Pressemitteilung von Lars Gorschlüter

Expertenrunde im Deutschen Bundestag zu Regenwaldzerstörung in Kamerun


Umwelt & Energie

Am 7. November beschäftigte sich der Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit im Deutschen Bundestag mit der geplanten Palmölplantagen von Herakles Farms und Sithe Global Sustainable Oils Cameroon (SG-SOC) im Südwesten Kameruns, für die 70.000 Hektar Regenwald abgeholzt werden sollen. Lars Gorschlüter, Vorstand des SAVE Wildlife Conservation Fund, war als Experte zu der Runde eingeladen, an der Vertreter aller Parteien teilnahmen.

SAVE protestiert seit anderthalb Jahren gemeinsam mit verschiedenen Naturschutz-Organisationen gegen die Rodung, zum einen weil dieser Regenwald zu den artenreichsten der Erde gehört, zum anderen wegen der negativen Folgen für die einheimische Bevölkerung. In der letzten Woche überzeugte sich auch Minister Dirk Niebel von der Problematik im Rahmen seiner Kamerun-Reise.

Die Aussprache im Bundestag wurde auf SAVEs Initiative von den Grünen einberufen, die sich stark auf politischer Ebene im Regenwaldschutz engagieren. Die Partei teilt auch Sorge von SAVE über die aktuelle Entwicklung und die illegale Wiederaufnahme der Rodung.
Die Regierung teilte in einer Stellungnahme gegenüber SAVE mit: "insbesondere gehe es um Wahrung der Menschenrechte und eine nachhaltige ökologische Entwicklung in Kamerun".
Dass beides in Gefahr ist, konnte SAVE-Vorstand Lars Gorschlüter während seiner Anhörung im Entwicklungsausschuss klar und überzeugend darlegen. Er wies sowohl auf eine unzureichende Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudie hin, legte über 4.000 Unterschriften von Menschen aus dem betroffenen Gebieten in Kamerun vor, die die Plantage ablehnen und konnte darstellen, dass die Menschen nach dem Bau der Palmölplantage von Armut bedroht seien - trotz anderslautender Versprechen des Palmölunternehmens.
Zudem hob er den außergewöhnlich hohen ökologischen Wert des Regenwaldes hervor, der durch das US-Unternehmen zerstört werden soll. Die Argumente, die von Plantagen-Befürwortern angeführt werden, konnten erklärend widerlegt werden.

Durch den mittlerweile langen und intensiven Kontakt zu den Menschen in Kamerun konnte Gorschlüter den Politikern Einblicke in die Lebenssituation der Menschen in Kamerun präsentieren, die sich fernab von Regierungsbesuchen abspielt. Diese zusätzlichen Aspekte rundeten die Erkenntnisse ab, die Entwicklungsminister Niebel letzte Woche auf seiner Kamerun-Reise gewonnen hatte. Dieser erhielt vom Kamerunischen Präsidenten die Zusicherung, dass keine Landnutzungsverträge unterschrieben würden, bevor nicht alle offenen Fragen geklärt sind.

Insgesamt stießen die Ausführungen von SAVE bei den Vertretern der verschiedenen Parteien auf großes Interesse, zumal ab kommendem Jahr rund 40 Millionen jährlich von Deutschland nach Kamerun zum Schutz der Biodiversität fließen werden. Es wurde zugesichert, dass sich die deutsche Regierung dieses Falles annimmt und dies mit der kamerunischen Regierung besprechen wird. SAVE fordert die Bundesregierung auf, ihren politischen Einfluss dahingehend geltend zu machen, dass sie auf einen sofortigen Rodungsstopp und ein Verbot der geplanten Palmölplantage in dieser Region drängt.





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