Personalabteilungen deutscher Arbeitgeber machen Talent Management zum Top-Thema
17.06.2011
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
HR-Manager in deutschen Unternehmen investieren weiter in Talentförderung und verstärkt auch wieder in Rekruting - die langfristige Perspektive auf den demografischen Wandel hat noch keine Priorität
Düsseldorf, 17. Juni 2011. Wie das international tätige Researchunternehmen CRF Institute aktuell ermittelte, ist das Thema »Talent Management« nach wie vor Top-Thema in den Personalabteilungen. Danach folgen mit den Themen »Weiterbildung & Entwicklung« und »Führungskräfteentwicklung« solche Prioritäten, die zeigen, wie sehr in Deutschland in die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter investiert wird. Auch die Bindung der so geförderten Mitarbeiter steht folgerichtig weit oben auf der Agenda. HR-Strategien und Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation, die in Krisenzeiten ein sehr viel stärkeres Gewicht haben, stehen bei der aktuellen Untersuchung im Mittelfeld.
Die Top-5-Prioritätenliste der Personalpolitik bei deutschen Top Arbeitgebern*:
1. Talent Management
2. Weiterbildung & Entwicklung
3. Führungskräfteentwicklung
4. Personalanwerbung und -führung
5. Mitarbeiterbindung
*Quelle: CRF Institute, European HR Best Practice Report 2011 - Part1
Der europäische Benchmarkreport, der auf der Auswertung der Antworten von 340 durch das CRF Institute europaweit zertifizierten Unternehmen basiert, zeigt deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern: In Spanien, Italien, Großbritannien und Polen - also den Ländern, die sich langsamer als erwartet von der Wirtschaftskrise erholen - steht das Thema »Mitarbeitermotivation« noch weiter oben auf der Agenda, während die Rekrutierung neuer Mitarbeiter eine geringere Rolle spielt. In Deutschland, der Schweiz und Frankreich ist das Bild gegenteilig: Hier wird wieder stärker eingestellt und entsprechend stellen sich die Personalabteilungen auf - die Mitarbeitermotivation ist hier nur eine von vielen Aufgaben der HR-Manager.
»Die Top-Prioritätenliste der HR-Politik birgt keine wirkliche Überraschung. Überrascht bin ich hingegen, dass Themen wie zum Beispiel die Nachfolgeplanung oder die Altersstruktur der Belegschaft erst am Ende der Prioritäten-Skala erscheinen. Die kommenden 5 bis 10 Jahre werden geprägt sein durch das Eintreten der Baby-Boomer-Generation in das Rentenalter. Der demografische Wandel ist zwar in aller Munde, doch scheinen die Unternehmen die starke Bedeutung dieses Themas europaweit noch nicht ausreichend in ihrer Personalpolitik zu berücksichtigen«, so David Plink, COO des CRF Institutes.
Methodik
Das CRF Institute zertifiziert am Standort Deutschland seit 2003 Unternehmen mit hervorragender Personalpolitik und -Praxis. Seit 2005 werden Studien speziell für die Automobil-Branche erhoben, seit 2008 erscheint eine Studie für die Zielgruppe junger Ingenieure. Das international tätige CRF Institute bewertet die teilnehmenden Unternehmen in den Kategorien Karrieremöglichkeiten, Primäre Benefits, Sekundäre Benefits & Arbeitsbedingungen, Training & Entwicklung sowie Unternehmenskultur.
Zentraler Fokus der Untersuchungen sind die konkreten Personal-Strukturen und -Programme, die die Unternehmen ihren Beschäftigten anbieten. Im Rahmen der Studien beantworten die Unternehmen einen umfassenden Fragebogen zum Thema Human-Resources-Management. Dieser ist die Basis für die anschließenden qualitativen Interviews mit Personalmanagern und Mitarbeitern, die von erfahrenen Wirtschaftsjournalisten vor Ort durchgeführt werden. Nur die Unternehmen, die die im Vorfeld definierten hohen Bewertungs-Standards erreichen, erhalten jährlich das Top Arbeitgeber-Gütesiegel des CRF Institutes.
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