Fachkräftemangel ist auch ein Thema für Regionen
06.11.2014
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Fachkräftemangel (http://www.inifa.de/fachkraeftemangel) ist nicht nur ein Thema für Unternehmen und Personalverantwortliche. Auch immer mehr Regionen machen sich ihre Gedanken zu diesem Thema. Der Grund dafür ist, dass mittlerweile viele ländliche Regionen über Fachkräftemangel klagen. Immer mehr junge Fachkräfte zieht es in die Großstadt oder in andere, wirtschaftsstärkere Regionen. Der Fachbegriff dafür lautet Brain Drain. Damit ist der Verlust an Fachwissen gemeint.
Der Grund für den drohenden und in einigen Branchen schon deutlich spürbaren Fachkräftemangel ist der Demographische Wandel in Deutschland. Unsere Gesellschaft wird zunehmend immer älter. Experten sind der Meinung, dass bis 2025 mehr als sechs Millionen Fachkräfte auf dem deutschen Arbeitsmarkt fehlen werden. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten werden wesentlich mehr Fachkräfte in den wohlverdienten Ruhestand gehen als neue junge nachrücken werden. In der heutigen Zeit können Branchen, wie zum Beispiel die Pflegebranche oder die IT-Branche, darüber ein Liedchen singen. In diesen Branchen wird es immer schwerer vakante Stellen zu besetzen und die Kosten für das Recruiting scheinen förmlich zu explodieren. Dies wird in naher Zukunft auf wesentlich mehr Branchen zu kommen.
Damit Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden, gibt es die Arbeitgebermarke (http://www.inifa.de/arbeitgebermarke) . Es gibt Maßnahmen, die ein Unternehmen einführen kann, um sich positiv auf dem Arbeitsmarkt von der Konkurrenz ab zu heben. Dazu gehört zum Beispiel die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements oder eines betrieblichen Versorgungswerks (http://www.inifa.de/versorgungswerk) . Solche Maßnahmen haben das Ziel, den Auf- und Ausbau der eigenen Arbeitgebermarke zu verbessern.
Laut Alois Messing, Projektleiter INIFA - Initiative Fachkräfte, sollte gerade für Unternehmen aus dem Mittelstand die Arbeitgebermarke eine zentrale Rolle spielen bei zukünftigen Personalentscheidungen. Großunternehmen und Konzerne können mit Hilfe von großen Budgets die Auswirkungen des Fachkräftemangels in Bezug auf vakante Stellen meistern. Mittelständische Unternehmen haben gerade diese Möglichkeit sehr oft nicht oder sind nur mit einem sehr hohen Kostenaufwand zu bewerkstelligen.
Das Prinzip der Arbeitgebermarke lässt sich aber auch auf Regionen anwenden. Dabei geht es darum, gerade für Unternehmen attraktiv zu gelten, um diese in die Region zu locken. Gibt es attraktive Arbeitgeber in einer Region, würden auch die heimischen Fachkräfte eher dazu bereit sein zu bleiben. Um den eigenen Stellenwert als Region zu verbessern, bieten sich mehr Maßnahmen an als nur eventuelle Steuervorteile an zu bieten. Regionen sollte sowohl den Unternehmen als auch deren Fachkräfte etwas bieten können. Dazu gehören neben kulturellen Veranstaltungen auch Bildungs- und Einkaufsmöglichkeiten. Die Bereitstellung von solchen Möglichkeiten soll bewirken, dass sich auch die Familie einer Fachkraft in dieser wohlfühlt.
Arbeiten Unternehmen, in Form des Auf- und Ausbaus der Arbeitgebermarke, und Regionen, in Form der Verbesserung der Willkommenskultur, in Bezug auf den Wohlfühlfaktor zusammen, kann es gelingen gemeinsam aktiv gegen den Fachkräftemangel vorzugehen. Alle Beteiligten, also die Fachkraft und deren Familie, fühlen sich sowohl im Unternehmen als auch in der Region gut aufgehoben. Die Gründe für ein Verlassen der Region, um in einem anderen Unternehmen und einer anderen Region zu arbeiten, sinken erheblich.
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