Brain Drain wird in Zeiten des Fachkräftemangels unterschätzt
27.01.2014
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Dieser Verlust an Fachkräften, auch Brain Drain (http://www.inifa.de/brain-drain) genannt, hat deutliche Auswirkungen auf deutsche und europäische Forschungseinrichtungen. Das Problem dabei für die deutsche Wirtschaft ist, dass wissenschaftsbasierende Innovationen mittelfristig an Bedeutung gewinnen, da diese Innovationen auch für die Weiterentwicklung von Unternehmen stehen. Deutsche oder europäische Wissenschaftler, die in den USA arbeiten und forschen, können deutsche oder europäische Unternehmen nicht mehr unterstützen.
Bei der Studie wurden etwa 10.000 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus allen möglichen Ländern befragt, wie bzw. wo sie gerne forschen wollen. Das Ergebnis war, dass erkannt werden kann, welche Vorzüge ein Arbeitsplatz haben muss, damit sich viele für ein Institut entscheiden. Die meisten Befragten haben einen Arbeitsplatz gewählt, der direkt am Anfang der Karriere bereits gute Karrierechancen bieten konnte. Auf die Frage, wie sich die Arbeit aufteilen sollte, haben die meisten Befragten Wissenschaftler geantwortet, dass die Aufgaben einer Arbeit sich nach Möglichkeit in Lehre und Forschung in einem Verhältnis von 30 zu 70 einpendeln sollte. Dieses angestrebte Verhältnis lässt sich an vielen Forschungseinrichtungen in den USA wiederfinden. In Bezug auf die Möglichkeit Forschungsgelder zu bekommen, sind in den USA auch wesentlich größer als hier in Europa. Auch die Lebensqualität und die damit verbundene Work-Life-Balance (http://www.inifa.de/work-life-balance) spielt bei der Entscheidung eine Rolle. Auf Grund eines angestrebten Arbeitsplatzes soll sich die vorhandene Lebensqualität auf keinen Fall verschlechtern, sondern eher im Gegenteil, sie sollte sich nach Möglichkeit auch noch verbessern.
Laut Alois Messing, Projektleiter INIFA - Initiative Fachkräfte, sind die Gefahren, die durch Brain Drain entstehen können nicht zu verachten. Gerade in Bezug auf die Bindung von Fachkräften an ein Unternehmen sollte eine Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Region großgeschrieben werden. Schon auf der Karriere-Homepage könnte ein Unternehmen auf die Vorzüge einer Region hinweisen. Weder Regionen noch mittelständische Unternehmen können nicht alleine die Ursachen von Brain Drain angehen. Aus diesem Grund ist die Zusammenarbeit auch so enorm wichtig, so Alois Messing weiter.
Brain Drain ist aber kein reines Problem für Forschungseinrichtungen. Auch die deutsche Wirtschaft leidet an dieser Art des Fachkräftemangels. Brain Drain lässt sich in Deutschland in vielen, für Fachkräfte eher uninteressanten, Regionen finden. Viele junge und talentierte Fachkräfte, die vielleicht sogar noch Berufserfahrung vorweisen können, zieht es immer mehr in große Städte. Darunter können eher kleine Regionen immer häufiger leiden. Es kann sogar so weit gehen, dass selbst die Unternehmen aus der Region abwandern.
Der Fachkräftemangel (http://www.inifa.de/fachkraeftemangel) ist den mittelständischen Unternehmen bereits seit längeren ein Begriff. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über dieses Thema berichtet wird. Die Herausforderungen an Personalverantwortliche werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch intensiver. Auf Grund des Demographischen Wandels werden nur in Deutschland in den nächsten Jahren wesentlich mehr Fachkräfte in Rente gehen, als neue Fachkräfte in den Arbeitsmarkt einsteigen werden. Wird diese geringe Menge auch noch von ausländischen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen abgeworben, steigt der Schwierigkeitsgrad der Herausforderung noch einmal erheblich an.
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