Horváth & Partners-Studie: Management Reports unterstützen Entscheider oft nur ungenügend
25.11.2013 / ID: 147036
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Vier von zehn Topentscheidern sind unzufrieden mit dem Management Reporting in ihrem Unternehmen. Insbesondere die Steuerungsrelevanz und der Ressourceneinsatz, d. h. der Aufwand für die Erstellung der Berichte, müssen optimiert werden. So lautet das Fazit der KPI-Studie 2013 der Managementberatung Horváth & Partners bei 142 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Steuerungsrelevanz könnte durch die Festlegung geeigneter Schlüsselkennzahlen, die eine konsistente, zukunftsorientierte Steuerung des Unternehmens unterstützen, deutlich verbessert werden.
Nur acht Prozent der Befragten sind "sehr zufrieden" mit ihrem Reporting. "Einer der Hauptkritikpunkte ist die fehlende Entscheidungsrelevanz der Informationen", so Studienleiter Dr. Johannes Isensee. 75 Prozent der Befragten beklagen, dass das Reporting überwiegend vergangenheitsbezogene Daten liefert und die Abweichungen lediglich im Rückblick aufzeigen. Isensee: "Damit nimmt das Reporting maximal eine unterstützende Rolle in der Entscheidungsfindung ein. Ziel sollte stattdessen der Blick nach vorn sein."
Die größte Herausforderung auf diesem Weg bildet ein gut aufgebautes Kennzahlensystem als Teil einer klar definierten Steuerungslogik. "Das Kennzahlensystem sollte die Besonderheiten des Unternehmens, die sich aus dem Geschäftsmodell ergeben, widerspiegeln und dabei schlank gehalten werden", fasst Jens Gräf, Reporting-Experte bei Horváth & Partners, die Anforderungen zusammen. Nur etwa einem Drittel der Studienteilnehmer gelingt es, sich auf maximal acht Schlüsselgrößen zu fokussieren. Ausreißer nach oben mit bis über 80 KPIs zeigen jedoch, dass es Unternehmen häufig schwerfällt, die richtigen Schlüsselgrößen zu finden.
Defizite in der Steuerung hängen auch damit zusammen, dass die Kennzahlensysteme häufig Zusammenhänge zwischen den Kennzahlen nicht ausreichend abbilden. Isensee: "Über die Hälfte der Unternehmen setzt unverbundene Einzelkennzahlen ein, die eine konsistente Steuerung nur schwer ermöglichen. Systematische und automatisierte Abweichungsanalysen oder Szenario-Planungen sind damit zum Beispiel nur eingeschränkt möglich." Für eine Best-Practice-Steuerung wäre es jedoch erforderlich, dass eine sinnvoll ausgewählte Spitzenkennzahl systematisch in ihre Bestandteile heruntergebrochen wird. Hier können zum Beispiel Treibermodelle eingesetzt werden, so dass die steuerungsrelevanten Kennzahlen aus den für das individuelle Geschäftsmodell relevanten Werttreibern abgeleitet werden.
Ein weiteres Defizit in der Steuerung ist die Möglichkeit zur frühen Erkennung von Veränderungen. Hierfür bedarf es geeigneter nicht finanzieller und externer Kennzahlen. Zwar ist im Vergleich zu früheren Studien eine Zunahme von nicht finanziellen Kennzahlen zu erkennen, dennoch sind die Kennzahlensysteme noch immer stark finanziell dominiert (70 Prozent der Kennzahlen). Nicht finanzielle Kennzahlen (20 Prozent) und externe Kennzahlen (10 Prozent) machen in Summe nur etwas mehr als ein Drittel der eingesetzten Kennzahlen aus. Entsprechend hoch ist der Bedarf nach diesen für die Steuerung so wichtigen Informationen.
Aus den Studienergebnissen ergeben sich deutliche Handlungsfelder, mit denen sich die Steuerung und das Reporting in den nächsten Jahren auseinandersetzen müssen. Etwa gestraffte Inhalte und bessere IT-Integration für mobile Anwendungen, wie sie derzeit ein Viertel der Befragten plant. Ebenso erfordern die in kürzer werdenden Intervallen auftretenden Veränderungen innerhalb und außerhalb der Unternehmen eine hohe Flexibilität im Reporting. Zudem sollte der Ressourceneinsatz für das Reporting reduziert und optimiert werden. Die Devise lautet: weg von der Datenaufbereitung hin zu deren Interpretation.
Über die Studie:
Die Studie wurde zwischen April und Juni 2013 durchgeführt. Geantwortet haben 142 Unternehmen unterschiedlicher Größenklassen und Branchen. Die Teilnehmer stammen überwiegend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zu den Branchen zählen insbesondere Herstellung von Industriegütern (26 Prozent), Banken und Versicherungen (11 Prozent), Chemie und Pharma (10 Prozent), Transport und Logistik (9 Prozent), Energie (9 Prozent). Etwa die Hälfte der Unternehmen erzielt einen Jahresumsatz von mehr als 1 Mrd. Euro. Unter den Teilnehmern sind Vertreter aus DAX und MDAX sowie zahlreiche der 100 größten Unternehmen Deutschlands.
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