, Margarine und Schokoriegel.
Doch es geht beim großen Geschäft um abgeholzte und abgefackelte Tropenwälder zur Gewinnung von Anbauflächen für den Markt reicher Industrienationen um noch viel mehr, wie der ehemalige UN-Sonderberichtserstatters Jean Ziegler in einem Interview meinte: "Monopolistische Agrarkonzerne kontrollieren und manipulieren den Markt für Grundnahrungsmittel. Internationale Organisationen wie die Weltbank helfen, Kleinbauern ihr Land zu stehlen."
Der SAVE Wildlife Conservation Fund, der seit Jahren Kleinbauern in Kamerun im Kampf gegen den US-Multikonzern Herakles Capital unterstützt, der sich ihr Land für den Bau einer riesigen Palmölplantage aneignen will, kennt die zahlreichen schweren Folgen des schmutzigen Geschäfts: Die Bulldozer der Mega-Konzerne machen auch vor ausgewiesenen Hotspots der Biodiversität nicht halt. Tiere und Pflanzen verlieren ihren Lebensraum, den Menschen wird ihre Lebensgrundlage gestohlen - diese Praktik ist bekannt unter dem Begriff "Landraub".
Zusätzlich verschlimmern Spekulationen auf Lebensmittel am Weltmarkt die Lage. Sie bedeuten für viele Menschen in Entwicklungsländern schlichtweg den Tod. Schnellen die Preise am Weltmarkt in die Höhe, können sie sich weder Mais, Weizen noch Reis leisten. Die Lebensmittelpreise haben sich in den Entwicklungsländern drastisch verteuert, beispielsweise hatte sich im Jahr 2008 der Weizenpreis fast verdreifacht.
An diesem Geschäft sind auch deutsche Unternehmen beteiligt: Die Allianz spekulierte im letzten Jahr mit einem Volumen von 6,2 Milliarden Euro, die Deutsche Bank knapp 4,6 Milliarden Euro auf Grundnahrungsmittel.
Deshalb fordert SAVE, erstens ein generelles Verbot auf Spekulationen mit Grundnahrungsmitteln und zweitens E10 tatsächlich komplett zu stoppen, wie ein Gesetzesentwurf der EU-Kommission vorsieht.
http://www.save-wildlife.com
SAVE Wildlife Conservation Fund
Dieselstrasse 70 42489 Wülfrath
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