Kostenmanagement-Studie: Interne Kommunikation oft mangelhaft
11.09.2013
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben im vergangenen Jahr ihr Kostenmanagement professionalisiert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Wert des Barometers Kostenmanagement von 63 auf 66 von möglichen 100 Punkten. Die Effizienzbestrebungen liegen dabei vor allem auf "harten Faktoren" - in den Bereichen Berichtswesen und der Nutzung von Instrumenten. Verschlechtert haben sich die Unternehmen bei "weichen Faktoren" wie der internen Kommunikation von kostenrelevanten Maßnahmen. Dies sind die Ergebnisse des von der EBS Universität für Wirtschaft und Recht und Expense Reduction Analysts durchgeführten Barometers Kostenmanagement 2013. In der Umfrage wurden Top-Manager von 215 Unternehmen befragt.
"Wir sehen, dass sich Unternehmen vor allem auf die Bereiche konzentrieren, die direkte Auswirkungen auf ihre Bilanz haben", sagt Dr. Arnd Halbach, Geschäftsführer der Expense Reduction Analysts GmbH, zu den Ergebnissen. Daher liege das Hauptaugenmerk auf der besseren Nutzung und Einführung von Methoden und Tools wie Benchmarks, Kennzahlensysteme und Softwaretools. Trotz deutlicher Verbesserungen in diesen Bereichen nutzen nur 32 Prozent der befragten Unternehmen externe Benchmarks und nur 39 Prozent ein ausgeprägtes Kennzahlensystem.
Teil der Maßnahmen zur Professionalisierung des Kostenmanagements war für viele Unternehmen, mehr Personal einzustellen oder mit Kostenmanagementaufgaben zu betrauen. Während 2012 36 Prozent der Unternehmen angaben, personell gut aufgestellt zu sein, waren es 2013 43 Prozent. Halbach: "Die Unternehmen haben erkannt, dass Kostenmanagement nur effektiv betrieben werden kann, wenn das nötige Personal zur Verfügung steht."
Während die Unternehmen sich bei den "harten Faktoren" deutlich verbessert haben, wurde das Thema Kostenkultur vernachlässigt. "Die Kostenkultur wird in vielen Unternehmen kleingeschrieben", sagt Halbach. Besonders die interne Kommunikation zu kostenrelevanten Maßnahmen sei oftmals mangelhaft. "Wenn die Mitarbeiter allerdings nicht mitziehen, drohen angestoßene Maßnahmen zu scheitern", sagt Halbach und empfiehlt, dass die Gründe für beschlossene Maßnahmen in Unternehmen besser kommuniziert werden.
Im Industrievergleich schneiden die Organisationen des Öffentlichen Sektors am schlechtesten ab. Nur 77 Prozent haben im letzten Jahr Kostenreduktionsprozesse durchgeführt. Allerdings ist dies eine Steigerung um 20 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. "Es zeigt sich, dass der Kostendruck auch hier angekommen ist und zum Beispiel die gesetzlich verankerte Schuldenbremse Wirkung zeigt", so Halbach.
Laut den Ergebnissen des Barometers Kostenmanagements werden Unternehmen am stärksten von den steigenden Energiekosten (49,7%) belastet. Weitere wichtige Kostenarten sind IT, Marketing, Reisekosten und Logistik.
Barometer Kostenmanagement (http://expensereduction.eu/de/barometer-kostenmanagement-2013) :
Das Barometer Kostenmanagement wird von Expense Reduction Analysts und der EBS Universität für Wirtschaft und Recht erstellt und zeigt auf, wie effizient Unternehmen im Bereich Kostenmanagement arbeiten. Dazu werden die Teilbereiche "Strategie", "Organisation", "Information", "Instrumente" und "Kultur" untersucht. Aus dem Barometer Kostenmanagement lässt sich ableiten, welche Schritte Unternehmen in Angriff nehmen sollten, um ihre Kosteneffizienz zu verbessern. Das Barometer Kostenmanagement wird jährlich durchgeführt.
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