Der Fachkräftemangel kommt - gehandelt wird nur selten
06.03.2014
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Bis 2025 werden mehr als 6 Millionen Fachkräfte fehlen. Und das nur in Deutschland. Der drohende Fachkräftemangel ist aber kein reines deutsches Problem. Ganz Europa muss sich auf diese Herausforderung einstellen. Unternehmen wissen um diese Problematik, handeln aber nur selten. Laut Alois Messing, Projektleiter INIFA - Initiative Fachkräfte, ist der wirtschaftliche Stachel noch nicht deutlich genug zu spüren bei mittelständischen Unternehmen. Zurzeit klagen nur einige wenige Branchen über den Fachkräftemangel (http://www.inifa.de/fachkraeftemangel) , wie zum Beispiel die Pflegebranche oder die IT-Branche. Das in den nächsten Jahren aber wesentlich mehr Branchen unter den Auswirkungen des Fachkräftemangels leiden werden, ist Fakt. Der Demographische Wandel lässt sich nicht von heute auf morgen abwenden.
Nach Meinung von Alois Messing verlassen sich viel zu viele Unternehmen auf die Politik. Die Politik wird das Problem des Fachkräftemangels schon lösen. Dies ist aber leider eine falsche Annahme. Wie sollte die Politik alleine ein solches Problem auch aus der Welt schaffen? Dafür ist eine Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft notwendig. Mit anderen Worten, Großunternehmen und Konzerne werden sich mit Politiker zusammensetzen und versuchen, eine Lösung zu finden. Aber wo bleibt da der Mittelstand? Aus diesem Grund ist es von enormer Bedeutung, dass sich der Mittelstand selber mit diesem Thema beschäftigt.
Großunternehmen und Konzerne haben größere Budgets zur Verfügung als mittelständische Unternehmen und können so leichter gegen die Auswirkungen des drohenden Fachkräftemangels agieren. Mit diesen großen Budgets werden dann Recruitingmaßnahmen finanziert, die den mittelständischen Unternehmen die Fachkräfte entziehen. Aus diesem Grund ist es von enormer Bedeutung als mittelständisches Unternehmen, seine eigenen Fachkräfte zu bewahren. Immer häufiger hört man in diesem Zusammenhang den Begriff Arbeitgebermarke (http://www.inifa.de/arbeitgebermarke) . Leider befassen sich nur wenige Unternehmen mit diesem Thema, weil sie denken, dass die Steigerung der Arbeitgebermarke eine kostspielige Angelegenheit ist. Das Gegenteil ist aber der Fall. Mit Hilfe eines betrieblichen Versorgungswerkes, welches zum Beispiel die betriebliche Altersvorsorge oder Zeitwertkonten beinhaltet, lassen sich sogar Kosten einsparen. Solche sozialen Arbeitgeberleistungen führen nämlich zur Einsparung von Sozialabgaben. Das ist nicht nur ein Vorteil für den Arbeitnehmer sondern auch für das Unternehmen. So können Kosten eingespart werden und in andere, innovative Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitgebermarke investiert werden.
Zwar ist die betriebliche Altersvorsorge (http://www.inifa.de/betriebliche-altersvorsorge) ein alter Hut, wenn es um soziale Leistungen des Arbeitgebers geht, aber ist der Realität sieht es so aus, dass die Inanspruchnahme bei den Beschäftigten nur sehr gering sind. Besonders bei mittelständischen Unternehmen mit mehr als einer Betriebsstätte ist die Abschlussquote meistens unter 10%. Solche Werte sollten verändert werden, wenn Unternehmen sich um eine Steigerung der Arbeitgebermarke bemühen wollen. Eine Quote von 75% bis 90% ist durchaus realisierbar. Die Frage ist nur, wie dieses Thema innerhalb des Unternehmens behandelt wird. Da spielt natürlich auch die Unternehmenskultur eine große Rolle. Unternehmen, die sich aktive um die Personalentwicklung und vor allem auch die Zufriedenheit der Fachkräfte bemühen, haben größere Chancen, sich auf dem Arbeitsmarkt von Morgen zu bewähren.
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